Neues aus alten Gemäuern: Bautagebuch zur Sanierung der Backhausmühle
Seit über 40 Jahren dominiert neben dem imposanten Doberaner Münster eine große Ruine das Bild im Kloster Doberan. Sie hört auf viele Namen: Klosterruine, Wirtschaftsgebäude, Vitakost und Backhausmühle. Keiner davon ist falsch, denn das Gebäude wurde um 1290 als Wirtschaftsgebäude des Klosters Doberan errichtet, beherbergte eine Wassermühle mit Backhaus. Zuletzt war unter anderem die Schulspeisung darin – daher der Name „Vitakost“.
Am 8. März 1979 ging das Gebäude in Flammen auf. Ein Mann hatte Feuer gelegt, wie auch schon in den drei Monaten zuvor an anderen weniger belebten Stellen der Stadt. Außer der Speiseversorgung beherbergte das Gebäude auch Lagerräume, unter anderem zur Trocknung von Pflanzen, wie Kräutern. Das führte dazu, dass binnen 15 Minuten das ganze Gebäude brannte. Die Feuerwehren konnten sich nur noch darauf konzentrieren, das Pionierhaus im Kornhaus und die Möbelfabrik nebenan zu schützen. Das Wirtschaftsgebäude verlor sein Dach und Generationen sind mit diesem Anblick aufgewachsen.
Seit einiger Zeit tut sich aber wieder etwas. Gut sichtbar hat der Mühlenflügel ein neues Dach, neue Fenster und Türen und eine farbliche Auffrischung bekommen. Alte Räume sind neu entstanden, die Mühle klappert hörbar wieder am rauschenden Bach und nun mit ihr um die Wette Zimmerleute, Handwerker und Bauarbeiter. Gerüste umgeben die Ruine und große Banner verkünden ein Neues Dach für Neues Leben.
Ja, es ist derzeit die bedeutendste Baustelle in Bad Doberan – vom Ausmaß her, von der Bedeutung und auch von den Kosten, die ohne verschiedene Fördermittel und Spenden und ohne das Bekenntnis der Stadt und des Landes zu diesem Projekt nicht zu stemmen wären.
Dennoch gibt es Höhen und Tiefen und gute und böse Überraschungen bei der Sanierung der Backhausmühle. Und es gibt einen engagierten Klosterverein, der all das nicht nur steuert und organisiert, sondern auch genau hinsieht und mitschreibt und uns alle teilhaben lässt an den Erkenntnissen und den Einblicken in die Baustelle.
Im Bautagebuch des Klosters gibt es stets aktuelle Einblicke und Fotos. Reinschauen lohnt sich:
https://klosterverein-doberan.de/category/Bautagebuch/
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