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Heiligendamm: Höhen und Tiefen liegen dicht beieinander.

Freud und Leid liegen oft dicht beieinander. So auch in Heiligendamm. Dort sollte eine Strandversorgung entstehen, von der jedoch nach langen politischen Debatten erst jetzt eine Baugenehmigung erteilt wurde. Auch das geplante Strandzentrum weiter östlich hängt in der Warteschleife der Behörden und für die Perlenkette ist die EntwicklungsCompagnie Heiligendamm gerade dabei, sich die nicht verlängerte Baugenehmigung juristisch zu erstreiten, um überhaupt weiter sanieren zu dürfen. Das im Insolvenzverfahren befindliche Grand Hotel schreibt eine schwarze Null aber der Preis dafür ist nicht zu übersehen: Die Gewerbe in der nicht mehr vermieteten Orangerie sind ausgezogen und die Burg steht ebenfalls die meiste Zeit über leer, um Kosten zu sparen.

Eine Pension im Großen Wohld und ein weiteres bebautes Grundstück direkt in der ersten Reihe werden im Internet zum Verkauf angeboten. An zwei unsanierten Villen ganz in der Nähe prangen Verkaufsschilder und auch die sanierte Doppelvilla „Perle / Großfürstin Marie“ sucht noch Käufer für die Mehrzahl der exklusiven Wohnungen.

Da mag es den erschrockenen Gast erfreuen, dass an der Seedeichstraße als Ersatz für den Schotterplatz weiter östlich ein richtiger Parkplatz entsteht und in der Kühlungsborner Straße auch etwas neu gebaut wird. Die „Residenz von Flotow“ sollte eigentlich schon längst fertig sein, ist nun im Rohbau befindlich und sucht ebenfalls noch Käufer für die Wohnungen. Auf der Promenade an der Seebrücke fällt ein weißer Pavillon mit einladender Terrasse ins Auge. Wie schon die Median-Klinik hat auch das Grand Hotel die Tagesgäste als zusätzliche Einnahmequelle entdeckt. Im Pavillon gibt es zu ortsüblichen Preisen kleine Speisen und Getränke, Kaffee und Kuchen. Alkoholische Getränke sucht man vergebens: Die Stadt hat mit Blick auf die Insolvenz des Grand Hotels wegen „Unzuverlässigkeit“ die Ausschankgenehmigung verweigert, was zum Politikum wurde, das selbst das Wirtschaftsministerium auf den Plan rief. Von dort erwartet man vor Ort mehr, als eine Entscheidung für den Ausschank alkoholischer Getränke, denn die „Weiße Stadt am Meer“ mit ihren dicht beieinander liegenden Freuden und Leiden hat Probleme, die sich wie alles im Leben mit Alkohol nicht lösen lassen, wohl aber mit bekennenden Fachleuten, die der Politik zeigen, wie man Heiligendamm zum Erfolg macht.

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