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Doberaner Jugendherberge wird abgerissen – und neu gebaut.

Die Jugendherberge auf dem Tempelberg neben dem Wasserturm ist Geschichte: Nur noch die Kellerräume sind vorhanden und das auch nur, weil dort noch Vögel vermutet werden.

Damit ist der Weg frei für den geplanten Neubau. Schon seit fast vier Jahren feilt die Hohenfelderin Daniela Härtel an einem Konzept für eine „Vital-Villa“. Der Haken: Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes würde die Millionenmarke knacken und wäre ohne Fördermittel nicht zu schaffen. Die aber gibt es nur, wenn die Öffentlichkeit auch etwas vom sanierten Denkmal hat und da eine Vital-Villa keine Einrichtung für die Öffentlichkeit ist, hätte es dafür keine Fördermittel gegeben. Auch die Baugenehmigung in diesem besonderen Fall hängt von der Nutzung ab.

Also musste Härtel das Konzept ändern. Mit einer öffentlichen Gaststätte im Haus wären die Anforderungen für eine Förderung erfüllt. Die Sanierung wäre damit trotzdem nicht zu bewältigen, also darf ein Abriss und Neubau erfolgen. Der Neubau soll aber so aussehen, wie die einstige Gaststätte, also ohne die ganzen Anbauten aus DDR-Zeiten. Auch ein Neubau von Zimmern für die Unterbringung der Gäste ist erlaubt, wird aber erst später erfolgen.

Ursprünglich hatte Carl Theodor Severin an dieser Stelle einen Tempel als Restauration errichtet. Das war 1795 und der klassizistisch-kantonische Tempel eine Art „Gesellenstück“ des gerade erst nach Doberan berufenen Baumeisters. Danach folgten der Salon, das Palais des Großherzogs, die Pavillons auf dem Kamp, jede Menge Bürgerhäuser und als Meisterstück das Kurhaus in Heiligendamm, mit dem Severin den Traum der Griechen vom Tempel am Meer Wirklichkeit werden ließ.

Das Meer wird von der Vitalvilla aus wieder gut zu sehen sein und wie damals werden die jungen Frauen, die dem Hügel seinen Namen gaben, wieder allgegenwärtig sein in dem Wohlfühl-Tempel über den Dächern Bad Doberans. Bis dahin aber müssen noch einige Bagger rollen.

 

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