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Museumsbesuch im Möckelhaus jetzt kostenlos

Das Möckelhaus am Eingang des Klosters ist nicht nur ein Haus mit Geschichte – es ist auch voller Geschichte. Bisher kostete die Besichtigung des Stadt- und Bädermuseums einen kleinen Obolus. Der entfällt jetzt. Ein Museum geht neue Wege.

Ja, es fällt auf: Das reich verzierte Haus mit seinen eigenwilligen Formen, filigranen Türmchen, bunten Glasscheiben und dunklen Holzschnitzereien. Das ahnte schon sein Erbauer, der deshalb einen Sinnspruch in eine Zieröffnung schrieb, den er gleichwohl an den Betrachter, als auch an sich selbst richtete. Der Man war Gotthilf Ludwig Möckel – einer der größten Baumeister Mecklenburgs und nach Carl Theodor Severin und Georg Adolph Demmler auch der letzte, der als Hofbaumeister in Doberan wirkte.

Heute hat das Haus viele Betrachter – durch seine exponierte Lage direkt am Haupteingang des ehemaligen Zisterzienserklosters mit seinem berühmten Münster als einstige Klosterkirche und Hauskirche der Regenten Mecklenburgs, aber auch durch sein Inneres.

Das Möckelhaus ist nämlich seit 1934 – mit Unterbrechungen – das Museum der Stadt und die einstigen Wohn- und Nebenzimmer des Baumeisters bis unters Dach voll mit Exponaten. Von Archäologie über Streiflichter aus der Geschichte Mecklenburgs, über die Seebadgeschichte, die NS-Zeit und die DDR bis hin zum G8-Gipfel in Heiligendamm ist alles dabei.

Nicht nur Bild und Text – auch viele Exponate und Modelle – sogar der Kamp mit den Pavillons und der Sommerresidenz ringsum – sind zu bestaunen. Das Stadt- und Bädermuseum bietet Information, Bildung, aber auch Unterhaltung. Es ist eine Reise durch die Zeit.

Auch der Hof ist gefüllt mit Exponaten und sehr beliebt für Fotosessions von Hochzeitsgesellschaften. Denn im Möckelhaus befindet sich auch das Trauzimmer des Standesamtes. Touristen schwärmen von diesem lichtdurchfluteten Ambiente. Übrigens ist das Möckelhaus auch weitestgehend für Rollstühle befahrbar – es gibt auch einen Aufzug.

In mehreren Zimmern des Erdgeschosses wechseln sich interessante Sonderausstellungen ab. Historisches Spielzeug, Doberaner Baumeister, die Geschichte des ersten deutschen Seebades, der ältesten Galopprennbahn Europas, eine Reise in die Neunziger Jahre – es ist wirklich eine Abwechslung.

Aktuell ist die Machtergreifung vor 90 Jahren das Thema der Sonderausstellung und während die noch läuft, planen die fleißigen Frauen um Museumsleiterin Lisa Riess schon das nächste Hoffest, in dem das ehrenamtliche Leben der ganzen Stadt eingebunden ist. 

Ja, es fällt auf: Das Museum ist moderner geworden. Die junge Generation kann auf dem aufbauen, was Harald Garbe seinerzeit aufgebaut und Silvana Rieck weitergeführt hat. Aber mit neuen Ideen und einer anderen Perspektive und Organisation. Selbst während der Corona-Zeit konnte man die laufende Sonderausstellung besichtigen – online via virtuellem Rundgang.

Das frische Team kann jüngere Leute ansprechen und ihr Interesse wecken. Genau das gelingt mit modernen Plakaten und der Nutzung sozialer Netzwerke: Zu den sowieso sehr interessierten „alten“ Doberanern gesellen sich zunehmend auch jüngere Leute. Der kostenlose Eintritt ist ein weiterer Schritt in eine Zukunft, in der man Informationen auch im Internet bekommt, aber Eindrücke eben nur im echten Museum.

Über die kostenlose Besichtigung hinaus werden auch Führungen angeboten. Wer mag, der wirft das in die Spendenbox, was es ihm wert ist. 

 

Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 10.00 – 16.00 Uhr
Samstag: 11.00 – 16.00 Uhr

Der Eintritt ist frei

Kontakt:
Stadt- und Bädermuseum Bad Doberan
Beethovenstraße 8, 18209 Bad Doberan
038203-62026

 

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