Hintergrund: Wie der Beirat des Grand Hotels Heiligendamm nützt.
Olaf Meinking, Medienanwalt; Hans Koenemann, Steuerberater und Unternehmer und Werner Graf von Moltke, Medienkaufmann und Sportunternehmer – das sind drei bekannte Namen. Ihre Expertise soll helfen, das Grand Hotel Heiligendamm als Nummer eins zu positionieren.
Das 5-Sterne-Luxushotel ist bereits die Nummer eins in Mecklenburg-Vorpommern, aber die Konkurrenz ist auch nicht groß und der G8-Gipfel hat das Haus bekannt gemacht, auch für alle, die nicht wissen, dass es sich im ältesten deutschen Seebad (also der Nummer eins) befindet.
Doch Paul Morzynski will mehr, als nur eine sich von selbst ergebende Nummer eins: Er will das Hotel in Deutschlands ersten Seebad wieder zum Ideen- und Taktgeber machen, an dem sich wie vor 200 Jahren alle anderen orientieren. Da ihm nun einmal nur das Grand Hotel gehört und die lokale Politik und Verwaltung nicht erkennen lässt, irgendwann mal Heiligendamm wieder zum Taktgeber machen zu wollen, ist seine Entscheidung nur logisch:
Ein Gremium soll als Schnittstelle zwischen dem Hotelmanagement und dem Eigentümer bilden, also Investor und Basis besser miteinander verbinden. Erste Veränderungen gehen Medienberichten zu Folge bereits auf die Ideen dieses Gremiums zurück. Der Name „Beirat“ passt, darf aber nicht mit dem „Heiligendamm-Beirat“ verwechselt werden, welcher bis vor zwei Jahren auf politischer Ebene im Rathaus versucht hat, Heiligendamm nach den Vorstellungen seiner Angehörigen zu gestalten. Der Beirat im Grand Hotel betrifft auch nur das Grand Hotel und hat nichts mit dem Rest Heiligendamms zu tun.
Oder doch? Wenn das Grand Hotel sich als Nummer eins der Luxushotels an der deutschen Küste behauptet und noch wahrnehmbarer positioniert, dann wird es die Aufmerksamkeit unweigerlich auch auf Heiligendamm ziehen. Da hier nun riesige Potenziale schlummern, werden einige auch darauf aufmerksam werden und mit den Eigentümern der Immobilien in Kontakt kommen. Die eine oder andere Wohnung wird verkauft und damit die Sanierung der Perlenkette beschleunigt werden.
Aber vielleicht wird auch das eine oder andere Konzept entstehen, die eine oder andere Symbiose sich bilden, denn die braucht es bei allem, was nach der Sanierung der Perlenkette kommen soll. Thalasso und Ayurveda kann keiner im ursprünglich geplanten Umfang allein stemmen – dazu braucht es Zusammenarbeit. Und die Gewerbeflächen, welche zwischen Hotel und Bahnhof entstehen sollten und die für einen so autarken Ort unabdingbar sind, wollen natürlich genutzt werden.
So klein so ein Beirat auch klingen mag und so „beschränkt“ (im positiven Sinne) seine Aufgaben auch sind – seine Arbeit wird Nebenwirkungen haben – im positiven Sinne.