Adolf-Hitler-Eiche Heiligendamm
Standort:
Kühlungsborner Straße (Gelände Grand Hotel Heiligendamm)
54°08’35.2″N 11°50’28.8″E (ungefähr)
Bauzeit: Pflanzung am 01.05.1933
Beschreibung:
Die Adolf-Hitler-Eiche ist eine zu Ehren Adolf Hitlers feierlich gepflanzte Eiche. Diese Art der Ehrung wurde mindestens im Deutschen Reich an vielen Stellen vollzogen und nicht ausschließlich Eichen dafür verwendet. Die genaue Zahl der zu diesem Zweck gepflanzten Bäume ist nicht erforscht und zum Teil nicht oder nicht mehr dokumentiert. In Bad Doberan auf dem Kamp wurde zeitgleich mit Heiligendamm auch eine Adolf-Hitler-Eiche gepflanzt. Diese wurde nach dem 2. Weltkrieg entfernt.
Über die Pflanzung berichtet Hermann Langer im Buch „Leben unterm Hakenkreuz“ über die Feierlichkeiten zur Pflanzung der Adolf-Hitler-Eichen:
„Das Programm zum 1. Mai sah folgenden Ablauf vor:
Um 6 Uhr weckte die SA. Um 8 Uhr erfolgte die »feierliche Flaggenhissung« in allen Betrieben, begleitet von Glockengeläut und Sirenengeheul. Um 9 Uhr war die Rundfunkübertragung der Lustgartenkundgebung aus Berlin zu hören. Um 10 Uhr folgte der Gottesdienst auf dem Drümpel, um 11.30 Uhr das Pflanzen der Hitler-Eiche auf dem Kamp – ein obligatorischer Akt, der auch in Heiligendamm, Parkentin und anderen Orten vorgenommen wurde.
Am Nachmittag probten dann um 15 Uhr Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei einer gemeinsamen Kaffeetafel die neue »Volksgemeinschaft«. Nach dem Genuß eines Kamp-Konzertes setzte sich dann der große Festzug in Marsch, die Uniformierten vorneweg. Angehörige freier Berufe, z.B. Ärzte und Rechtsanwälte, die noch keinem der angeschlossenen NS-Berufsverbände angehörten, hatten hinter den Behörden zu marschieren. Im Zug folgten neben dem Postauto und der Feuerwehr die geschmückten Wagen örtlicher Firmen. Die Brauerei fuhr mit Faßbier und Krügen auf, was die Stimmung weiter hob. Auch das Landvolk beteiligte sich am Festzug. Nach einer weiteren Rundfunkübertragung der zentralen Maifeier auf dem Berliner Tempelhof und der »Verkündigung« des Manifestes des Reichskanzlers schloß sich dann endlich ab 22 Uhr der »DeutschIandtanz« in allen Sälen an….“
(HERMANN LANGER: Leben unterm Hakenkreuz – Alltag in Mecklenburg 1932-1945)
Bilder



Buchtipp: Leben unterm Hakenkreuz: Alltag in Mecklenburg 1932-1945 Taschenbuch
