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Meer geht nicht: Touristen müssen bis Donnerstag das Land verlassen.

Die Inseln sind schon gesperrt, morgen wird im ganzen Norden der Tourismus heruntergefahren und das öffentliche Leben auf das Minimum reduziert. Die Frage „Soll ich in den Urlaub fahren?“ stellt sich nicht mehr: Unterkünfte dürfen keine Touristen mehr beherbergen und Reisen werden im Inland verboten.

Während Bayern schon den Katastrophennotstand plant, haderte man im vom Tourismus abhängigen Norden noch mit rigorosen Schritten. Zunächst schloss man die Inseln für Ortsfremde, um die Insulaner vor einem Zusammenbruch ihrer medizinischen Versorgung zu schützen. Der Ansturm der Touristen auf den Norden führte auch gleich zu Überlegungen, die Küstenorte auch abzuriegeln.

 

Geschäfte des nicht-täglichen Bedarfs schließen

Nun kommt der Bund dem zuvor und fährt das öffentliche Leben herunter. Wenn heute Abend die Geschäfte schließen, werden morgen viele von ihnen nicht mehr öffnen. Supermärkte, Lebensmittelhändler, Futtermittelhändler, Wochenmärkte, Drogerien, Sanitätshäuser, Apotheken, Tankstellen, Banken, Poststellen, Zeitungshändler, Frisöre, Waschsalons, Therapeuten und der Großhandel dürfen weiter öffnen und auch Lieferdienste sind nicht betroffen. Diese Geschäfte dürfen ausnahmsweise auch sonntags öffnen. Arztpraxen bleiben ebenfalls geöffnet und Handwerker und Dienstleister gehen weiter ihrer Arbeit nach. EDEKA, ALDI, LIDL & Co. haben bereits angekündigt, sich der hohen Nachfrage anzupassen.

Alles andere – Schuhgeschäft, Modemarkt und Elektrofachhandel, Parfümerie und Geschenkartikelladen, Spielzeuggeschäft, Juwelier und Fotograf – dürfen nicht öffnen. Baumärkte müssen den Zutritt beschränken. Onlinehandel bleibt aber auch hier möglich. Einkaufscenter sollen auch geschlossen werden. Praktisch wird es so laufen, dass nur die Geschäfte im Center offen bleiben, die öffnen dürfen und alle anderen schließen.

Gaststätten dürfen zwischen 6 und 18 Uhr öffnen, müssen aber die Besucherzahl auf 50 begrenzen und die Tische weit genug auseinander stellen. Bars, Clubs und Discotheken bleiben geschlossen. Lieferdienste dürfen auch außerhalb ihrer Ladenöffnungszeit liefern.

Weiterhin werden Freizeiteinrichtungen, Kinos, Zoos, Theater und Museen geschlossen gehalten und Spielplätze gesperrt. Zirkusdarbietungen werden untersagt. Bei Feiern – auch Trauerfeiern – sind maximal 20 anwesende Personen erlaubt. Zusammenkünfte von Vereinen, Sport- und Freizeittreffs, Volkshochschulen, Fitnesstudios, Bordelle, Spielhallen und anderen Bildungseinrichtungen sind untersagt. 

 

Gastgeber dürfen keine Touristen mehr beherbergen

Hotels dürfen ausdrücklich keine Touristen mehr beherbergen. Nur Dienstreisende dürfen beherbergt werden. Alle Touristen müssen das Land bis Donnerstag verlassen. Weitere Reisen dürfen nicht stattfinden, Buchungen sind nicht mehr möglich. Die Polizei und Ämter werden die Durchführung kontrollieren. Man setzt in Schwerin auf die Vernunft der Menschen, aber es sind sowohl Sanktionen möglich, als bei größeren Schwierigkeiten auch schärfere Maßnahmen denkbar.

Praktisch ist die Umsetzung nicht schwierig: Die Polizei braucht nur Personalausweise kontrollieren. Wer seinen Erstwohnsitz nicht in Mecklenburg-Vorpommern hat, darf ab Donnerstag nicht mehr hier sein, es sei denn, er kann nachweisen, dass er hier arbeitet. Auch Fortbildungsmaßnahmen und Rehabilitationsmaßnahmen müssen verschoben werden.

Die Dauer der Maßnahmen ist noch nicht bestimmt. Nach zwei Tagen erwartet man eine Stagnation der Infektionsrate. Nach Ostern soll dann geprüft werden, ob die Maßnahmen aufgehoben oder reduziert werden können. Es gibt aus anderen Ländern erste positive Meldungen. Weltweit sind schon 58.000 der 80.000 als infiziert erfassten Menschen weltweit wieder genesen. 

Für die Wirtschaft im Norden bleibt der Wegfall eine Katastrophe. Das Grand Hotel Heiligendamm als eines der großen Hotels im Land, war zu 50% belegt, als es hieß, dass die 150 Gäste abreisen müssen. 

 

Land will der Wirtschaft helfen

Das Land arbeitet an Hilfen. Ein erstes Paket über 100 Millionen Euro soll Freiberuflern und Kleinunternehmern Liquiditätshilfen bis 20.000 Euro und größeren Unternehmen bis zu 200.000 Euro zur Verfügung stellen. Bereits geplante Zuschüsse sollen beschleunigt ausgezahlt werden. Für nötige Kredite will das Land den Bürgschaftsrahmen auf 2,5 Millionen Euro verdoppeln. In sieben bis vierzehn Tagen sollen die betroffenen Firmen ihre Hilfe ausbezahlt bekommen haben. Weitere Hilfen sind in Planung und auf Grund von Milliarden-Rücklagen des Landes auch möglich. Auch der Bund plant Hilfen.

Wichtig ist es, besonnen und ruhig zu bleiben, Hygiene viel und Fake-News wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Bleiben Sie gesund!

 

Aktuelle Infos

Aktuelle Meldungen und Infos zur Corona-Entwicklung in Bad Doberan-Heiligendamm werden täglich in der öffentlichen Facebook-Gruppe Bad Doberan-Heiligendamm geteilt und in diesem Artikel zusammengefasst.

Weitere Informationen:

Infoseite der Stadt Bad Doberan:
https://bad-doberan-heiligendamm.de/rathaus.html

Infoseite des Landkreises Rostock
https://www.landkreis-rostock.de/landkreis/aktuelles/news/2020/maerz/coronavirus.html

Infoseite des Landes
https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/bm/Blickpunkte/Coronavirus

Infoseite des Tourismusverbandes MV:
https://www.tmv.de/corona-virus/

Liveticker beim NDR:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Ticker-Die-Lage-in-Norddeutschland,coronaliveticker134.html

Infos bei Antenne Mecklenburg-Vorpommern:
https://www.antennemv.de/aktuelle-themen/corona-virus-alle-informationen

Infos bei Ostseewelle:
https://www.ostseewelle.de/nachrichten/corona-virus

Symbolbild: Pixabay

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