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Sturm „Herwart“ hielt Bad Doberaner Feuerwehr auf Trab

Feuerwehr Bad Doberan mit 27 Einsätzen. Heiligendamm besonders schwer getroffen. Alle Einsätze im Überblick.

Sturm Herwart hielt die Bad Doberaner Feuerwehr am 29.10.2017 ganz schön auf Trab. Die ersten Einsätze hatten die Kameraden schon am Vortag: Um 13:25 Uhr mussten sie das Dach des Johanniter-Hauses auf dem Kammerhof sichern und um 17:10 Uhr einen umgestürzten Bauzaun in der Schillerstraße entfernen.

Vorletzter Oktobertag war ein Sturm-Sonntag.

Am Sturm-Sonntag blies Herwart dann zum Marathon für die Blauröcke: Um 4:10 Uhr war die Nacht für die Feuerwehrleute zu Ende, denn am Alexandrinenplatz hatte der Sturm die Absperrungen der Straßengroßbaustelle verschoben und damit die Durchfahrt in die Stadt blockiert. Während des Einsatzes wurden immer weitere Schäden gemeldet. Um 5:10 Uhr musste ein Baum an der Schwaaner Chaussee beseitigt werden und um 6:50 Uhr war eine Dachkonstruktion in der Johann-Gillhof-Straße zu sichern.

Heiligendamm besonders schwer getroffen.

Besonders gefragt waren die Helfer in Heiligendamm. Um 7:45 Uhr mussten sie ins Seebad ausrücken, weil gleich mehrere massive Bäume auf die Molli-Gleise gestürzt waren. Der Einsatz dauerte allein 135 Minuten. Die Bäderbahn Molli musste für den Tag ihre Fahrten einstellen.

Während ein Teil der Kameraden in Heiligendamm technische Hilfeleistung gab, eilten andere den Neubukower Kameraden zur Hilfe, denn dort wurde die Doberaner Drehleiter für eine Schadensbeseitigung benötigt.  Um 9:10 Uhr brauchte dann Pepelow die Drehleiter für eine Beseitigung eines Sturmschadens, aber der Einsatz wurde kurz vor Erreichen des Einsatzziels abgebrochen.

Um 9:25 Uhr drohten dann im Hermann-Löns-Weg Teile eines Daches abzustürzen, sodass die Feuerwehrleute zur Hilfe gerufen wurden. Der Einsatz dauerte nur 5 Minuten. Und dann ging es auch schon weiter zur Bundesstraße „Am Buchenberg“, wo ein Ast in der Telefonleitung fest hing.

Einsatz-Unterbrechung wegen Unfall auf der A20.

Mittendrin erfolgte bei der Leitstelle eine Meldung einer unklaren Lage bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn A20, zu der auch die Doberaner Feuerwehr ausrücken musste. Nach einem Graupelschauer war es dort zu einem Glätteunfall gekommen. Da niemand eingeklemmt wurde, konnte die Doberaner Wehr wieder abziehen. Und an den ursprünglichen Einsatzorten weiter machen. Und zu neuen Einsätzen: Um 10:05 Uhr kam dann auch in der Dr.-Leber-Straße ein 65minütiger Einsatz hinzu. Ein Baum drohte umzustürzen, sodass Teile entfernt werden mussten.

Schließlich wurde die Feuerwehr um 10:20 Uhr wieder nach Heiligendamm gerufen, weil nun in der Prof.-Dr.-Vogel-Straße am Grand Hotel ein Baum  beseitigt werden musste. Fünf Minuten später ging der Pieper für einen Einsatz in der Dammchaussee, wo ein Baum eine Zufahrt versperrte.

Um 12 Uhr waren wieder Molligleise von Bäumen zu befreien – diesmal in Wittenbeck. Zehn Minuten später entfernten die Kameraden im benachbarten Vorder Bollhagen einen Ast nahe der Bushaltestelle und um 13:15 Uhr rief das Grand Hotel um Hilfe, weil ein großer Baum umzustürzen drohte. Eine halbe Stunde später war es ein Telefonmast am REPO im Gewerbegebiet, den die Feuerwehr sichern musste und um 13:50 Uhr wurde wieder von Nachbarn die Drehleiterbenötigt – diesmal in Pölchow.

Um 14:05 rief die Polizei die Feuerwehr, weil ein Sturmschaden beseitigt werden musste und eine Dreiviertelstunde später wurden die Kameraden mit der Drehleiter in Altenhagen benötigt.

Auch am Montag weitere Einsätze wegen Herwart.

Sturm Herwart zog am Sonntagnachmittag gen Osten weiter, aber für die Feuerwehrleute gab es weiterhin keine Ruhe. Am Montag, dem 30. Oktober waren morgens um 7 Uhr wieder die Bahngleise des Molli durch einen Baum blockiert. Eine Stunde später war an der Dammchaussee in Bad Doberan ein umgestürzter Baum zu beseitigen und zugleich in Heiligendamm ein Baum in der Kühlungsborner Straße abzunehmen.

Um 14 Uhr am Monatgmnachmittag musste im Stülower Weg ein loser Ast aus dem Baum geholt werden, am Dienstagvormittag war ein Dach eines Mehrfamilienhauses in der Thünenstraße zu sichern und am Mittwoch brauchten die Kameraden der Feuerwehr Börgerende-Rethwisch die Drehleiter im Kiebitzweg.

Doberaner Feuerwehr war fast 18 Stunden im Einsatz.

In einer Pressemitteilung informiert die Freiwillige Feuerwehr Bad Doberan, dass sie über einen Zeitraum von 59 Stunden und 45 Minuten 27 Einsätze über 17 Stunden und 55 Minuten hatten. Der längste Einsatz war die Baumbeseitigung in Altenhagen mit 3 Stunden und 15 Minuten.  Die Drehleiter war 215 Kilometer gefahren.

 

Kommentar: Danke für Ihren Einsatz!

Auch wenn „Herwarth“ kein Orkan und eigentlich nicht einmal der stärkste Sturm war, so war er doch eine Naturgewalt. Ich konnte mir an diesem Tag wegen eines Termins in Heiligendamm selbst ein Bild davon machen (siehe auf Facebook: „Herwart trifft Heiligendamm“). Ich wäre lieber zuhause geblieben und habe Bäume gemieden. Die Feuerwehrleute können das nicht, müssen hinein rennen, wo andere hinaus laufen. Jeder Einsatz ist ein Risiko, aber jeder Einsatz ist wichtig für unser aller Sicherheit. Da ist es egal, ob Sonntag ist. Darum sage ich DANKE an die Feuerwehrleute!

 

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