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Guter Tourismus geht nur gemeinsam

Unsere Region ist einzigartig: Wie an einer Perlenschnur reihen sich Badeorte aneinander. Sechs Seebäder auf 50 Kilometern Luftlinie gibt es auf dem Festland nicht nochmal und so auch nicht bei den Nachbarn.

Es gibt einen Namen für diese Region: German Riviera. Italiener und Franzosen verstehen „Riviera“ als „Ufer“, der Rest der Welt assoziiert damit die berühmten Küsten um Genua und Nizza. Da jedes Land seine Riviera hat, braucht auch Deutschland eine und was wäre besser geeignet, als unser Küstenabschnitt?

Während an der Basis, nämlich den touristischen Leistungsträgern, Verständnis für die Zusammenhänge der Küstenorte vorhanden ist und auch in der Praxis die Nachbarn sich untereinander empfehlen, arbeitet auf politischer und Verwaltungsebene jeder für sich. Es gibt verschiedene Verbände, denen fast alle Küstenorte angehören, aber fast erscheint das wie eine obligatorische Sache oder wie ein Verschieben der Verantwortung: Andere sollen sich um den Tourismus kümmern. Die Touristinformationen gehören meist zur Verwaltung oder sind Stabstellen des Bürgermeisters, denn Tourismus ist oft dessen Steckenpferd. Mancherorts ist es dann so: Läuft der Tourismus, war es der Bürgermeister – schwächelt er, sind andere Schuld.

Während jeder sein Ding macht und vor lauter Geschäftigkeit oft nicht nach links und rechts schaut, schütteln die Touristen den Kopf ob so ungenutztem großen Potenzial. Die wenigen, aber hochwertigen gemeinsamen Veranstaltungen, wie der Sandburgenwettbewerb zeigen, was möglich ist. Wenn man auch in der Nebensaison gemeinsam statt allein etwas auf die Beine stellen würde, hätten alle viele Gäste und Einnahmen.

Und wenn sich die aus den Nähten platzenden Städte mit den wachstumsdurstigen Dörfern zusammen setzen würden, dann bräuchte man nicht ständig Bebauungspläne ändern und damit Leute verärgern, sondern könnte sich in der ersten Reihe um einen hochwertigen Tourismus kümmern, der auch nur dort Sinn macht. Wohnungen und Gewerbegebiete locken keine Touristen und Ferienwohnungen sollen nur Spitzen abfangen, nie aber Hauptangebot sein, denn dann sterben die Orte. All das gehört in die zweite Reihe, die damit nicht weniger wichtig wird, sondern zum festen Fundament.

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