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Verwaltung im Baustellen-Stress

Flexibilität geht also doch: Nachdem einige Gewerbetreibende mit Klage gedroht hatten, wurde der Alexandrinenplatz nicht ganz gesperrt, sondern nur eine Fahrtrichtung und nachdem Stadtvertreter Jochen Arenz den Wegfall der Parkplätze in der Straße „Am Kamp“ kritisierte, gab es diese zurück. Selbst die Öffnung der Klosterstraße war wieder auf dem Tisch. Diese Idee wurde schon in der Informationsveranstaltung geäußert, worauf die Stadtvertreterin und Gewerbetreibende Karin Schwede noch einmal hinwies, als es hieß, die Verwaltung sei bei einer Begehung auf die Idee gekommen.

Das alles zeigt, dass die Verwaltung nur noch reagiert. Das wäre nicht nötig, wenn man die Beteiligten nicht in einer Informationsveranstaltung vor vollendete Tatsachen stellen, sondern sie gleich von Anfang an beteiligen würde. Dass das in Bad Doberan nicht ganz einfach ist, weil mangels eines Citymanagers, Kurortmanagers, Wirtschaftsförderers oder was sonst noch gefordert wurde und in den Schubladen verschwand, jeder Betroffene für sich sprechen muss, ist allerdings nicht zu übersehen.

Gerade deshalb müssten sowohl die jeweiligen Gruppen Betroffener, als auch die Verwaltung selbst ein Interesse daran haben, solche festen und fähigen Ansprechpartner für beide Seiten zu etablieren. Es gibt seit Jahren Vorschläge für den fließenden und ruhenden Verkehr, die mitunter von fachkundigen Leuten stammen, die aber „nur“ Bürger der Stadt sind und als solche nicht gehört werden. Da gab es zum Beispiel den Ansatz, den Kamp zum Kreisel zu machen, also die August-Bebel-Straße, Severinstraße und Am Kamp zu Einbahnstraßen. Diese Situation ist jetzt gegeben, scheint also eine brauchbare Alternative zu sein.

Eine weitere Idee war, in der August-Bebel-Straße dann mehr Parkplätze durch eine Anordnung im Winkel von 45° zur Fahrbahn zu schaffen und nebenbei grün in die Tristesse zu bringen. Jetzt gibt es zwei Parkreihen, die sogar mehr Platz beanspruchen, was zeigt, dass genug davon vorhanden ist. Diese Ideen verpuffen, weil mit den laufenden Arbeiten Tatsachen geschaffen werden. Oft wird Jahre später alles wieder geändert und neu geordnet, weil jemand in der Verwaltung selbst auf eine Idee gekommen ist, die schon mal da war.

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