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Neue Ideen statt neues Klo für den Kleinen Kamp.

„Wer kommt auf die Idee, in dieser exponierten Lage als Entree in die Stadt ein Klohaus hinzubauen?“ Mit dieser Frage stellte Stadtvertreter Guido Lex (UDI) kürzlich ein Detail aus dem Entwurf für die Umgestaltung des „Kleinen Kamp“ in Frage. Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung sahen das ähnlich, verwiesen auf das nur 150 Meter entfernte WC-Haus an der B 105 und lehnten eines am Kafeehaus „Sparre“ ab. So blieb Bauamtsleiter Norbert Sass mit seiner Fürsprache allein. Er hatte sich durchaus vorher bei Bürgern umgehört und Zustimmung erfahren. Allerdings war das vor dem Besuch der Jade-Hochschüler aus Wilhelmshaven und vor deren Vorschlägen für den Platz vor dem Kaffeehaus. Wobei die Ideen der Kurdirektorinnen von morgen eigentlich nie bekannt wurden, sondern in den Schubladen im Rathaus verschwanden. Für die Studentinnen Neele Beckstedde und Laura Berschuck ist der Molli das Markenzeichen Bad Doberans und sie schlagen die Aufstellung eines „Info-Mollis“ vor: Ein ausrangierter oder nachgebauter Waggon soll mit Informationen und Broschüren versorgen. Der Clou wären Bilder von bekannten Gästen der Stadt in den Fenstern. Einfache Gestaltung und eine in die Touristinfo geschaltete Kamera sollen Vandalismus vorbeugen und es würde reichen, wenn ein Mitarbeiter der Touristinfo morgens auf- und abends abschließt. Der Info-Molli soll die Touristen mit Infos versorgen und ihnen den Weg zur Touristinfo zeigen, wo auch immer die in Zukunft sein wird. Die beiden Studentinnen können sich so einen Waggon auch in Heiligendamm vorstellen. Sie haben recherchiert, dass alte Güterwagons um die 15.000 Euro kosten. Wenn das zu viel Geld ist: Das Team Saskia Hagedorn und Tugba Ünal hat kleinere Brötchen gebacken. Knapp 8.000 Euro kostet eine „Freshbox“ in der Standardausführung. Der Anbieter „Freshbox Mertreklam“ ist bekannt für futuristische Nagelstudios in den Gängen der Einkaufszentren und baut auch optisch interessante Info-Kioske. Der Zweck wäre derselbe, wie beim Info-Molli. Die zwei Vorschläge von der Nordsee für eine touristisch orientierte Nutzung des Gäste-Knotenpunktes lassen die heimischen Planer recht einfallslos erscheinen. Stadtplanung und Tourismusmanagement müssen Hand in Hand gehen und der Kleine Kamp wäre ein Anfang.

Bild: Neele Beckstedde, Laura Berschuck, Jade-Hochschule Wilhelmshaven

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