Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise an die Ostsee: Drehorte, Schauspieler, interessante Infos
Auf diesen Film hat ein ganzes Land gewartet: Die „Kreuzfahrt ins Glück“ lief am zweiten Weihnachtstag über die Schirme. Gut 4,8 Millionen Zuschauer erreicht die beliebte TV-Serie gleich nach dem „Traumschiff“. Kann es eine bessere Werbung für Mecklenburg-Vorpommern geben? Dabei war MV nur ein Ausweichziel, denn die Dreharbeiten liefen mitten im ersten Lockdown und das Traumschiff „MS Amadea“ hing eigentlich die ganze Zeit im Hafen fest. Und dann war da noch dieser Komparse, der da fragte „Ist der Honig bio?“ Alle Infos:
Der Film:
Von: Laura Thies, Drehbuch: Barbara Engelke, Kamera: Marc Prill, Musik Hans Günter Wagener
Genre: Drama und Romantik/Liebe, Produktionsjahr: 2020: FSK: Ab 6 Jahren freigegeben, Stream und DVDs
Die Darsteller:
Tom Cramer – Jan Hartmann
Kapitän Max Parger – Florian Silbereisen
Hanna Liebhold – Barbara Wussow
Staff-Kapitän Martin Grimm – Daniel Morgenroth
Claudia Erding – Elisabeth Romano
Marc Erding – Heio von Stetten
Janine Perlinger – Judith Peres
Selina – Tamara Röske
Tristan – Valentin von Falkenhayn
Christine Harms – Anna Döing
Sascha Kudrjawzew – Julian Bayer
Ole – Arne Carlos Böttcher
Jan Harms – Marcel Zuschlag
und andere –
Die Handlung:
Der 18-jährige Sohn von Marc, Tristan, taucht überraschend am Hafen auf und bittet den Hochzeitsplaner Tom um Hilfe. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist gerade schwierig und könnte noch schwieriger werden, wenn Marc erfährt, dass Tristan das Studium geschmissen hat.
Mit schwierigen Vater-Sohn-Verhältnissen kennt sich Tom gut aus und bietet Tristan an, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Als sich herausstellt, dass Tristan durch die bevorstehende Hochzeit eine Stiefschwester bekommt, ist er erst einmal verwundert und nicht begeistert. Die Patchwork-Situation führt bei allen Beteiligten immer wieder zu Reibungen.
Während Tristan versucht, die Nähe zu seinem Vater wieder aufzubauen, möchte Selina, die mit Trisomie 21 geboren wurde und nun 22 Jahre alt ist, selbstständiger werden und plant ihren Umzug in eine betreute Wohngemeinschaft. Hier sucht sie die Unterstützung von Marc, der ihr dabei helfen soll, ihre Mutter zur Zustimmung zu überreden.
Am Reiseziel angekommen verbringen Tristan und Selina gemeinsam Zeit auf einem Reiterhof. Tristan ist als erfahrener Reiter allein mit dem Pferd unterwegs, und Selina flirtet ganz offen mit dem attraktiven Reitlehrer Ole. Während Claudia ihre Tochter am liebsten vor allem beschützen würde und sie niemals loslassen will, wünscht sich Marc, dass sein Sohn erwachsen wird und Verantwortung für sein Handeln übernimmt.
Janine Perlinger arbeitet seit sie denken kann im Hotel ihrer Eltern mit und kann weder Hände noch Füße still halten. Sie springt gern überall mal ein – auch wenn sie nicht darum gebeten wurde. Im Gegensatz zu seiner Janine wünscht sich Sascha Kudrjawzew, dass sie, zumindest auf der Hochzeitsreise ihr „Helfersyndrom“ hintanstellt und die Zweisamkeit an erster Stelle steht. Als die Hoteldirektorin Hanna durch einen Fehler beim Beladen des Schiffes in Dekorationsnot kommt, bietet Janine selbstverständlich sofort ihre Hilfe an. Ihrem Verlobten schwindelt sie vor, sie ließe sich im Beautysalon verwöhnen.
Nach der Hochzeit wollen die beiden ihre gemeinsame Zeit im romantischen Bed and Breakfast genießen, dabei müssen sie allerdings feststellen, dass es ein Problem mit ihrer Reservierung gab und nun kein Zimmer mehr frei ist. Als die hochschwangere Christine, Besitzerin des B&B, überraschend in die Wehen kommt, bietet sich Janine freiwillig an, für sie und ihren Mann einzuspringen und die Gäste bis zu deren Rückkehr zu versorgen.
Sascha ist wenig begeistert von diesem Vorschlag, fügt sich aber dem Plan seiner Frau, schließlich haben sie so wenigstens einen Schlafplatz sicher. Janine fällt es schwer, sich zurückzuhalten und andere Menschen ihren Job machen zu lassen. Sascha möchte einfach die Zeit mit seiner frischgebackenen Frau genießen, weshalb es auch hier immer wieder zu kleinen Reibungen kommt.
Einmal mehr ist bei beiden Hochzeitspaaren das organisatorische und diplomatische Geschick des „Traumschiff“-Hochzeitsplaners Tom Cramer gefragt. (Quelle: ZDF)
Die Drehorte:
Für die Einheimischen ist die Handlung fast schon Nebensache. Sie wollen die Drehorte wiedererkennen und das war gar nicht immer so einfach. Filme ignorieren nämlich gern örtliche Begebenheiten. Hier gibt es die Drehorte mit allen Kuriositäten:
Start und Ziel ist Bremerhaven
Eigentlich sollte die MS AMADEA ihre Kreuzfahrt ins Mittelmeer machen. Da wegen Corona nicht in Griechenland gedreht werden konnte und auch das Schiff gar nicht fahren durfte, lag es die ganze Zeit in Bremerhaven. Von dort aus geht es in die „Weiße Stadt am Meer“, also nach Heiligendamm. Während dieser eigentlich keinen Tag langen Reise werden die Hochzeiten vorbereitet und vermählt Florian Silbereisen als Kapitän Max Parger die beiden Paare.
Luftbilder aus dem Landkreis Rostock
Nach 26 Filmminuten steuert das Schiff endlich eine – nicht erkennbare – Küste an. Es folgen wunderbare Bilder von Heiligendamm, dem Leuchtturm Buk bei Bastorf, Kühlungsborn-West, Mohnfeldern, dem Molli von oben auf seiner Fahrt parallel zur Küste zwischen Kühlungsborn und Heiligendamm, der Steilküste und der Promenade von Heiligendamm. Dann steht die MS AMADEA im Hafen und es ist nicht Warnemünde, sondern wahrscheinlich immer noch Bremerhaven. Das Paar und auch etwas Personal gehen von Bord – der Kapitän in „geheimer Mission“, in die sich auch Hanna Liebhold einklinkt.
Die Fahrt mit dem Molli
Als nächstes sehen wir das ältere Hochzeitspaar Marc und Claudia Erding mit den Kindern Tristan und Selina am Molli-Bahnhof in Kühlungsborn-West. Das ist ein Endbahnhof und um vom einzigen Traumschiff-fähigen Hafen in Warnemünde dorthin zu gelangen, braucht man erst einmal ein anderes Fahrzeug. So etwas wurde nicht gezeigt, aber natürlich könnte man von Warnemünde nach Kühlungsborn fahren, um dort in den Molli zu steigen. Es wird ja angedeutet, dass Hochzeitsplaner Tom das extra arrangiert hat. Der Molli kommt in der 28. Filmminute um die Kurve. „Da ist unsere Molli“ ruft Selina. Tom hatte kurz vorher schon korrekt „Der“ Molli gesagt.
Die nächste Luftaufnahme zeigt rechts ein Stück von Kühlungsborn-West und fliegt – wohl vom Signalberg in Bastorf – auf die Ostsee zu. Dann sehen wir wieder den Molli parallel zur Steilküste in Richtung Bad Doberan fahren. Im Zug erzählt der Hochzeitsplaner dann über die Mecklenburgische Bäderbahn Molli und erklärt noch einmal, dass es „der“ Molli heißt. Selina fragt ihn, warum überhaupt Molli und er erzählt die Geschichte vom Hund namens Molli. Aber er deutet auch an, dass es eine Dampflokfirma Moll gab, nach der der Zug benannt worden sein könnte. Die ersten Dampfloks in Doberan kamen jedoch von Lenz, Die Firma Moll arbeitete weit später Lenz-Loks auf und das nicht nur in Mecklenburg. Nach der Theorie hätte der erste „Molli“ auch an vielen anderen Orten seinen Namen finden können. Den Zuhörern gefällt die Mops-Molli-Geschichte dann auch besser.
Der Zug fährt an einem Reiterhof vorbei. Tatsächlich befindet sich der Reiterhof Böldt im Kühlungsborner Ortsteil Fulgen direkt an der Molli-Trasse. Die späteren Reiterhof-Szenen spielen aber nicht hier, wie wir später sehen.
Die Zickzack-Fahrt zur Insel Poel
Nun folgt ein Szenenwechsel zum „jungen“ Paar mit Sascha und Janine Perlinger. Dieses ist mit dem Cabrio auf dem Weg über den Damm zur Insel Poel bei Wismar. Wieder kommt der Leuchtturm Buk ins Spiel. Der liegt im weitesten Sinne auf der Strecke, zumindest für die Drohne. Während sie so auf die Insel fahren, endet die Szene plötzlich 30 Kilometer weit östlich auf der Steilküste Kinderstrand in Heiligendamm. Sei es drum – diese Liebesszene musste einfach dort sein.
Die Erdings landen in der Weißen Stadt am Meer
Jetzt bleibt der Film auch in Heiligendamm, zeigt das Grand Hotel und lässt Familie Erding endlich mit dem Molli ankommen. Niemand sonst steigt aus, denn die MBB hat einen Sonderzug für die Dreharbeiten genutzt. Niemand sonst steht auf dem Bahnsteig, denn es ist Lockdown.
Vor dem Herzoglichen Wartesaal auf der Terrasse sitzen Statisten vor leeren Tischen. Die Schranken werden gekurbelt und schon sind wir auf dem Seebrückenplatz. Von dort aus kommen die Gäste ins Hotel, sind also offenbar ganz freiwillig den längeren Weg durch den Kurwald und die Promenade entlang gelaufen. Im Grand Hotel wurde viel gedreht. Man sieht das Foyer ganz klassisch von oben und der Rest dreht sich um das Paar, das auf einer Stelle steht. Es wurde angedeutet, dass sie die Suite mit der schönsten Aussicht haben.
Doberaner Alpakas und ein Kühlungsborner Bauernhaus auf Poel
Die nächste Szene zeigt Kirchdorf auf Poel und dort fährt das Cabrio nun erneut hin, nachdem es eigentlich schon mal dort war und dann seine Insassen plötzlich in Heiligendamm auftauchten. Man sieht eine wundervolle Landschaft aus zerklüfteten Salzwiesen, wie man sie sonst eher von den Nordseeinsel oder der schleswig-holsteinischen Ostseeküste her kennt. Wir haben das tatsächlich auch auf unseren flacheren Inseln. Nun bremst das Auto vor einem Gehege mit Alpakas. Das Paar entdeckt, dass hier eine Alpakafarm ist. Die gibt es dort nicht wirklich und die Alpakas sind eigentlich in Bad Doberan im Ortsteil Walkenhagen zuhause. Ihr Züchter Michael Kall hat sie extra an den Drehort gebracht.
Auch das Haus „Quitte“ auf dem Werbeschild steht 25 Kilometer entfernt – nämlich mitten in Kühlungsborn. Die Kühlungsbornerin Anja Behrendt von der gleichnamigen PR-Firma hat den Filmscouts als Drehort vorgeschlagen. Alles, was hier gedreht wird, ist echt. Das Haus von Ira Schwarz ist wirklich ein Ferienhaus mit mehreren Zimmern, Remise und Pool. Das Besondere aber sind eigentlich die Gärten. Sie sind das Herz des Hofes.
Jetzt kommt wieder der Hochzeitsplaner Tom ins Spiel. Wir sahen ihn zuletzt in Heiligendamm – nun kommt er zu Fuß 25 Kilometer entfernt auf Poel an. Natürlich nur ein wenig aus der Puste, aber nicht schweißgebadet. Jan Harms – ist der Inhaber des Hofes und nimmt ihn aber die paar Meter zum Hof mit – in einem Auto mit Berliner Kennzeichen. Janine schaut sich indessen im Bauernhaus um und hört die schwangere Inhaberin Christine schreien.
Der Hexenschuss in der Hochzeitssuite
Die Szene wechselt nach Heiligendamm, wo das Bild der Seebrücke an den Strand folgt und Marc und Claudia in seiner Suite im Haus „Mecklenburg“ mit Blick auf die Seebrücke zeigt. Ein Gespräch, ein Kuss, ein Hexenschuss und schon wechselt die Szene zum Haus „Quitte“, wo die Perlingers gerade durch das Janines Helfersyndrom den ganzen Hof rettet. Schon wechselt das Bild wieder nach Heiligendamm in die Weiße Turmsuite – die „Hochzeitssuite“ auf dem Dach vom Haus „Mecklenburg“.
Der Komparse, den hier jeder kennt.
Nun kommt die Mole in Warnemünde ins Bild und gleich wieder Haus Quitte und ein wundervoller Sonnenuntergang, bevor es Morgen wird in Kirchdorf auf Poel. Mit dem Cabrio kommt nun der Hochzeitsplaner auf die Insel und mitten beim Frühstück an, das die frisch gebackene Braut allein stemmen musss.
Hier ist die Butter ist alle und dort will jemand wissen: „Verzeihung, ist der Honig bio?“ Er bedankt sich für die Antwort ganz ungestellt mit seinen natürlichen Worten „Prima, vielen Dank!“ und jeder Doberaner erkennt den Mann: Es ist Bürgermeister Jochen Arenz, der dort in der 42. Minute als Komparse frühstückt. Er ist dann noch einige Male von hinten zu sehen, während über die Kloster-Führung sinniert wird. Die findet doch statt – Dank Tom und Sascha.
Das Grand Hotel aus Hauptschauplatz
Was wir nun aber sehen, sind die Erdingers im Grand Hotel. Es waren zu der Zeit auch Gäste im Haus, aber die Dreharbeiten liefen in einem eigenen Bereich und es musste nur einmal für die folgende Cabrio-Ankunft-Szene der Eingang abgesperrt werden, ansonsten hat man gerade wegen der strengen Corona-Regeln – das Hotel hatte gerade erst wieder Gäste empfangen dürfen – genau aufgepasst. Es gab auch eine „Kuss-Etikette“ für die Schauspieler und wie man sieht, ist alles für den Juni, in dem das alles gedreht wurde, recht leer und alle Menschen sind recht weit auseinander.
Das Frühstück nehmen Caroline und Tristan nicht im Frühstücksraum ein, sondern im Gourmet-Restaurant „Friedrich Franz“, in dem eigentlich erst abends vom Sternekoch Ronny Siewert aufgetischt wird. Man hat auch hier ein paar Statisten frühstücken lassen, damit es nicht so leer ist.
Der Reiterhof zwischen Heiligendamm und Poel
Nach dem Frühstück in Heiligendamm geht es über die „Berge“ nach Klein Nienhagen zwischen Kröpelin und Satow, wo der Pferdehof schon zur beliebten Filmlocation avanciert ist. Dort gibt es nun längere Szenen rund um Selina und Tristan, bevor wir wieder von Westen her über Kühlungsborn nach Heiligendamm fliegen und dort am Hotelstrand im einzigen festen Zeltpavillon sehen, wie Max und Claudia massiert werden. Das Bild zeigt diesen Pavillon.
Die spontane Klosterführung
Nach einer kurzen Szene in Klein Nienhagen kommt endlich die Klosterführung. Wir sehen das Doberaner Münster von oben und die Protagonisten auf dem Hof vom Möckelhaus. Nachdem die Führungsteilnehmer das Stadt- und Bädermuseum verlassen haben, erzählen die Protagonisten aus der Klostergeschichte – begleitet von Luftbildern des Klostergeländes mit der Ostsee am Horizont. Etwas missverständlich sagt er, das Kloster sei 1979 abgebrannt. Es handelt sich aber nur um das Wirtschaftsgebäude. Das Kloster selbst wurde schon 1551 zur Reformation aufgelöst. Auch war Berno zwar der christliche Mitbegründer des Klosters, aber sein Stifter war Fürst Pribislaw und damit gebührt seinem Namen die Ehre. Es folgen während der fachlich sehr guten Erklärung einige Bilder, die vielleicht die Zukunft der Backhausmühle zeigen: Gebackenes Brot und einen Stand mit regionalen Produkten.
Der Beinahe-Crash mit dem Molli
Jetzt geht es wieder ins Grand Hotel in den SPA-Bereich, der auch schon sein fertiges Außenbecken hat. Die Szene spielt aber drinnen. Es war nicht gerade warm während der Dreharbeiten. Gerade noch in Badehose wegen der erhaltenen Backpfeife wütend das Severin-Palais verlassend kommt Tristan nun komplett angezogen nebenan aus dem Grand Hotel, klaut das nächstbeste Auto mit Euskirchener Kennzeichen und rast nach Bad Doberan.
Dort fährt er in die Mollistraße, wo ihm prompt die Dampflok entgegen kommt. Statt dem Molli nach rechts auszuweichen, versucht der 18jährige, das Auto zu wenden, aber es gelingt ihm nicht, sodass er quer auf der Straße stehen bleibt. Der Molli muss warten und Komparse Jan Methling vom Traditionsverein in Traditionsuniform hat kein Verständnis dafür.
Schaulustige Statisten sehen hin oder eilen vorbei. Tristan ruft Claudia an, die Dank des Mitarbeiters auf Gut Klein Nienhagen „schnell“ als Beifahrer auf der Schwalbe nach Bad Doberan eilt. Komparsen filmen im Hintergrund das Geschehen mit ihren Handys. Das gibt es auch in echt und daher haben wir dieses Molli-Unfallvideo.
Mit Heinrich Heine im Strandkorb in Kühlungsborn
Nachdem sich die Situation aufgelöst hat, fliegen wir wieder von Westen über den Kühlungsborner Strand und gleich darauf von Osten über den Warnemünder Strand. In Kühlungsborn sitzt das junge Paar im Strandkorb, wo Sascha Heinrich Heines Gedicht aufsagte:
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Der einzige Angler auf der Seebrücke
Wieder sehen wir den Sonnenuntergang und dann das Gespräch von Claudia und Marc auf der Seebrücke in Heiligendamm. Die einzige Person, die dort mit anwesend ist, ist ein Angler und der ist nur dazu da, Marc mit seiner bloßen Anwesenheit auf eine Idee zur Versöhnung mit Tristan zu bringen.
Nach einer Sonnenuntergangsszene in Warnemünde folgt der Sonnenaufgang in Heiligendamm. Vater und Sohn vertragen und umarmen sich und fahren im arrangierten Porsche zum Angeln. Nicht an die Steilküste, die uns nun gezeigt wird, sondern keine 10 Gehminuten vom Grand Hotel entfernt am Strand von Heiligendamm. Wobei die Steilküste auch nur 10 Minuten entfernt gewesen wäre.
Die Angler vor verschwommenem Hintergrund
Wir sehen noch mal Kirchdorf, Haus Quitte und die Alpakas (die bei den Dreharbeitem nicht ganz so trocken gesonnen waren, wie im Film). Das Paar Perlinger streitet sich erstmals richtig. Vater und Sohn Erding hingegen söhnen sich aus, während sie in Heiligendamm mit den Füßen im Wasser stehen – vor verschwommenen Hintergrund, denn sonst würde man das Grand Hotel sehen, das nun als nächstes wieder ins Bild kommt und in dem Claudia Selinas Antrag findet. Die ist immer noch in Klein Nienhagen und Claudia und der Hochzeitsplaner sind auch mal eben dort. Hier klärt sich auch auf, dass das gestohlene Auto ein Mietwagen des Hotels war.
Sanddornschnaps im Herzoglichen Wartesaal
Der Hochzeitsplaner Tom fährt wieder nach Poel, wo Sascha ein Boot leihen will, aber nach dem dritten Bootsverleih „Hansen“ aufgibt, weil alle geschlossen sind. Tom lädt ihn zu einem Schnaps ein – natürlich Sanddorn. Und zwar im Herzoglichen Wartesaal im Bahnhof von Heiligendamm, wo in Corona-Abständen auch schon ein paar Statisten sitzen. Danach geht es im Grand Hotel weiter und nun haben auch Marc und Claudia ihren handfesten Streit. Selina hört das und haut ab. Wir sehen Heiligendamm am Abend, wieder einen Sonnenuntergang in Warnemünde und enden im Haus Quitte.
Typisch norddeutsch: Herr Hansen
Die Sonne geht auf, wir fliegen über dasselbe Mohnfeld, wie am Anfang der Ankunft und landen in Heiligendamm, wo man den Außenpool jetzt auch von oben sehen kann. Als nächstes sehen wir die Mühle von Stove ganz in der Nähe von Poel und die weite Landschaft an der Ostsee. Die Szenen bleiben in Kirchdorf und „Herr Hansen“ leistet ganze Arbeit bei der Darstellung des typischen wortkargen Norddeutschen. Allerdings ist MV nicht das typische Hansen-Land. Die meisten Familien mit dem Nachnamen Hansen findet man in Schleswig-Holstein.
Was sind schon dreißig Kilometer?
Claudia entdeckt, dass Selina verschwunden ist und nun beginnt eine aufregende Suche. Aber zuerst sehen wir Janine durch Kühlungsborn radeln. Dort kommt sie ganz entspannt und gut gelaunt an – es dauert mit dem Fahrrad etwa 2 Stunden und zählt bei Koomot schon zu den anspruchsvolleren Strecken, wenn man an der Küste entlang von Poel nach Kühlungsborn fährt. Sie fährt weiter Richtung Heiligendamm und nun kommt wieder ein Szenenwechsel zum Mollibahnhof, wo Claudia und Marc nach Selina suchen. Sie rufen Tom an und Tristan sucht in Klein Nienhagen.
Tom fährt nun mit dem Fahrrad von Kirchdorf auf Poel über den Holzsteg (der zuvor noch zum Bootsanleger führte). Er kommt kurz darauf hinter Heiligendamm in Richtung Börgerende raus. Auch das dauert gute 2,5 Stunden. Kurz darauf ist er wieder 10 Kilometer westlich in Kühlungsborn, um dann immer noch fit auf dem Kamp im 15 Kilometer entfernten Bad Doberan anzukommen. Er müsste schon fast vier Stunden geradelt sein. Letztlich findet Tristan Selina im Hühner- und Kaninchenstall auf Gut Klein Nienhagen.
Janine radelt in der nächsten Szene immer noch und immerhin in die richtige Richtung nach Heiligendamm und weiter nach Osten. Wo genau sie dort landet, ist schwer zu sagen. Es sieht aus, wie die Küste zwischen Nienhagen und Diedrichshagen.
Tristan und Selina sind noch fitter: Er läuft und sie reitet die 30 Kilometer von Poel nach Heiligendamm.
Ende gut, alles gut
Zuletzt kriegen auch Sascha und Janine ein Zimmer im Grand Hotel in der Burg „Hohenzollern“ und kommen mit Kutsche dort an. Die grüne Kutsche ist bekannt, denn der Kutscher arbeitet eng mit dem Grand Hotel zusammen. Der Hochzeitsplaner Tom macht noch eine Münsterführung in der Kirche, bevor er sich verabschiedet und die neue Patchworkfamilie Kerzen anzündet. Im Abspann fliegt die Drohne vom Münster weg, aus denen Familie Erdinger an der Seite heraus tritt.
Die Dreharbeiten:
Außer den eben genannten Drehorten gab es ein paar Orte, die auch für die Dreharbeiten abgesperrt wurden. Es wird ja immer mehr gedreht, als man letztlich für den Film benötigt. So wurden auch Szenen in der Goethestraße gedreht, die nicht zu sehen waren. Für die Komparsensuche gab es einen Aufruf, den Bürgermeister Jochen Arenz in den sozialen Netzwerken verbreitete und sich auch selbst bewarb. Ihm machte diese Mini-Rolle Spaß.
Im Grand Hotel war Sales- und Marketingmanagerin Juliane Rohde die Ansprechpartnerin für das Filmteam. Sie war auch dafür zuständig, dass die Filmarbeiten nicht gestört wurden, zum Beispiel durch Geräusche auf den Fluren.
Bei der Suche nach einem Bauernhaus half die PR Agentur Anja Behrendt aus Kühlungsborn. Das Drehteam war in Bad Doberan untergebracht.
Blick hinter die Kulissen
Auf Facebook habe ich dazu aufgerufen, Blicke hinter die Kulissen zu posten. Das hat sich echt gelohnt:
https://www.facebook.com/groups/328356204248826/permalink/1139957909755314/
Die Reaktionen:
Die Handlung ist freilich Geschmackssache und an Florian Silbereisen als Traumschiffkapitän scheiden sich die Geister. Natürlich kann eine Kreuzfahrt an die Ostsee nicht sommersonnige Mittelmeerbilder produzieren. Was die fast 5 Millionen Zuschauer aber von unserer Region gesehen haben, ist die beste unbezahlte Werbung, die man derzeit kriegen kann. So sieht es auch der Tourismusverband MV, für den der Ausstrahlungstermin wie ein Weihnachtsgeschenk ist:
„Dass die Protagonisten in diesem Jahr ihre Flitterwochen an der Ostsee verbringen und Bilder aus Kühlungsborn, Bad Doberan und Heiligendamm gezeigt werden, wird den Zuschauen in Deutschland sowie in Österreich die Vorzüge der Ostseeküste mit Stränden, Seebrücken und Bäderarchitektur nahebringen.“
Auch andere Serien, wie SOKO Wismar sind eine gute Werbung für die Region. Viele Zuschauer besuchen später die Drehorte.
Was hier sonst noch alles gedreht wurde, erfährt man hier.
Und hier geht es zum Film:
https://www.zdf.de/filme/das-traumschiff/hochzeitsreise-an-die-ostsee-100.html