Großherzog
Man stößt in Bad Doberan-Heiligendamm immer wieder auf großherzogliche Bauten. Das Großherzogliche Palais am Kamp war ein Wohnhaus der Großherzöge, nebenan befand sich das Großherzogliche Salongebäude, auf dem Gedenkstein in Heiligendamm wird an die Gründung des ersten deutschen Seebades durch Herzog Friedrich Franz I. gedacht und das Gymnasium trägt den Namen Großherzog Friedrich Franz III.. In Heiligendamm kann man im „Herzoglichen Wartesaal“ speisen, in Bad Doberan im Friedrich-Franz-Palais Urlaub machen und die Straße zum Bahnhof in Bad Doberan heißt nach den Herzögen Friedrich-Franz-Straße.
Es gab schon vor Friedrich Franz I. Herzöge, die in Doberan residierten, aber erst er machte den Ort zu seiner Sommerresidenz und gründete das erste deutsche Seebad. Der Herzog und später Großherzog regierte den Landesteil Mecklenburg-Schwerin. Sein Konterfei ziert das Arbeitszimmer am Südwestfenster des Palais. Er selbst ist im Doberaner Münster bestattet – an der Nordwestecke zu seinem geliebten Seebad am Heiligen Damm.
Sein Enkel Paul Friedrich folgte ihm auf den Thron. An ihn erinnert das „Prinzen-Palais“, in dem er wohnte. Der Alexandrinenplatz davor ist nach seiner Frau, gebürtig Alexandrine von Preußen benannt. Auch das Alexandrinencottage trägt den Namen der Großherzogin Mutter. Der Nachfolger Paul Friedrichs war Friedrich Franz II. Er wird nicht direkt geehrt, aber er ist in der Weißen Stadt am Meer verewigt, die das Seebad erst durch den Bau der Villen wurde. Seine Frau Auguste von Reuß-Köstritz ist im Prinzessin-Reuß-Palais verewigt und seine spätere Frau im Mariencottage.
Nach Friedrich Franz II. kam Friedrich Franz III.. Obgleich er aus Gesundheitsgründen selten in Doberan-Heiligendamm anwesend war, verdanken wir ihm den Molli und allerhand andere Modernisierungen, wie Telegrafie und Stadtbeleuchtung. Er ist der Gründer und Namensgeber des Friderico-Francisceum zu Doberan und verlieh dem Ort das Stadtrecht.
Friedrich Franz IV. war der letzte regierende Herzog von Mecklenburg-Schwerin und zugleich der Verweser des benachbarten Mecklenburg-Strelitz, dessen Linie im Mannesstamm erloschen war, weil der einzig in Frage kommende Thronfolger verschollen war. Drei Tage nach dem Deutschen Kaiser dankte auch Friedrich Franz IV. ab. Heutige Herrin des Hauses ist seine Enkelin Donata Herzogin zu Mecklenburg von Solodkoff.