Recherchen

Wiedergewählt: Jochen Arenz bleibt Bürgermeister von Bad Doberan

Jochen Arenz ist der alte und neue Bürgermeister der Stadt Bad Doberan mit ihren Ortsteilen Althof, Heiligendamm und Vorder Bollhagen.

Der 60jährige Amtsinhaber war der einzige Bewerber für das Bürgermeisteramt. Seine große Beliebtheit bei den Bürgern ist wohl auch der Hauptgrund dafür, dass es keinen Mitbewerber gab.

Das Wahlergebnis spricht für sich: 93,9% der Wähler stimmten für JA – also für die Wiederwahl des Kandidaten. Nur 6,1% wollten Jochen Arenz nicht wieder als Bürgermeister haben.

 

Wahlergebnisanalyse

In absoluten Zahlen liest es sich so: Bad Doberan hat 13.079 Einwohner. Davon sind 10.776 Wahlberechtigte und die waren am 28.09.2025 aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 5.560 Wahlberechtigte gingen zur Wahl – das sind 51,6% – und 5.553 gaben eine gültige Stimme ab (es waren also nur 7 Wahlzettel ungültig). Es gab also auch 5.216 Nichtwähler. Von den 5.553 gültigen Stimmen waren 5.212 für JA und 341 für NEIN.

Blick in die Wahlbezirke

Im Wahlbezirk 1 – Buchenbergschule – gingen 996 von 2.546 Wahlberechtigen wählen. 948 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 48 für NEIN. Das macht 95,2% für JA.

Im Wahlbezirk 2 – Evangelische freikirchliche Gemeinde, Althöfer Weg – gingen 471 von 1.236 Wahlberechtigten wählen. 446 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 25 für NEIN. Das macht 94,7% für JA.

Im Wahlbezirk 3 – Kampschule – gingen 607 von 2.020 Wahlberechtigten wählen. 565 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 40 für NEIN. Das macht 93,4%

Im Wahlbezirk 4 – Lessing-Grundschule – gingen 489 von 1.627 Wahlberechtigten wählen. 445 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 43 für NEIN. Das macht 91,2%.

Im Wahlbezirk 5 – CMS Kammerhof – gingen 1.024 von 3.015 Wahlberechtigten wählen. 979 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 44 auf NEIN. Das macht 95,7%.

Im Walbezirk 6 – Waldschlösschen Heiligendamm – gingen 119 der 332 Wahlberechtigten wählen. 104 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 15 auf NEIN. Das macht 87,4%.

Per Briefwahl wählten 1.854 Wahlberechtigte. 1.725 der gültigen Stimmen entfielen auf JA, 126 auf NEIN. Das macht 93,2%.

Am meisten Stimmen bekam Jochen Arenz also auf dem Kammerhof, wo er wohnt und vor seiner Zeit als Bürgermeister das Joanniterhaus leitete. Hier erreichte er 95,7% und in den anderen vier Wahlbezirken und dem Briefwahlbezirk zwischen 91,2 und 95,2%. Das schlechteste Ergebnis bekam der Bürgermeister erwartungsgemäß in Heiligendamm, wo „nur“ 87,4% ihr Kreuz für ihn machten. In absoluten Zahlen haben ihn dort 104 von 119 Personen gewählt, 213 sind nicht zur Wahl gegangen und 15 haben aktiv ihr Kreuz bei NEIN gemacht.

Jochen Arenz hatte sich als parteiloser Stadtvertreter überwiegend für eine Entwicklung Heiligendamms nach den Plänen der Jagdfeld-Gruppe ausgesprochen. Wer als Einwohner mit der Entwicklung zum mondänen Seebad nach historischem Vorbild nicht einverstanden ist, wählt ihn erwartungsgemäß nicht. Dass dies nur 15 Wahlberechtigte aktiv mit ihren Kreuz getan haben, ist bei 119 Ja-Stimmen eigentlich gar kein schlechtes Ergebnis.

213 Nichtwähler kann man schlecht beurteilen – vielleicht ist es teilweise Desinteresse, vielleicht haben aber angesichts der Lage des Wahllokals am Rande Heiligendamms auch einfach weniger der überwiegend älteren Wahlberechtigten den Weg – gerade von Vorder Bollhagen – auf sich genommen.

Vergleich mit 2018

Als Jochen Arenz 2018 zum Bürgermeister gewählt wurde, stellte er bereits einen Rekord auf. Damals musste er sich gegen zwei Wettbewerber durchsetzen: Hannes Roggelin (UDI) und Mike Wiedow (SPD). Es galt als wahrscheinlich, dass es zur Stichwahl zwischen ihm und Wiedow kommen würde, aber Arenz erreichte 55,7% der Stimmen und wurde damit der erste Bürgermeister Bad Doberans, der ohne Stichwahl gewählt wurde.

Damals erzielte er im Wahlbezirk 2 – Buchenbergschule – mit 57,7% sein bestes Ergebnis und in Heiligendamm mit 44% das schlechteste, obgleich er sich hier gegen die beiden Mitbewerber durchsetzte. Natürlich kann man eine Wahl gegen Mitbewerber nicht mit einer Wiederwahl vergleichen, aber man kann zum Schluss kommen, dass die Arbeit des Bürgermeisters insgesamt bei den Wahlberechtigten anerkannt wird.

Blick auf den Wahlampf

In der Politik ist das gewöhnlich nicht immer so, denn wo gehobelt wird, fallen auch Späne. So gab es kurz vor der Wahl einen Bericht in der OSTSEE-ZEITUNG, in der die Stadtvertreterinnen Caroline Brandt (CDU) und Birgit Mersjann (SPD) kritisierten, dass der Bürgermeister die Finanzen nicht im Blick habe und nicht ausreichend auf Fachkompetenz höre (Brandt) und die Stadtvertretung nicht ausreichend informiere (Mersjann). Die Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes in Bad Doberan Susann Meyer äußerte sich zu dieser Kritik öffentlich: „Wir sind nicht immer einer Meinung, aber haben Respekt vor seiner Arbeit“. Reaktionen aus der SPD wurden von der OZ nicht benannt.

Wohl aber war der erste ganzseitige Artikel der Lokalzeitung nur mit Zitaten der Kritisierenden versehen, während der Kritisierte nicht zu Wort kam. Das sorgte in den sozialen Medien für Unverständnis und Kritik an der OSTSEE-ZEITUNG. Der Artikel wurde dann überarbeitet und mit Erwiderungen von Jochen Arenz versehen. Kurz darauf folgte in der OZ ein ganzseitiger Artikel, in dem Jochen Arenz über die Finanzen sprach.

Ansonsten war es ein ruhiger Wahlkampf. Jochen Arenz zeigte nicht nur in den sozialen Medien Präsenz, hatte viele auch aktive Unterstützer, was qualitativ hochwertige Fotos, Videos und Texte hervor brachte. Auch bekannte Menschen aus Politik und Wirtschaft sprachen  ihm die besten Wünsche aus. Der Fokus des Wahlkampfes lag im Erreichen der nötigen etwa 1.700 Ja-Stimmen. Warum, beschreibt dieser Artikel: https://erstes-seebad.de/buergermeisterwahlen-am-28-september/

Jochen Arenz ist seit März 2019 Bürgermeister der Stadt Bad Doberan. Seine jetzige Amtszeit endet im März 2026 und die neue beginnt im April 2026. Er ist dann für 7 Jahre bis März 2033 gewählt.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert