Haus „Bischofsstab“ (Haus 11, Haus K, Haus Doberan, Haus 13, Fritz-Reuter-Haus)
Alte Namen: Haus 11, Haus K, Haus „Bischofsstab“, Haus „Doberan“, „Fritz-Reuter-Haus“ (Haus 13)
Standort:
Prof.-Dr-Vogel-Str. 14
54.144312829039315, 11.84774440267506
Bauzeiten: 1858
Bauherr: Großherzogliche Badeintendantur / Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg
Architekten: August Ratshagg, Wilhelm Stern
Sanierung: um 1990
Bauherr: Klaus Metz (Residenz Hotel Am Heiligen Damm)
Architekt: unbekannt
Eigentümer: Großherzogliche Badeintendantur / Großherzöge von Mecklenburg(bis 1873), Aktiengesellschaft Baron Otto von Kahlden (1873-1900), Rudolf von Kahlden (1900-1911), Herzog Hugo von Hohenlohe-Öhringen und Ujest (1873-1885), Walter John (1911), Ostseebad Heiligendamm GmbH unter Gläubigerkonsortium (1911-1922), unter Baron O. A. Rosenberg (1922-1938), Beschlagnahmung durch das Deutsche Reich (1938), Kameradschaftsbund deutscher Polizeibeamter (1938-1945), Beschlagnahmung durch die SMAD, herrenloses Gut (1945-1949), DDR über das Reisebüro der DDR (1949-1990), Residenz Hotel Am Heiligen Damm (1990-2004) Wohneigentümergesellschaft (seit 2004)
Nachgewiesene Nutzungen Vermietung durch die (Groß)herzogliche Badeintendantur (bis 1872), Badedirection (1872-1938), Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamter (1938-1945), SMAD (1945-1948), Reisebüro der DDR (1948-1990), Residenz Hotel Am Heiligen Damm (1990-2004), Wohneigentümergesellschaft (u.a. Coco Eismilchbar, FUNDUS-Gruppe, Private) (seit 2004)
Beschreibung:
Das repräsentative Ende der „Perlenkette“ wird vom Haus „Bischofsstab“ gebildet. Die Entwürfe dafür lieferte August Rathsagg ursprünglich für die Villa „Seestern“. Stern oder beide zusammen wandelten die Entwürfe etwas ab In seiner Ursprungsform hat das repräsentative Gästehaus vorgebaute offene Loggien an den beiden Außenachsen der Seeseite. Während sie nach Südwesten hin als Eckbetonung dienen, bildet im Nordwesten ein markanter Turm den Eckabschluss. Er ist in die Ecke des Hauses eingesetzt und überragt das Haus nicht. Die vier Dreiecksgiebel, wie auch die Dreiecksgiebel rings um das Haus versprühen auch hier venezianisches Flair. Es wurden ausnahmslos Rundbogenfenster verwendet und dabei die ganze Vielfalt verschiedener Größen genutzt.
Der Turm bildete gewollt den Abschluss der Perlenkette und macht sie damit unverrückbar zu einer architektonischen Einheit. Die Nutzung des Gebäudes war im Grunde nicht anders als bei den anderen Villen, aber die Wohnungen hier viel größer. Besonders Gäste der großherzoglichen Familie mieteten diese Wohnungen.
Die heute erkennbaren Umbauten gehen ausnahmsweise hier nicht auf die DDR-Zeit zurück. Nach der Beschlagnahmung des Bades im Jahr 1939 ging das Haus „Bischofsstab“ an den Kameradschaftsbund deutscher Polizeibeamter. Auf diese Zeit geht auch die erste Umbenennung in „Haus Doberan“ zurück. Ein kleiner Speisesaal wurde seeseitig angebaut und die Balkone entfernt.
In den 1950er Jahren vergrößerte man diesen Saal auf die heutige Größe und richtete ein öffentliches Restaurant ein. 1953 wurde das Haus erneut umbenannt in „Fritz-Reuter-Haus“.
1990 erhielt es seinen alten Namen zurück. Zusammen mit dem Hirsch und dem Schwan bildet der Bischofsstab die Wappenelemente des Stadtwappens von Bad Doberan. Bis 1990 vermittelte das Reisebüro der DDR Unterkünfte in diesem Gebäude.
Es gehörte nicht zum Sanatorium. Darum wurde es nicht erst 1997, sondern schon 1990 gekauft. Klaus Metz erwarb das Haus zusammen mit dem „Prinzessin-von-Reuß-Palais“, vereinigte beides zum „Residenz Hotel Am Heiligen Damm“ und betrieb es bis 2004. Dann wurde das Gebäude verkauft und verschiedene Erwerber kauften Teile.
Michael Kirchhoff erwarb die Fläche der heutigen „Coco Eis-Milchbar“, die FUNDUS-Gruppe erwarb den Rest des Erdgeschosses und eröffnete das Restaurant „Medini’s“, das 2012 schloss und 2018 als „Medinis“ neu eröffnet wurde.
Im Obergeschoss wurden zwei Wohnungen von leitenden Mitarbeitern der Jagdfeld-Gruppe erworben.
Die restlichen drei Wohnungen wurden von verschiedenen Erwerbern als Ferienwohnungen erworben und werden vermietet.
Metz machte einige der Veränderungen rückgängig. Unter anderem ersetzte er die goldfarbigen Aluminiumfenster gegen weiße Rundbogenfenster und stellte er die Dreiecksgiebel auf dem Turm wieder her.
Wann die verschwanden, ist nicht klar zu benennen, die begehbare Fläche wurde jedenfalls von der NVA als Beobachtungsposten genutzt.
Dazu stand ein Suchscheinwerfer auf dem Turm.
Entwicklung des Speisesaals/Restaurants: