1996

Nachdem die Verhandlungen mit der Dr.-Marx-Gruppe 1994 gescheitert sind und auch die Asklepios-Kliniken für ihr Konzept nicht genug Investoren gefunden haben, geht der Zuschlag an den letzten Bewerber, der auch bereit ist, das Ensemble komplett zu kaufen. Hierbei handelt es sich um die FUNDUS-Gruppe aus Köln des Fondsmanagers und Großinvestors Anno August Jagdfeld als Düren.

Der Kaufpreis allein für den historischen Ortskern soll 18 Mio. D-Mark betragen haben.

 

Er verspricht den Wiederaufbau des Grand Hotels und der Perlenkette, sowie der mit erworbenen Gebäude, den Bau eines Thalasso-Zentrums und eines Apartmentkomplexes mit Gewerbeflächen, sowie langfristig den Bau weiterer Gebäude (Ayurveda-Zentrum, Ensemble-Palais, Ensemble-Villa). Erstmals soll die erste Reihe mit neuen Gebäuden bebaut werden, zugleich sollen im Hinterland auf 300 ha Ackerland ein Villenviertel und ein touristisches Gewerbegebiet entstehen.

 

Die FUNDUS-Gruppe plant zugleich den Kauf des Gutes Vorder Bollhagen, einer großen Fläche in Wittenbeck für den Bau eines Golfresorts und der Halbinsel Wustrow für ein Sporthotel mit Marina. Sie gründet für die Entwicklung der unterschiedlichen Projekte Tochterfirmen als GmbH & Co. KG: Für Heiligendamm die EntwicklungsCompagnie Heiligendamm (ECH), für Wittenbeck die Entwicklungscompagnie Wittenbeck (ECWB) und für Wustrow die Entwicklungscompagnie Wustrow (ECW). Für den Betrieb des Biolandgutes wird die Gut Vorder Bollhagen GmbH & Co. KG (GVB) und für das Golfresort die Golfresort Wittenbeck GmbH & Co. KG (GRW) gegründet.

Die Dr.-Marx-Gruppe baut mit Hinblick auf die am Südrand entstehende Konkurrenz durch den Neubau des Moorbades auf dem ihr letztlich zugewiesenen Platz die MEDIAN-Klinik.

Die Dr.Ebel-Fachklinik Moorbad eröffnet am 10.Oktober auf dem Gelände der ehemaligen Freilichtbühne im Quellholz. Das alte Moorbad wird geschlossen und durch die AOK zum Verkauf angeboten, die Mitarbeiter des Moorbades werden in das neue Moorbad übernommen.

Am 6. November wird der gläserne Erweiterungsbau der Kreisverwaltung im Rosengarten übergeben. Der Bau ist das erste leasingfinanzierte Verwaltungsgebäude einer Körperschaft öffentlichen Rechts und kostet 24,5 Mio DM. Die 14 Häuser an verschiedenen Standorten in Rostock und Bad Doberan werden aufgelöst und die Immobilien verkauft; die Zahl der Mitarbeiter steigt auf 304 an. Im neuen Haus sind 108 Ausstellungen bis zum Jahr 2010 geplant.

Die Mollistraße wird vom 1. September bis 11. November saniert, die OSPA-Filiale fertig gestellt und am 16. Dezember eröffnet. Im Haus Gottesfrieden wird der Gemeindesaal fertig gestellt. Am 25. April beschließen die Stadtvertreter die Sanierung des Möckelhauses. Am Lindenhof soll der brandgeschädigte Anbau abgerissen werden.

In Richtung Althof werden parallel zu den Wohngebieten Hasenberg und Fuchsberg auf dem ehemaligen Ostseetrans-Gelände die Wohngebiete Wiesengrund und Erlengrund angelegt und rege angenommen. Im Wiesenweg und der Nienhäger Chaussee entstehen Mehrfamilienhäuser.

Auf dem Kammerhof droht das Projekt zu scheitern: Der Investor braucht Geld, welches die Stadt aufbringen soll.

Das Jahr 1996 markiert den zweiten Sanierungsschub vieler noch immer unsanierter privater Häuser. Die Stadt blüht in den kommenden drei Jahren enorm auf und viel Grau weicht farbigen Tönen.

Bürgermeiter Berno Grzech (CDU) wird von der Kommunalaufsicht beurlaubt. Er soll bei der Neuanlage der Galopprennbahn mit städtischen Finanzmitteln gegen die Hauptpflichten eines Bürgermeisters verstoßen haben.

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