Ehemaliges Dienstleistungskombinat wird Wohnhaus
Ob original in Weiß und Gelb oder nachwendezeitlich in Weiß und Grün – der klobige Neubau direkt an der Bundesstraße hinter dem Prinzen-Palais und Wallbach war für viele schon immer ein städtebaulicher Missstand.
Plattenbau war Dienstleistungskombinat der DDR.
Zu DDR-Zeiten wurde das Haus in der Rostocker Straße 1 eigens für den Dienstleistungskombinat errichtet. Hier konnte man seine Hosen enger schneidern, seine Jacke reinigen oder seine Hemden färben lassen, seine Filme zur Entwicklung bringen oder defekte Dinge reparieren lassen.
Mit dem Ende der DDR endete auch diese Nutzung und es zog ein Möbelhaus nach dem anderen in das dreistöckige Gebäude. Zuletzt prangten alle ehemaligen Namensschilder am Eingang, aber drinnen saß nur noch die Agentur für Arbeit. Inzwischen ist diese in die leere OSPA-Filiale in der Mollistraße umgezogen und seitdem stehen alle drei Stockwerke leer.
Investor Harald Frehse baut altersgerechte Wohnungen.
Jetzt gibt es neue Perspektiven für das alte Haus, an deren Stelle einst ein Traditions-Fuhrunternehmen residierte. Dass sie vom Doberaner Unternehmer Harald Frehse kommen, erfreut viele, denn der Investor rettete auch schon die alte Post gleich um die Ecke, das alte Rathaus am Markt und die Villa im Eikhöfer Weg, in der er selbst wohnt.
Eine GbR ist gegründet, der Antrag für eine Nutzungsänderung ist gestellt und wenn er genehmigt wird, sollen zwölf bis vierzehn Wohnungen mit je etwa 70 Quadratmetern und Balkon zur Parkseite entstehen. Die Straßenseite soll mit Schallschutzfenstern versehen werden. Da ist der Fresand-Geschäftsführer vom Fach, denn sein Unternehmen aus Reddelich ist weit über die Kreisgrenzen hinaus als Fensterbauer bekannt.
Die Wohnungen sollen altersgerecht werden, über einen Fahrstuhl erreichbar sein und je einen Parkplatz haben. Im Erdgeschoss soll ein Vital-Aktiv-Fitness-Center einziehen, sodass die Zielgruppe 50plus diese gefragten Angebote direkt vor Ort hat.
Stadt ist nicht an Plänen beteilgt.
Die Stadt Bad Doberan ist an den Plänen nicht beteiligt, da es sich um einen privaten Investor und eine bestehende Immobilien handelt. Die Genehmigung der Nutzung bzw. Umnutzung obliegt dem Landkreis. Im Rathaus zeigt man sich jedoch offen für das Konzept, denn altersgerechte Wohnungen sind schon seit Jahren gern gesehene Projekte. Auch in der Lessingstraße entstehen vis-a-vis zum von Frehse realisierten Rathaus-Anbau altersgerechte Wohnungen in der ehemaligen Lessingschule. Das Konzept dort ist eine Tagespflege und dazu gehörige Dienstleistungen.