Hochwasserschutz: Ringsum wird investiert.
Die stürmische Jahreszeit hat längst begonnen, die Projekte gegen verschiedene Arten von jahreszeittypischen Hochwasser gehen derweil zu Ende. In Warnemünde flossen 100.000 Euro in die Erneuerung von Buhnen und weitere 530.000 in die Sicherung der Kirchenstraße, u. a. mit einer Dammbalkenwand. Sogar 1,1 Mio. € kostete die Strandaufspülung und Deichneugestaltung auf 1,5 km Länge in Rerik und auch in die Mole an der Jemnitz-Schleuse und 1000 Meter des Deichweges ringsum wurden 70.000 Euro investiert. 57.000 Kubikmeter Sand spülte man vor der Hohen Düne auf. In der Conventer Niederung werden 1,4 Mio. Euro in ein Pilotprojekt investiert, das vor einem Hochwasser in der 1200 Hektar großen Niederung durch Niederschläge schützen soll. Die Situation des Sommers 2011 soll sich nicht wiederholen, wofür 14 Schwerpunktmaßnahmen sorgen sollen, von denen 5 als Sofortmaßnahmen bis Jahresende umgesetzt sein sollen. Einzig der Deich vor Börgerende bleibt weiterhin außen vor und taucht darum auch in der jüngsten Publikation des StALU vom 19.09.2013 wieder als gefährdet und die Conventer Niederung samt der darin liegenden Dörfer als „potenziell überflutungsgefährdete Fläche“ auf. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt weiß um die Gefahren und informierte bereits am 11.02.2013 u.a. über die verschiedenen Einstufungen bestimmter Gebiete in die Stufen „Priorität 1 (Deich) und Priorität 2 (Randkanal). Gegen Küstenhochwasser helfen all die Maßnahmen des Pilotprojekts demnach nicht. Umso mehr fällt es ins Auge, dass rings um die Niederung die Küste gesichert wird und vor der gefährdeten Fläche nicht. An der Elbe wird derzeit der Ruf nach Ausgleichflächen statt höherer Deiche laut. Genau das würde hier drohen: Wenn eine schwere Sturmflut an den letzten Zentimetern der Deichkrone in Heiligendamm und Warnemünde nagte, wäre das Wasser in Börgerende schon drüber. Dieses Szenario „des Eintritts einer stärkeren Sturmflut als das Bemessungshochwasser“ schließt das StALU in genannten Schreiben nicht aus. Inwiefern der Deich „normale“ Sturmfluten um 1,70 Meter aushält, sollte man vielleicht lieber nicht abwarten und den Börgerender Deich 2014 nicht wieder vergessen, denn eigentlich gehört doch die höhere „Priorität“ als erstes bearbeitet.