Heiligendamm: Golfhaus-Café weicht Linden-Palais
Das kleine Waldhaus an der Seedeichstraße sieht seinem Ende entgegen. Die Abrissarbeiten wurden wegen Fledermaus-Nestern unterbrochen, aber werden weiter gehen. Um 1850 wurde das markante Haus im Schweizer Stil gebaut, man bringt einen General von Hopfgarten damit in Verbindung und diesen wiederum mit Auguste Reuß zu Köstritz, die 1849 den Großherzog Friedrich Franz II. heiratete. Vielleicht wurde das Haus nach 1925 als Golfhaus genutzt, alte Fotos sprechen dafür. Einige davon hingen in dem Café, das hier nach der Wende eröffnete und bis vor kurzem noch betrieben wurde. Das ist nun vorbei, aber es gibt Pläne für das Filetgrundstück am Golfteich. Gefertigt wurden sie von der WBG Projektentwicklung GmbH & Co. KG. aus Stade, die auch schon die „Residenz von Flotow“ in der Kühlungsborner Straße entwickelte. Das neue Projekt in der ersten Reihe Heiligendamms heißt „Linden-Palais“ und fügt sich damit in die Namensgebung des vor Palais zur nur strotzenden ältesten deutschen Seebades ein. Mit der Fertigstellung wird im nächsten Jahr gerechnet und schon jetzt sucht das Immobilienzentrum der Ostseesparkasse Rostock in Vertretung der LBS Immobilien GmbH nach Käufern für die laut Exposé 39 Apartments mit 2-3 Zimmern und Größen zwischen 26 und 133 Quadratmetern. Unter maximaler Ausnutzung des Grundstücks entsteht ein moderner Bau mit Balkonen und Terrassen und klassizistischen Stilelementen mit zwei Vollgeschossen, einem Staffelgeschoss sowie einer Tiefgarage. Dadurch sind die benachbarten Pläne und Vorhaben, wie öffentliches WC-Haus, Ayurvedazentrum und plastische Chirurgie nicht direkt betroffen. Über die genaue Investitionssumme ist nichts bekannt, die Kaufpreise der noch freien Ferienwohnungen liegen zwischen 98.457 Euro für eine 27-qm-Wohnung und 320.390 Euro für eine 70-qm-Wohnung, beide im 1. Obergeschoss. Das Angebot richtet sich an Kapitalanleger und es gibt offenbar auch schon erste Reservierungen und Käufe. Anfängliche Gerüchte gingen von einem Hotel aus, was das Linden-Palais aber nicht sein wird. Es wird keinen Wellnessbereich oder saisonverlängernde Angebote aufweisen, aber eine Gastronomie mit Außenterrasse, wo die Gäste z.B. frühstücken können. Das Exposé wirbt für die Urlaubsgestaltung mit der Umgebung und nennt als Beispiele Golf, Segeln, Speedboot, Kite- und Surfschule, Wandern, Radfahren, Ausritte oder auch Gourmet-Restaurants. In Bad Doberan wurde zunächst außer unzutreffenden Gerüchten nichts von den spürbaren Veränderungen im sonst eher für Stillstand verschrienen Ortsteil bekannt.