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Anwohnerversammlung: Bürger erinnern Verwaltung an ihre Aufgabe.

„Sie hätte schon ein Jahr früher stattfinden müssen“ fasst Tom Wosar die Informationsveranstaltung vom 28.08.2014 für die Anwohner der Straßen „Am Wege“ und „Kollbruchweg“ zusammen. Die Stühle im Ratssaal reichten nicht, denn aus dem ganzen Stadtgebiet kamen Leute. Die einen sitzen noch auf ihren Schäden vom Juli, denn niemand will dafür verantwortlich sein, dass „Jahrhundertereignisse“ jährlich stattfinden, andere kamen aus Angst vor weiteren Baumfällungen und die meisten wegen der Straßenplanungen. Vertreter von Stadt, Landkreis, ZVK und Planungsbüro redeten 2,5 Stunden lang und sprangen zwischen Straßen- und Kanalbau, von Trink- und Regenwasser und den Straßen selbst umher. Die Gäste ermüdeten und verloren den Faden, aber Fragen wurden in die Diskussionsrunde verschoben. Bauamtsleiter Sass beteuerte, die Bürger integrieren zu wollen. Die ersten Planungen wurden damals verworfen, weil die Anwohner aus Dober- und Schmiedefeldweg keine Mischverkehrsfläche, keinen Asphalt und keine weiteren Lampen wollten. Sass verglich Kollbruchweg und Goethestraße und meinte, wer die überstanden hat, schafft auch das. Es gäbe aber noch keine Planungen. Das wirft die Frage auf, woher dann Fällgenehmigungen kommen. Die Anwohner „Am Wege“ sollten sich vor Ort entscheiden, dann würde im Frühjahr Baubeginn sein. Die genauen Kostenanteile blieben unklar, man soll sie persönlich erfragen. Nach hitzigen Diskussionen um die Entwässerung und einer Abbruch-Drohung der Anwohner endete das „Gehüpfe“ mit der Abstimmung der Anwohner „Am Wege“. Sie entschieden sich für die zweispurige, gepflasterte, 4,75-Meter-Variante plus 1,50 m Gehweg und zweimal 0,5 m Bankette und stellten klar, dass die Entwässerung vorhanden und ein Neubau unerwünscht ist. Erst dann kamen die Anwohner Kollbruchweg mit Ihrer Analyse zu den Überschwemmungen, ihren Ursachen und mit ihrem Lösungsvorschlag zu Wort. Der auf 20 Minuten inkl. Diskussion begrenzte Vortrag machte deutlich, dass es kein funktionierendes Entwässerungskonzept gibt. Stadt und ZvK trugen nur Ideen vor, die aber nur funktionieren, wenn die Natur sich an die „anerkannten Regeln der Technik “ hält. Dass sie das nicht tut, zeigte eine Bürgerin mit ihrem Bericht über die jüngste Überschwemmung ihres Hauses im Kollbruchweg. Über den wurde derweil nicht abgestimmt, weil die Anwohner erst die Entwässerung geklärt und gelöst und die Straße umgeplant wissen wollen, denn jede versiegelte Nebenstraße ohne funktionierende Entwässerung wird, nicht nur ihn bei viel Regen binnen Minuten immer wieder überfluten. So ist des einen Freud des anderen Leid. Insgesamt aber haben die Bürger der Verwaltung gezeigt, für wen sie zu arbeiten hat und dieses Stück Mitbestimmung spart auch noch Geld.

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