Mollifahrt wird teurer: Molli-Fahrkarten kosten ab Februar 2,95% mehr.
Kohlepreis, Fahrzeugunterhaltung und Personalkosten gestiegen, MBB investiert 1,4 Mio. in 2018.
Gefühlt wird alles teurer und das macht auch vor einer Traditionslok, wie dem Molli nicht halt. Der Kohlepreis ist um 20% gestiegen, die Fahrzeugunterhaltung kostet mehr, die Personalkosten liegen höher und Investitionen wollen auch noch getätigt werden. Hinzu kommt ein verregneter Sommer 2017, der für einen Kurzurlauber-Rückgang sorgte. Konnte die Mecklenburgische Bäderbahn 2016 noch einen Anstieg um 10.000 auf 585.000 Fahrgäste verzeichnen, blieben die Ergebnisse 2017 auf dem Vorjahresniveau.
Darum steht nun eine Preissteigerung bei den Molli-Tickets vor der Tür. Im Schnitt steigen die Fahrkartenpreise um 2,95%, was im Einzelnen bedeutet, dass die meisten Fahrkarten 50 Cent teurer werden. Das entspricht der Preissteigerung vom Vorjahr: 2017 wurden die Preise auch schon mal erhöht. Derzeit kostet eine Hin- und Rückfahrt zwischen den beiden Endbahnhöfen 14,50 Euro pro Person.
Die Mecklenburgische Bäderbahn plant zugleich große Investitionen. Es wurden bereits 350.000 Euro in neue Technik und Software für den Vertrieb investiert, um den Fahrkartenverkauf schneller und einfacher zu machen und die in der Erhaltung immer teuer gewordenen alten Geräte zu ersetzen. Für die Molli-Fahrgäste bedeutet die Neuerung, dass sie in der Traditionslok auch modern mit EC-Karte zahlen können – allerdings nur am Schalter, nicht direkt beim Schaffner. WLAN hat Molli nämlich (noch?) nicht.
Ebenfalls technischer Natur ist die Erneuerung der Molli-Waschanlage auf dem Bahnhof Bad Doberan. Seit November können die Wagen nicht mehr automatisch von außen gewaschen werden und müssen per Hand gewaschen werden. Damit sie in Zukunft wieder in rot-weiß glänzen, muss die einzigartige Zugwaschstraße erneuert werden. Immerhin ist sie schon 20 Jahre alt.
Doch auch bauliche Investitionen sind notwendig. Die immer wieder zum Problem gewordene Böschung an der Wagenhalle des Doberaner Molli-Bahnhofes soll ab Mai stabilisiert werden und an der Rennbahn der Bahnübergang zurück gebaut. Aktuell entsteht eine neue feste Zufahrt vom Heiligendammer Kreisel aus über den Parkplatz zur Rennbahn. Von der Chaussee aus sollen in Zukunft keine Autos mehr über die Mollischienen fahren können. Für Fußgänger und Radfahrer entsteht aber an der Stelle ein neuer Bahnübergang zur Rennbahn. Außerdem wird weiter an der schmückenden Telegrafen-Anlage entlang der Molli-Trasse gebaut. Bis Heiligendamm stehen die neuen alten Masten schon, in diesem Jahr wird die Anlage bis Kühlungsborn verlängert. Telegrafieren kann man mit den Masten, die ursprünglich die Kommunikation der Eisenbahner zwischen den Bahnhöfen gewährleistete, nicht mehr, aber sie geben der Mollitrasse und den Molli-Fotomotiven ein Stück alten Charme zurück.
Das Geld hierfür kommt aus dem LEADER-Programm, alle anderen Investitionen kosten zusammen 1,4 Mio. Euro. Die MBB ist eine Gesellschaft des Landkreises Rostock und der Städte Kühlungsborn und Bad Doberan.
Die Molli-Tarife finden Sie hier.