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Ostseemeeting 2018 fällt aus.

Seit 1803 gibt es Galopprennen in Bad Doberan-Heiligendamm und seit 1822 den Doberaner Rennverein. In Kriegs- und Krisenzeiten fielen die Rennen immer wieder einmal aus und in der DDR diente die Rennbahn als Lagerplatz und fanden keine Rennen statt. Nach der Wiedervereinigung kam dann der Wiederaufstieg der ältesten Pferderennbahn auf dem europäischen Festland und mit dem Ostseemeeting die Fortsetzung der Rennsport-Tradition.

Das war alles andere als einfach, denn was einst ein reitbegeisterter Großherzog sponserte, musste sich nun am Markt behaupten und das ist für eine Grasbahn ohne feste Tribünen und gar ohne feste Versorgungsanschlüsse gar nicht so einfach. Es braucht große Investitionen, um die Rennbahn Bad Doberan-Heiligendamm wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Vor allem aber braucht es Rennen mit namhaften Teilnehmern, handelt es sich doch nicht nur um eine Modenschau, sondern um eine PMU-Leistungsschau. Namhafte Sponsoren unterstützen seit Jahren den Doberaner Rennverein, aber so richtig reichte das Geld zuletzt nicht mehr.

Volker Schleusner schoss Geld hinzu, sodass das auch schon beinahe abgeblasene Rennen in 2017 im letzten Moment doch noch stattfinden konnte. Da der Vorstand in Streitigkeiten versank und neu aufgestellt werden musste, wurde Schleusner Präsident. Er zeigte sich überrascht von der Nachricht, dass das Rennen abgesagt wird.

In einer Pressemitteilung vom 12. Juli begründet der Rennverein seine Entscheidung. Es gebe keinen schriftlichen Vertrag, der die Finanzierung sicher stelle, heißt es darin. Weiterhin sei die Bahn wegen anhaltender Trockenheit in einem außerordentlich schlechten Zustand. Ein Dachsbau und hinderte Maulwurfshügel, sowie über hundert Meter defekte Rails sorgten demnach für die Befürchtung, dass das Rennen von Amts wegen abgesagt würde. Auch an Mitstreitern fehle es und die Bestellungen für die Infrastruktur seien auch noch nicht ausgelöst worden. Angesichts der mit vier Wochen zu knappen Zeit wog man ab und entschied sich für eine Absage des Rennens. Volker Schleusner zeigte sich überrascht und kann nicht alle Punkte nachvollziehen: Den Dachsbau könne man entfernen und Sponsoren habe er so viele, dass die Finanzierung gesichert sei, zitiert ihn die OSTSEE-ZEITUNG.

In Bad Doberan schlug die Nachricht ein, wie eine kleine Bombe. Zwar ist es nicht das erste Ostseemeeting in der Nachwendezeit, das abgesagt werden musste, aber diesmal gab es keine großen Anzeichen, wie 2017, als der Streit im Vorstand durch die Medien ging. Bürgermeister Thorsten Semrau wurde von der Nachricht überrascht.

Derweil schreibt Harald Morgenstern in der Pressemitteilung, dass der Verein die Kräfte auf die Durchführung eines erfolgreichen Ostsee-Meeting 2019 konzentriert.

 

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