Kollbruchweg: Jetzt sollen doch alle Bäume weg.
Als 2013 im Kollbruchweg die ersten Bäume gefällt wurden, gab es einen Aufschrei. Damals wurde der Hünenweg saniert und die Stadt und den ZVK störten die Bäume bei ihren Entwässerungsplänen. Die direkten Anwohner wurden nicht informiert und protestierten gegen den Kahlschlag der Allee. Als die neuen Kanäle auch noch versagten und viele Häuser entlang des Althöfer Baches voll Wasser liefen, stand das ganze Vorhaben in Frage. Eine wachsende Zahl Betroffener und Interessierter ntdeckte immer mehr Ungereimtheiten. Umweltschützer, Fachleute und Juristen helfen der Gruppe um Carsten Großmann und Dr. Claudia Hein. Eine bis auf den letzten Platz besetzte hitzige Info-Veranstaltung im Rathaus zeugte vom enormen Interesse der Anwohner. Letztlich einigten sich Anfang 2015 Stadt, ZvK, WBV und das Planungsbüro zusammen mit den Bevollmächtigten der Anwohner und unter den Augen von Zeugen auf ein alternatives Entwässerungskonzept. Der Sanierung der Straße „Am Wege“ stand nichts mehr im Weg, der Kollbruchweg sollte erst vor seiner Sanierung frühestens 2017 Thema sein. Offen blieb die Frage nach weiteren Fällungen. Bauamtschef Norbert Sass warb für einen „Neuanfang wie in der Goethestraße“ und sagte: „Wenn nicht jetzt, dann in 5 Jahren“. Die Anwohner legten ein Konzept vor, das den Erhalt der vom BUND in 2015 und 2016 als gesund befundenen Bäume ermöglicht. Die Stadtvertreter beschlossen, die Bäume mit Hilfe einer neuen Förderrichtlinie zu erhalten und so Geld zu sparen. Die Richtlinie soll laut StaLU im 1. Quartal 2016 in Kraft treten. Das ZvK informierte nun die Anwohner, dass die Stadt die restlichen Bäume noch im Februar fällen will. Bürgermeister Thorsten Semrau sagt, der Förderantrag sei abgelehnt worden, ein neuer würde es auch. Es gibt die Richtlinie noch nicht und somit auch keine Förderfähigkeit und eben darum soll die Stadt auf die Richtlinie warten. Das StaLU widerspricht: Es können keine Aussagen zur Förderfähigkeit vorliegen, da der Antrag noch nicht geprüft wurde und das bis Mitte/Ende März dauern kann. Was ist los im Rathaus? Ist es ein Versehen, wie bei der verpassten Anmeldung der Umgehung in 2014 oder Unwissen, wie bei der sinnlosen Bauvoranfrage für die Jugendherberge in 2012? Oder war der Runde Tisch in 2015 nur eine Beruhigungspille?