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Insolvenzverwalter erwartet schwarze Null für das Grand Hotel

Das Grand Hotel erwartet 2013 erstmals eine schwarze Null. Ganz überraschend ist das nicht: Mit Eintreten der Insolvenz muss das Hotel die hohen Belastungen, wie die Abzahlung von Krediten nicht mehr stemmen. Im Insolvenzverfahren müssen auch keine Abschreibungen erwirtschaftet werden, sodass es alles in allem einfacher für ihn ist, das Grand Hotel zur schwarzen Null zu bringen, als es für Jagdfeld zuletzt der Fall war.

Dafür hat ein insolventes Hotel zunächst ein anderes Problem: Die Buchungen gehen zurück, weil die Leute verunsichert sind. Langfristig im Voraus bucht man bei einem insolventen Unternehmen nur ungern. Doch die Zahlen haben sich wieder stabilisiert und das gute Ende des Jahres 2012 erstaunt selbst den Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum. (Anm. ZAM: Es könnte natürlich sein, dass die Leute schnell noch das Hotel sehen wollten, weil sie – Neckermann und Schlecker waren gerade aktuell – ein endgültiges Aus befürchteten).

Zumbaum freut sich über positive Zahlen, denn sie helfen bei der Investorensuche. „Ein kühler Rechner will sehen, ob sich der Betrieb rechnet“, so der Insolvenzverwalter. Tatsächlich hat sich das Bad in seiner 220jährigen Geschichte nur sehr selten gerechnet, sodass ein kühler Rechner auch sehen muss, wo und wie viel er noch zu investieren hat. Der Insolvenzverwalter äußert sich nicht zu den aktuellen Verkaufsbemühungen, sagt aber, dass mit vielen Leuten gesprochen wurde und weiter gesprochen wird. Es gebe keinen Zeitdruck.

Auch eine baldige Einigung mit Investor Jagdfeld, dem noch Grundstücke auf dem Hotelgelände gehören (Anm. ZAM: Meines Wissens nur die Cottages „Alexandrine“ und über die ECH die „Marie“). Jagdfeld hatte sich gegen die Herauslösung der Orangerie aus dem Hotelgelände ausgesprochen. Er stellt auch klar, dass die vermeintlichen Gewinne der Vorjahre operative Gewinne waren, von denen die Zinsen und Abschreiben erst abgezogen werden müssen, bevor man vom Reingewinn sprechen kann. Dieser kam nicht zu Stande, weil der operative Gewinn durch die Zinsen und Abschreibungen aufgebraucht wurde.  

 

 

 

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