Das Doberan-Marketing-Projekt der Jade-Hochschule: Die Ideen der Studenten.
Die Studenten der Jade-Hochschule Wilhelmshaven liefern Ideen an die Ostsee. Da die Aufgabenstellung eng auf die Optimierung der Touristinfo und im Marketing auf das derzeit finanziell und organisatorisch Machbare begrenzt war, finden sich in den Konzepten keine Großprojekte, wie einzigartige Seebrücken, Luxus-Yachthäfen oder sonstige Investitionen in die Marktpositionierung des ersten deutschen Seebades. Erwähnt wird in mehreren Konzepten, dass die Infrastruktur in Heiligendamm verbessert, die Häuser saniert, neue Attraktionen und ein Alleinstellungsmerkmal für die ganze Stadt geschaffen werden müssen. Das ist aber nicht die Aufgabe der Studenten. Trotzdem gibt es neue Ideen für Bad Doberan und Heiligendamm. Wobei schon diese Bezeichnung einem Team ein Dorn im Auge ist: Zusammen mit dem Slogan „Kurorte mit Tradition“ wird der Eindruck erweckt, Heiligendamm wäre ein eigener Ort. Bad Doberan muss verdeutlichen, dass beides ein Ort ist, denn es profitiert von der Bekanntheit Heiligendamms. Einige haben einfach die Reihenfolge vertauscht, andere empfehlen einen Bindestrich und als Slogan z. B. „Auffallend traditionell“ oder „Geschichte hautnah“. Auf Tradition und Geschichte bauen auch ihre Ideen auf. Mit dabei ist die 2014 aufgegebene Idee der Info-Stelen, die durch Routen-Stadtplan, Schaukasten und QR-Code und Einbeziehung Heiligendamms erst zu einen richtigen System werden. Angelehnt ans Anbaden ist die „Zeitreise in die feine Gesellschaft“, welche aber ständig angeboten wird. Mit der Kutsche geht es an den Heiligen Damm, wo umgebaute Badekarren als Strandkörbe warten. Bei einem anderen Team ist der Badekarren Bestandteil des neuen Logos der Stadt, während ein weiteres den Schwan in den Vordergrund rückt. Ein Team hat in einer „Touristischen Fahrradstraße“ mehrere Radfahrrouten erarbeitet, wo aber nicht nur gefahren, sondern auch sich informiert und mit speziellen Halterungen Molli-Selfies gemacht werden können. Eine sichtbare Neuheit wäre ein Aktiv-Park im Großen Wohld mit einem Barfußpfad, dessen Materialien zu den Stationen passen: Moor, Schienen, Stroh, Seesand usw.. Um ihn zum „Park der Sinne“ zu machen, wird auch an Verköstigung, Ton, Dunkelheit und Licht gedacht. Das Team treibt das Thema „Licht“ auf die Spitze: Ähnlich der Kamp-Illumination wird hier die ganze Stadt mit Heiligendamm einbezogen und jeder macht mit – und sei es später beim Fackellauf durch das „Leuchtende Seebad der Sinne“. Manche Ideen sind sofort umsetzbar: Gutscheinbuch, Stammgastpass, Fotowettbewerbe, Online-Weihnachtskalender und eine Mobile-App. Dass die Studenten auf Social Media erst hinweisen müssen zeigt, wie groß die Defizite im Marketing sind. Auch die Webseite, das Buchungssystem und Online-Marketing bekommen schlechte Noten – und gute neue Ideen von der Nordsee. Mehr dazu am nächsten Samstag.