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Börgerende: Aufsicht ohne Durchsicht.

Im Norden Börgerendes kann man besonders eines gut: Spazieren. Zumindest an Wochenenden ist es sehr ruhig. Nach Berichten über die Genehmigung der „Waterkant Suites“ suchen einige Leute den Standort des Hotels. Natürlich tut sich so schnell noch nichts, im Bebauungsplan Nr. 7 ist das Gebäude aber von Anfang an als „Sondergebiet Hotel“ verzeichnet und sollte längst fertig sein.

Nicht verzeichnet ist ein Parkplatz an der Ostspitze, an mit dem Schild an der Absperrung „Reserviert für W&N Musterwohnungen“. Eine Nachfrage beim Landkreis sollte Klarheit bringen, doch die Antwort der Presse-Sprecherin Zühlsdorf-Böhm vom 13.09.2013 verwirrt eher:

Zum Sachverhalt „Hotelparkplatz“ ist festzustellen, dass es sich hierbei  um eine baurechtlich genehmigte und durch Baulast gesicherte Stellplatzanlage mit insgesamt 7 notwendigen Stellplätzen für das Hotel „Villa Sanddorn“ handelt. Eine örtliche Kontrolle hat ergeben, dass das Schild an dieser Stellplatzanlage … auf „Musterwohnungen“ hinweist, die sich im Hotel „Villa Sanddorn“ befinden. Mit dem geplanten Neubau des Hotels „Waterkant Suites“  auf diesem Grundstück wird diese Stellplatzanlage jedoch in die südöstliche Ecke des Baufeldes Nr. 7 verlegt.“

Interessant: Die besagte Ecke liegt am „Promenade“ genannten Weg, an dem nach dem Willen der Gemeinde das neue Ortszentrum mit Geschäften und Restaurants entstehen soll. Im Zentrum soll laut Planung statt Läden noch ein Parkplatz mit 10 Plätzen entstehen.

Das „Hotel Villa Sanddorn“ entpuppt sich als zum Villenareal gehörendes ganz normales Haus mit Ferienwohnungen, das ebenso wenig ein Hotel ist, wie die anderen Ferienvillen. Laut B-Plan wären Hotels dort nicht zulässig. Zudem sind darin alle Ferienwohnungen verkauft und keine Musterwohnungen vorhanden.

Hat der Landkreis den Überblick verloren?

Wenn aus Ferienwohnungen ein Hotel wird, dann liegt es nahe, dass aus dem geplanten Hotel auch Ferienwohnungen werden können. Diese Befürchtung hatten die örtliche CDU-Fraktion und der unabhängige Gemeindevertreter Bergmann geäußert, weil die Planungen eher einen Ferienwohnungs-Komplex, als ein für ganzjährigen Betrieb gedachtes zeitgemäßes Hotel zeigen.

Wie sich aus der Antwort des Landkreises ergibt, war schon zwei Wochen, nach der Zustimmung zum Bauantrag durch die Gemeindevertretung entschieden, dass die Pläne der Investoren umgesetzt werden können.

Bleibt abzuwarten, wie ernst Vize-Landrat Kraatz es meinte, als er im Januar die Entstehung einer lange leer stehenden Rollladensiedlung in Börgerende bedauerte. Wer den Überblick verloren hat, kann Fehlentwicklungen nicht verhindern.

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