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Dritter und letzter Interessent für Doberaner Kino springt ab.

Thorsten Taapken gibt auf: Das Doberaner Kamp-Theater bleibt nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden Alfred Mielkes geschlossen. Nachdem das Lichspieltheater „Wundervoll“ (LiWu) und der Kühlungsborner Kino-Betreiber Peer Kretzschmar bereits Ende 2011 und Anfang 2012 das Handtuch warfen, hat nun auch der aussichtsreichste Kandidat am 15.07.2012 Bad Doberans Bürgermeister Thorsten Semrau über das Ende seines Engagements informiert.

Anders als LiWU und Kretzschmar will sich Taapken nicht über mangelnde Hilfe aus dem Rathaus beklagen, lobt im Gegenteil die Mithilfe und Freundlichkeit der Stadtverwaltung. Allein konnte er mit seinen Konzepten den Hausverwalter Hugo Rauchstädt nicht überzeugen. Taapken ist enttäuscht, dass der einzigartige Kulturstandort in Bad Doberan gar nicht erst eine Chance bekam, sondern diese in den Verhandlungen erstickt wurde.

Dabei war Taapken nicht als Bittsteller gekommen, sondern hatte als einziger Bewerber mehr als nur ein Konzept. Zuerst ging es in den Verhandlungen um einen Mietvertrag, der aber nach Aussage Taapkens im Patt endete, weil Rauchstädt an vielen Stellen auf die verbindliche Schriftform verzichten wollte. Auch wollte der Eigentümer vor der Vermietung nicht die notwendigen Sanierungsmaßnahmen vornehmen, wozu das undichte Dach und die veraltere Heizung gehört. Laut Taapken hat die Stadt bereits dazu gedrängt, da Sanierungsmittel bereit stünden.

Selbst einen „Plan B“ hatte der engagierte Leipziger: Alternativ wollte er das Kino oder ganze Haus kaufen und selbst entwickeln. Investitionen von 400.000-500.000 Euro wollte er im ersten Bauabschnitt in Bühnen- und Haustechnik investieren und „mit Herzblut, Geduld und Freude aus dem KAMP einen immer wieder gern sowohl von Künstlern, als auch dem Publikum besuchten Veranstaltungsort machen.“ Diese Möglichkeit sieht Taapken nicht, solange vom Eigentümer kein Willen zur Entwicklung des Kamp-Theaters zu erkennen ist. Für ihn hat das Kamp-Theater verloren und damit auch „die eigentlich sehr charmante Stadt Bad Doberan mitsamt ihren Bürgern und Besuchern“.

Für Taapken ist an diesem Punkt Schluss. Und für das einzige Kino der Stadt auch. Vielleicht für immer.