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Man sieht den Wendelstein vor lauter Windrädern nicht.

Die Seebäder laufen Sturm gegen Windparks vor der Küste. Wie schon bei der Gerichtsstrukturreform zeichnet sich ein sprichwörtlicher Kampf gegen Windmühlen ab, denn auch in dieser Sache bleibt der zuständige Minister hart und verteidigt die Windkraftvorrangsgebiete. Dass Windräder am Horizont der Ostsee dem Tourismus schaden, glaubt er nicht und verweist auf ein Gutachten. Zwar ist der Landes-Raumentwicklungsplan (LEP) nur ein Konzept, das besagt, was wo entstehen darf, aber angesichts um uns herum wie Spargel wachsender Windräder mag kaum jemand glauben, dass auf den ausgewiesenen Flächen einmal keine Windräder entstehen. Rückendeckung bekommt Energieminister Christian Pegel vom Ministerpräsidenten, denn Erwin Sellering kämpft für die Stromtrassen in den Süden, über die in Mecklenburg-Vorpommern produzierter Strom von Nord nach Süd und dafür Geld in die entgegengesetzte Richtung fließen soll. Windräder müssen gebaut und gewartet werden und da sie nicht wirklich effektiv sind, braucht man jede Menge davon und hat Gründe, immer wieder eine neue Generation zu erfinden. So kann man auf lange Zeit Leute beschäftigen und sich damit schmücken. Windräder und Tourismus haben sogar etwas gemeinsam: Beide funktionieren nur, wenn das Wetter stimmt. Man muss zugeben, dass das auf das Jahr gesehen für Windräder öfters der Fall ist, als für Urlauber, aber kann MV deswegen den ersten Platz als Tourismusland aufgeben oder auch nur gefährden? Was vor lauter Windrädern nicht zu sehen ist: Unser Bundesland verfügt über ein Projekt, das Windräder einmal überflüssig machen wird. Es befindet sich in Greifswald, gehört zum Max-Planck-Institut und heißt „Wendelstein 7-X“. Hier wird an der Energiegewinnung der Zukunft geforscht, denn der Stellarator ist anders als ITER für den Dauerbetrieb geeignet und das Ziel der Forscher ein Fusionskraftwerk. Der Stellenwert der Mini-Sonne für das Land zeigt sich bei der Finanzierung: 20% trägt die Europäische Union bei und die restlichen 80% teilen sich Bund und Land im ungleichen Verhältnis von 9:1. Dabei hat 2011 selbst das US-Energieministerium die Beteiligung mit 7,5 Mio USD angekündigt. Die Liste der Kooperationspartner ist lang und international. Überhaupt ist Kernforschung in anderen Staaten prominenter, als in Deutschland: Jeder hat schon einmal von CERN (Schweiz) und ITER (Frankreich) gehört. Natürlich sind auch deutsche Forscher daran interessiert. Minister Pegel könnte drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: 1. MV zum Fusions-Forschungsstandort machen, 2. Mit dem ersten Fusionskraftwerk zum Energieexporteur Nr. 1 werden und 3. Windräder überflüssig machen. Es braucht nur wenige Kraftwerke und wer eines hat, ist gut versorgt. Alle anderen können ihre Windräder demontieren und verschrotten.

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