Börgerende: Waterkant-Träume- und schäume
Bei „Waterkant“, denken viele an das FDGB-Ferienheim in Börgerende mit 462 Betten, Schwimmbad, medizinischen Einrichtungen und der 240 Plätze großen Gaststätte. Das Dorf war dafür bekannt, lebte davon und wollte das auch weiterhin, stellte darum 1999 einen B-Plan für die „Waterkant-Thermen“ auf. Aus dem Heim sollte ein Hotel mit Bad- und Saunaanlage mit Außenbereich, Solarium, Fitness- und Krafträumen, Sport- und Spielplätzen, Tennishalle, Gesundheitszentrum, Gastronomie, Tanzbar, Seminar- und Schulungsräumen und Einzelhandel werden. Das wurde nichts, auch die Idee eines Hotels mit Schiffskonturen scheiterte. 2005 regnete es Chancen: Die FUNDUS-Gruppe wollte ein Konferenzzentrum für 700 Leute nebst 4-Sterne-Hotel mit Wellnessbereich schaffen. Nur eine Seebrücke wollte sie nicht bauen. Das Morada Resort aus Kühlungsborn war bereit, touristische Infrastruktur zu schaffen und ein 3-4-Sterne-Appartementhotel mit Schwimmbad zu bauen. Sogar Udo Lindenberg war interessiert, er wollte ein Kulturhaus mit Theater, Proberäumen und Übernachtungsmöglichkeiten für Künstler. Warum die Gemeinde keines dieser attraktiven Angebote wahrnahm, bleibt bis heute ein Rätsel. Sie riss 2007 die Ruinen ab und stellte ein neues Konzept vor. Statt nur eines großen Hotels sollte ein neues Ortszentrum den Ortsteil beleben: Neben einem großen Hotel waren kleinere geplant, zudem Gastronomie, Wellness- und Sportangebote. Auch dieser Traum wurde nun begraben unter dem Sand des Spatenstiches für ein neues Haus namens „Waterkant-Suites“. Die 75 Investoren sind nichts anderes, als Käufer der 75 Wohnungen, wie in den Villen nebenan. Wie Interessenten berichten, sollen sie nur zwei Jahre an die Vermietung durch Upstalsboom gebunden sein, danach stehe ihnen frei, was sie damit machen. Auch eine Eigennutzung sei möglich, man müsse nur die Vermietungsagentur informieren und ihr während der Hauptsaison 20% als entgangenen Gewinn erstatten. Bereits vor Jahren gab man die Subventionierung von Ferienwohnungen auf, weil sie die Orte zerstören: In der Saison bringen sie Überfüllung, aber durch die Selbstversorgung der Gäste keinen Gewinn für die touristischen Anbieter. Den Rest des Jahres schrecken die großen Geistersiedlungen ab. Die Kritik vor Ort ist also sehr verständlich.