850 Jahre: Althof kommt ganz groß raus (01.-03.05.2021)
Im Mai 2021 feiert Bad Doberan das 850. Jubiläum der Erstgründung des Zisterzienserklosters im heutigen Stadtteil Althof. Dort gründeten die Zisterzienser 1171 das erste Kloster im Nordosten. 1186 kamen die Zisterzienser wieder und gründeten etwas weiter nördlich ein neues Kloster mit dem Münster in seiner Mitte. Seitdem ist die Geschichte Althofs in den Schatten der strahlenden Historie der Perle norddeutscher Backsteingotik geraten. Nach 850 Jahren wird es Zeit. die Wiege Doberans wieder ans Licht zu holen.
Den Start macht am 1. Mai ein Handwerkermarkt in der Ruine der Klosterscheune. Es wird Vorträge, Ausstellungen, Kultur und auch eine Chronik geben. Das genaue Programm wird noch bekannt gegeben.
Es gab keine Erst- und Zweitgründung des Klosters Doberan, sondern es gab nur eine Stiftung des Klosters „Doberan“ am 1. März 1171 an de Stelle, wo sich bis 1164 das slawische Heiligtum „Doberan“ befand. Dieses Kloster wurde wie oben beschrieben am 10. November 1179 zerstört und dabei wurden 78 Mönche getötet.
1186 kamen die toten Mönche auch nicht wieder zurück zum Kloster Doberan, sondern es wurde ein zweiter Konvent dorthin geschickt, um das Kloster wieder aufzubauen. Es gab auch zwischenzeitlich keinen Thronfolgekrieg, sondern die Obotriten hatten mit dem Tod Pribilaws ihren Führer verloren und weigerten sich der Herrschaft der christlichen Kirche zu unterwerfen. An der Wiederbesetzung des Klosters war dann auch der in Doberan 1172 geborene und inzwischen vierzehnjährige Sohn von Pibislaw, Heinrich Borwin I. beteiligt, den die Obotriten sowohl als ihren rechtmäßigen Herrscher anerkannten und der sich auch, wie sein Vater dem christlichen Glauben unterwarf. Wo sich Heinrich Borwin zwischen dem Tod seines Vaters und der Rückkehr nach Doberan aufhielt ist nicht überliefert, man vermutet aber, dass er sich in der Hand von Heinrich dem Löwen und somit in der Hand der christlichen Kirche befand.
Eine neue Kirche sollte gebaut werden und weil die alte Stelle wegen der 78 toten Mönche entweiht war, suchte und fand man eine neue, etwas mehr als 2000 Meter von der alten Stelle am selben Bach gelegen und in direkter Nähe des slawischen Dorfes Doberan. Dorthin wurde dann das Kloster beginnend nach 1190 nach und nach erweitert. Beide Höfe, sowohl der am Doberaner Tempel, wie auch der am Dorf Doberan waren immer nur ein Kloster und es kamen Höfe in Hütten, Rostock, Redentin (bei Wismar), Lübeck und mehr hinzu, sowie Mühlen in Bützow und Parchim, ein Salzbergwerk in Salzwedel usw.
Dargun war nie ein Tochterkloster Doberans, sondern es hatte eine ähnliche Geschichte wie Doberan, wurde ein Jahr nach Doberan gegründet und nach dem Tod Pribislaws ebenfalls zerstört. Erst der Wiederaufbau bzw. die Wiederbesiedlung von Dargun ging dann von Doberan aus.
Nur Pelpin ist ein Tochterkloster von Doberan, das trotzdem eines der größten, schönsten und bedeutendsten Klöster in Europa und die Nummer 1 in Nordeuropa war.
Weiterhin wurden von Doberan aus zwei Schwesternklöster gegründet, der Sonnenkamp in Parchow und nach dessen Zerstörung der Sonnenkamp in Neukloster.
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Doberan, altslawisch der gute Ort oder auch der heilige Ort war das Heiligtum der Obotriten zu Ehren ihres Gottes Rederank, dem Gott des Lichts und des Feuers. Der Opferstein des Tempels, den Pribislaw zerstörte und auf dem er getauft wurde, findet sich heute noch in der Kapelle Althof.
Wieder mal einer der unter einem falschem Namen kommentiert..