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Lifestyle-Hotels, Erlebnis-Seebrücken und Priwall-Waterfront: Schleswig-Holstein auf der Überholspur

Mecklenburg-Vorpommern investiert zu wenig in die Infrastruktur und Gemeinden beklagen fehlenden Finanzausgleich. Förderungen würden nach dem Gießkannenprinzip verteilt, ein landesweites Tourismuskonzept fehlt.

Während hier jeder versucht, sein Ding gut zu machen, prescht Schleswig-Holstein vor: Mit 25,35 Mio. Übernachtungen in 2014 meldete sich das Land nach 33 Jahren Flaute zurück. In MV waren es 28,7 Mio., doch das Tempo macht den Unterschied:

Stieg bei uns der Wert vom Vorjahr um 2 %, waren es bei den Nachbarn 6,2%. Das Land hat eine „Tourismusstrategie 2025“: Das Ziel aus Kiel: 30% mehr Übernachtungen und 30 Mio. Umsatz. 730 Mio. Euro sollen investiert werden, davon 60 Mio. vom Land. Wo die touristische Infrastruktur stimmt, zieht die Wirtschaft nach.

Während sie bei uns oft nicht stimmt, und darum nur Rollladensiedlungen mit hunderten Fewo entstehen, setzt der Nordwesten auf echte Hotelprojekte. Gleich zwei Lifestylehotels entstehen an der neuen Seebrücke in Heiligenhafen: Das 4-Sterne „Beach-Motel“ mit 115 Zimmern und mit 2 Sternen Plus die „Bretterbude“ mit 81 Zimmern, Außendusche und Zugang zum Strand. 21 Mio. Euro werden investiert und 80 Arbeitsplätze geschaffen. Nebenan gibt es schon ein 5-Sterne-Resort mit 30 Reetdachhäusern und 54 Fewo.

Viel größer geht es bei „Priwall Waterfront“ in Travemünde zu: 1.500 Betten entstehen hier in einem Resort mit Hotel, Läden, Indoorspielplatz und Promenaden. 9 Mio. Euro werden in die Passathafen-Promenade investiert, davon 6,3 Mio. vom Land. Auf der anderen Trave-Seite entstehen für 25 Mio. Euro ein a-ja-Resort mit 240 Zimmern und Schwimmbad und ein Apartmenthaus mit 400 Betten.

Timmendorfer Strand investierte in eine Seebrücke mit Teepavillon, Grömitz baut ganz allein den „Dünenpark“ mit Beachclub und – Stichwort „Nebensaison“ – Indoor-Angeboten. Großenbrode und Kellenhusen setzen mit Open Air und Künstlerpromenade auf Kultur. Sechs Orte bieten Schlafstrandkörbe und 18 veranstalteten am 3. Juli das Ostsee-Strandfrühstück.

Die taumelnde Konkurrenz aus MV fürchten die selbstbewussten Schleswig-Holsteiner längst nicht mehr. Wirtschaftsminister Meyer ist sich sicher, dass auf dem Priwall die Zukunft des Tourismus geschrieben wird.

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