Das Zisterzienserkloster Doberan sucht Ihre Ideen
Mit der Gründung des ersten Klosters durch Zisterziensermönche 1171 in Althof und die Wiederbelebung 1186 in Doberan begann die Geschichte unserer Stadt. Nun soll das Münster Weltkulturerbe werden, aber wie man dieses Erbe in Wert setzt, ist unklar. Der Unternehmensberater Heinz Märtin und sein Mitarbeiter Björn Burmeister haben sich wegen den noch nicht erreichten ausreichenden Ergebnissen im Tourismus in unserer Stadt neben ihrer eigentlichen Arbeit erste Gedanken gemacht und aus ihrer Sicht Grundzüge einer Aktivierung der touristischen Arbeit in Bezug auf die Geschichte des Zisterzienser-Klosters Bad Doberan erstellt. Außer guten eigenen und gesammelten Ideen wollen Märtin und Burmeister diese Ideen zur Diskussion stellen und auch die Ideen aus der Bevölkerung bei der weiteren Bearbeitung der erstellten Entwurfsfassung dieser Thematik, sofern die erfolgten Vorschläge Resonanz finden, mit berücksichtigen. Bis zum 25. September können Sie darum Ihre Vorstellungen von der Vermarktung des Klosters an den Stadtanzeiger senden. Nachfolgend werden einige der enthaltenen Vorschläge aus dem Entwurf in Kurzfassung erwähnt: Eine Klosterrundfahrtroute auf den Spuren der Mönche wird vorgeschlagen, wobei außer den Wirkungsstätten der Zisterzienser im unmittelbaren Zentrum von Bad Doberan auch der Ortsteil Althof sowie die von den Mönchen bewirtschafteten oder tangierten Standorte Hütten und Glashagen, das Quellental und der Conventer See stärker in den Mittelpunkt gerückt werden sollten. Hierbei ist zur Erhöhung der touristischen Attraktivität und als Beitrag für einen guten Service für die Touristen sowie auch als Hilfe für Ältere, Behinderte oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen angedacht, dass mit attraktiven Kleinbussen die betreffenden in Frage kommenden Haltestellen, die mit dem Leben der Zisterzienser in Bad Doberan tief verwurzelt sind, angefahren werden und während der Rundfahrt sowie an den betreffenden Standorten Erläuterungen zum Leben der Zisterzienser und zu deren Geschichte, speziell auch auf die entsprechenden Standorte bezogen, gegeben werden. Dabei sollten auch die Erfordernisse ausländischer Touristen hinsichtlich der Sprachverständigung erfüllt werden. Hierbei soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, dass Touristen auf Wunsch auch länger an den jeweiligen Standorten verweilen können und mit einem nachfolgenden Klosterbus vergleichsweise, wie dies bei den Stadtfahrten in anderen Städten, u. a. in Dresden möglich ist, die Fahrt fortsetzen können. Weitere Vorschläge sind, in Verbindung mit einer veränderten Nutzung des Wirtschaftsgebäudes als auch anderer in Frage kommender historischer Stätten, die das Leben der Zisterzienser tangierten, dahingehend gedacht, dass das Klosterleben durch interessierte Touristen wieder erlebbar gemacht werden kann, u. a. auch durch die Errichtung bzw. Betreibung eines touristischen Klosters. Damit das historische Ambiente auch emotional richtig erlebbar wird, soll auch die Möglichkeit bestehen, in dem vorgeschlagenen touristischen Kloster sich auch selbst wie ein Mönch zu kleiden, um eine noch engere Bindung an das frühere Klosterleben herstellen zu können. Hierbei wird auch vorgeschlagen, dass man als Klostergast das Leben eines Mönchs bewusst erleben kann, z. B. bei der Gewinnung von Produkten, die zur Speisenherstellung genutzt werden können, handwerklich arbeiten und andere in Frage kommende Arbeitstätigkeiten der Mönche ausführen kann. Produkte und Zutaten dieser Zeit könnten im touristischen Kloster ebenfalls angeboten werden. Lesesäle, eine öffentliche Klosterbibliothek, Seminare und Angebote für Körper und Gesundheit, u. a. auch durch naturheilkundliche Behandlungen, Meditation, Geist und Seele würden den Kloster-Urlaub abrunden und in lauten Zeiten den Suchenden Einkehr und Stille zum Finden von innerer Ruhe, gerade für stressgeplagte Menschen, ermöglichen. Auch Konzerte, Theater und Aufführungen, die insbesondere markante historische Ausschnitte aus dem Leben der Zisterziensermönche, z. B. in Althof und in Bad Doberan darstellen und aus den jeweiligen Zeitabschnitten berichten, sollten in Form eines Festspielformats erfolgen.
Hierbei wird vorgeschlagen, dass solche Aufführungen im Umfeld des Doberaner Münsters regelmäßig stattfinden sollten und in gewisser Weise an die Störtebeker-Aufführungen in Ralswiek, zumindest in Ansätzen, bezogen auf historische Besonderheiten im Leben der Zisterzienser-Mönche, z. B. auch bezogen auf die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Slawen in der Region um Althof bzw. Bad Doberan orientieren.
Nicht zuletzt sind eine gute (möglichst mehrsprachige) Beschilderung, ausreichende Hinweise in Form von Tafeln, Schaffung von Skulpturen, Gästeführung und -information nötig, weil in dieser Hinsicht noch erheblicher Nachholebedarf in Bad Doberan und dem regionalen Umfeld besteht. Für das Wie und die vielen kleinen Details hoffen die Initiatoren auf Sie, liebe Leser. Senden Sie uns Ihre Ideen und vielleicht sogar Konzepte für die touristische Nutzung des großartigen Zisterzienser-Erbes!