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Hintergrund: Hier steckt das Konfliktpotenzial in Heiligendamm.

Seit der Eröffnung des Grand Hotels dreht sich in Heiligendamm alles nur um nicht mehr vorhandene Wege. Insbesondere der so genannte „Stichweg“ als kürzeste Verbindung zwischen Molli-Bahnhof und Seebrücke spaltet seit einem Jahrzehnt die Stadt. Was es damit auf sich hat, soll dieser Beitrag zeigen.


Ausgangslage


Zu DDR-Zeiten gab es in Heiligendamm fünf Schwerpunkte, die das Ortsbild prägten:

1. Das Sanatorium für Werktätige
Die Kureinrichtung war in den fünf Hauptgebäuden und drei Cottages, Haus „Brahn“ und Teilen der Orangerie untergebracht, aber auch sechs Villen der Perlenkette wurden von ihm genutzt. Insgesamt verkaufte die Treuhand 26 Immobilien an die Jagdfeld-Gruppe, die alle in direktem Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Sanatoriums standen.

2. Fachschule für angewandte Kunst
Die Fachschule war in der Kühlungsborner Straße angesiedelt und umfasste zwei Stadthäuser für die Schule und zwei weitere für das Internat. Hinzu kamen einige Zweckbauten hinter den Häusern. Nach der Umwandlung des Sanatoriums zur Ostseeklinik zogen Studenten auch in die frei gewordenen Cottages und Villen.

3. Forstwirtschaft
Die Forstwirtschaft und das Jagdwesen spielten seit den 1960er Jahren eine große Rolle in Heiligendamm. Ein Forstferienheim mit Bungalowsiedlung, ein Jagdhaus, ein Schützenhaus und Schießplatz entstanden im Großen Wohld unmittelbar in der Nähe des Golfteiches.

4. Wasserwirtschaft
Zur Wasserwirtschaft gehörte in Heiligendamm in erster Linie der Küstenschutz. Ansässig war die Abteilung in der Gartenstraße. Es entstanden aber auch ein Wasserwerk und ein Klärwerk.

5. Tourismus
Es gab in Heiligendamm ein Ferienheim des FDGB, ein Ferienheim des Reisebüros der DDR, ein Forstferienheim und ein nicht direkt für die Beherbergung genutztes Anglerheim. Darüber hinaus fungierte die Fachschule in den Sommerferien als Kinderferienlager. Weiterhin gab es einen regen Tourismus an Tagesgästen, Wanderern, Radfahrern und Camping-Urlaubern der Nachbargemeinden. Bei den Bad Doberanern und in den Nachbargemeinden waren die Strandabschnitte zwischen Kinderstrand und Schleuse im Sommer beliebt zum Baden. Geparkt wurde an der Seedeichstraße und auf Schotterparkplätzen am Golfteich sowie im Ort verteilt.

6. Wohnsiedlung
Weil Heiligendamm 6 Kilometer von Bad Doberan entfernt ist, sollten die Mitarbeiter des Sanatoriums, der Forst, der Wasserwirtschaft, der Fachschule und auch des Altenheimes vor Ort wohnen. Auch wenigstens die leitenden Mitarbeiter der Infrastruktur (also Gärtnerei, Kindergarten, Verkaufsstellen, Verwaltungsorgane usw.) sollten vor Ort eine Wohnung finden. Hierfür wurden zum ersten Ackerflächen in Bauland umgewandelt und die Eigenheimsiedlung an der Gartenstraße angelegt. Jeder Eigenheimbauer musste auch zwei Zimmer für „Außenschläfer“ des Sanatoriums einrichten. Zum zweiten entstanden zwei Wohnblöcke in industrieller Bauweise, sodass die Zahl der Einwohner im Ortsteil Heiligendamm über 200 stieg. Für die Einwohner und genauso viele Patienten und die Touristen gab es eine einigermaßen eigenständige Infrastruktur, bestehend aus einem Konsum, einer Drogerie, einer Poststelle, einem Café (in den Kolonnaden), drei Restaurants (Kurhaus, „Palette“, Jagdhaus), zwei Strandimbissen (An der Promenade und am Kinderstrand), einer Strandsauna und Strandtoiletten. Weiterhin gab es eine eigene Gärtnerei, Wäscherei und einen eigenen Kindergarten, eine eigene Feuerwehr, ein eigenes Heizkraftwerk, Wasserwerk, Klärwerk, einen eigenen Bauhof, natürlich auch den eigenen Bahnhof, aber auch wie in der Geschichte eigene Verwaltungseinrichtungen, was aber nicht bedeutete, dass Heiligendamm autark verwaltet wurde.

Das alles funktionierte in erster Linie, weil Sanatorium und Fachschule viele Menschen beherbergten und viele Einheimische vor Ort beschäftigten. Heiligendamm hat einen auffallend hohen Anteil an zugezogenen Einheimischen, die wegen ihrer Arbeit oder der eines Familienmitgliedes erst überhaupt in Heiligendamm bauen oder eine Wohnung beziehen durften. In der Regel durfte nur in Heiligendamm wohnen, wer dort auch tätig war.

Wie schon in der Geschichte war die Autarkie Heiligendamms hauptsächlich von denen abhängig, auf die sie aufbaute. Als Adelsbad war sie vom jeweiligen Regenten abhängig, als Grand Hotel von den zahlenden Gästen dieses und als KdF-Bad von den KdF-Urlaubern. Als Kurbad war Heiligendamm vom Sanatorium abhängig – ohne hätte es auch zu DDR-Zeiten nicht einmal die Anerkennung als Seeheilbad bekommen. Fällt eine Stütze weg, gerät die Autarkie ins Schwanken. Genau das passierte nach 1990:


1990: Marktwirtschaft hält Einzug in Heiligendamm

Das Schwanen-Café und das Restaurant „Palette“ waren in der HOG (Handelsorganisation Gaststätten) organisiert, die Verkaufsstelle gehörte zur Konsumgenossenschaft und auch die Drogerie zu einer der staatlichen Organisationen. Post und Kindergarten waren staatlich, ein Ferienheim gehörte dem FDGB, ein anderes dem Reisebüro der DDR und ein weiteres der Forst. All das fiel mit der Wiedervereinigung aus der sicheren staatlichen Hand und musste nun in der Marktwirtschaft gegen die Konkurrenz zuerst im und dann aus dem Westen bestehen. Einzelhandelsgeschäfte waren teuer und schlecht sortiert, sodass die Doberaner lieber nach Lübeck zu Aldi fuhren, als zum nächsten „Dorfkonsum“ zu gehen. Bad Doberan bekam erst sehr spät Discounter, sodass die Einheimischen lange Zeit nach Rostock zum Einkaufen fuhren. Für den Einzelhandel bedeutete dies das Aus. Einige schafften es, sich in den neuen Ketten, wie Edeka oder Spar zu organisieren um zu überleben, in Heiligendamm jedoch schloss bald der Konsum, bald auch die Drogerie. Das Angebot sank auf das Niveau von Eistruhen, Zigarretten- und Kaugummiautomaten und Imbissbuden.


1993-1996: Überleben Dank Patienten und Studenten

Es gab Inseln, auf denen Gastronomen mehr schlecht als recht überleben konnten. Bernd Walter verkaufte in seinem „Schwanen-Café“ unter den Kolonnaden vor der Wende an guten Wochenenden an die 20 Torten. Als die Bettenzahl im nun als „Ostseeklinik GmbH“ firmierenden Sanatorium  zwischen 1990 und 1993 gesenkt wurde, wurde er so viel höchstens in einer Woche los, eher in zwei. Mit den Arbeitsplätzen verschwanden auch einige Einwohner. Dafür kamen aber mehr Urlauber, weil die Einheimischen ihre von der Klinik nicht mehr benötigten Zimmer privat vermieteten. Richtig gut lief es nur im Sommer und auch nur in warmen Sommern mit Badetemperaturen. Das ist auch heute noch so, denn viel mehr kann man als Urlauber in Heiligendamm nicht machen. Die Infrastruktur wurde nicht an diese wachsende Interessengruppe angepasst – Heiligendamm blieb also eine große Kurklinik, nur leerer.


1996-2000 Zwei Stützen fallen weg

Aus dem staatlich finanzierten Sanatorium wurde nach einer Übergangszeit 1993 die Ostseeklinik GmbH. Dieses Unternehmen konnte allerdings die gewaltigen Anstrengungen nicht schaffen, die es gebraucht hätte, um die Klinik marktfähig zu machen. Zum einen wurden durch das Ende der DDR und die noch nicht geklärten neuen Verhältnisse viele nötige Instandhaltungsmaßnahmen ausgesetzt und zum anderen war auch das Innere der Klinik abgesehen von ein paar Neuanschaffungen nicht auf dem Stand, wie in den alten Bundesländern. Dieses Problem teilte sich die Ostseeklinik mit anderen ostdeutschen Kureinrichtungen. Ein spezifisches Problem in Heiligendamm war die weitläufige Verteilung der Einrichtungen auf über 10 Immobilien. Dieses Problem vermochte
man in dem Moment zu lösen, als die Bettenzahl auf Anweisung der Bundesversicherungsanstalt gesenkt wurde. Das Haus „Mecklenburg“ wurde dadurch teilweise frei, sodass man die Behandlungsräume aus den Cottages in dieses Haus konzentrierte. In die frei werdenden Cottages zogen teilweise Studenten der Fachschule ein. Nach Bekanntgabe der Schließungspläne für die FaK Heiligendamm schrieben sich enorm viele Studenten an ihr ein, um sie zu retten, es sollen am Ende 300 gewesen sein.

Für die Ostseeklinik fiel 1993 der Beschluss, sie aufzugeben. Das Land wollte die hohen Kosten für den Erhalt der Häuser nicht mehr aufbringen und sie verkaufen. Die Option eines Staatsbades verwarf Schwerin, denn das hätte noch höhere Kosten zur Folge gehabt. Die Gebäude wurden einzeln zum Verkauf ausgeschrieben und es fanden sich einige Interessenten für die Villen, Cottages und sonstigen kleinen Häuser, die allerdings recht unterschiedliche Vorstellungen von Art und Umfang der Sanierung und Nutzung hatten. Heiligendamm drohte eine Zerstörung des Gesamtbildes. Für die großen Häuser fanden sich keine Interessenten, Haus „Mecklenburg“ drohte inzwischen die Baufälligkeit. Aus Furcht, die großen Häuser nicht los zu werden, zog man die Einzelausschreibungen zurück und bündelte 26 Gebäude in einer Gesamtausschreibung. Bevorzugt wurde ein Kurbetrieb, möglich auch in Form eines Kurhotels oder Gesundheitshotels. Es fanden sich wenige Interessenten, von denen ein kanadischer Investor absprang, weil seine Vorstellungen eines geschlossenen Hotel-Resorts mit eigenem abgeschlossenen Strandabschnitt schon rechtlich nicht umsetzbar waren. Die Asklepios-Gruppe war lange Zeit Favorit, fand aber für das geplante Gesundheitshotel nicht ausreichend Geldgeber, um die etwa 900 Mio. DM finanzieren zu können. Die Dr.-Marx-Gruppe wollte in Heiligendamm eine Median-Klinik ansiedeln, allerdings sollte ein Neubau entstehen und gegen die damit verbundene Fällung alten Baumbestandes wehrte sich eine Bürgerinitiative. Nach einigen kampagnenartigen Aktionen (später auch gegen den Klinikchef Dr. Christian Schütt persönlich) wollte die Dr.-Marx-Gruppe dann das Häuserpaket nicht mehr haben, sondern nur noch eine kleine Klinik neu bauen, was ab 1996 dann auch geschah und geschehen musste, weil sonst der Seeheilbadstatus verloren gegangen wäre. Übrig blieb als letzter Interessent Anno August Jagdfeld mit seiner FUNDUS-Gruppe (heute DIG) und einem Konzept, das die Wiedererrichtung des Grand Hotels als Luxushotel vorsah. Er bekam den Zuschlag und die Bewohner der Häuser von der Stadt im Dezember 1997 ihre Kündigungen.

Nun waren die Patienten der Ostsee-Klinik weggefallen, die Mitarbeiter und auch die indirekt für die Ostsee-Klinik beschäftigten Leute. Die Bewohner der verkauften Häuser mussten zum größten Teil woanders eine neue Bleibe suchen (Ersatzwohnungen wurden auf dem Kammerhof Bad Doberan gestellt). Nach dem Sommersemester 2000 schloss auch die Fachschule und gingen die Studenten und Lehrkräfte zurück nach Wismar. Das Altersheim und der Kindergarten wurden geschlossen, das Forstferienheim versuchte sich als Feriensiedlung, konnte aber zahlenmäßig nicht an die Vergangenheit anknüpfen. Die Siedlung wurde zur Jahrtausendwende abgerissen. Post und Drogerie standen bald leer, Bauhof und Strandsaunen fielen einer Entrümpelung zum Opfer. Im ehemaligen Marstall entstanden Ferienzimmer, aber der Erfolg blieb aus und auch darunter die Gaststätte „Palette“ musste schließen. Auch das neu eröffnete „Residenz-Hotel schloss nach einem Jahrzehnt wieder und wo immer es ging, erwarb die ECH die weiteren leeren Gebäude, bevor es ein anderer tat und dort Dinge mit machte, die nicht zum Masterplan der ECH passten.

Im vergrößerten Molli-Bahnhof wurde ein Restaurant neu eröffnet und auch im Waldhaus am Golfteich eröffnete eine Pension mit Café, das Bistro am Kinderstrand wechselte seine Besitzer, die „Ostsee-Ferienpension“ lebte unter Familie Hildebrandt bis 2012 weiter und wechselten dann Besitzer, Konzept und Name, das Jagdhaus existierte weiter, brannte dann aber 2003 ab. Bernd Walter und Gerhard Butze einigten sich mit der ECH und schlossen ihr Schwanencafé bzw. Bistro am Strand, dafür blühte eine rege Imbissbuden-Gastronomie auf – auch Butze selbst versuchte sich einen Sommer lang mit einem Imbisswagen (Walter hingegen eröffnete ein neues Café in Kühlungsborn). Das Jagdhaus eröffnete nach einem Neubau wieder, das Café im alten Golfhaus hingegen schloss 2014 und wich einem Ferienwohnungskomplex. Nebenan eröffnete nach langem Gezerre mit der Stadt und insbesondere der Stadtvertreter ein Heiligendammer eine gegenüber dem Ursprungsplan abgespeckte Variante einer Strandversorgung. Ein Strandzentrum sollte schon seit 2004 entstehen, scheiterte aber zuletzt am Widerstand der Stadtvertreter gegen eine Änderung des Bebauungsplanes und dem für sie nicht nachvollziehbaren Unwillen des Investors, das Gebäude gemäß dem bestehenden B-Plan, aber dann ohne Seeblick zu bauen.


Die Wege-Diskussion im Überblick


Zu DDR-Zeiten war Heiligendamm durchzogen von einem Netz aus festen und getrampelten oder gefahrenen Wegen. Es gab in der DDR einerseits Privatgrundstücke, über die man nicht einfach so hinüber lief und auf der anderen Seite Volkseigentum, das etwas anders behandelt wurde. Ein großes privates Grundstück hätte man auch zu DDR-Zeiten nicht zur Abkürzung durchlaufen, hingegen galt ein volkseigenes Grundstück als öffentlich, solange es nicht eingezäunt war. Man kann beobachten, dass viele diagonal verlaufene Wege in den schachbrettartigen Wohngebieten erst nur als Trampelpfad existierten und dann später befestigt wurden – auch heute noch. Das Wegenetz wurde den Gewohnheiten der Menschen angepasst und in Heiligendamm bedeutete dies, dass es durch die vielen Abkürzungen mehr Wege gab, als es nötig gewesen wäre.

Die einzigen Straßen waren die Kühlungsborner Straße durch den Ortskern hindurch, die Seedeichstraße am östlichen Ortsrand Richtung Börgerende und als Verbindung zwischen beiden die Professor-Dr.-Vogel-Straße zwischen den Kolonnaden und der Perlenkette hindurch sowie die Straße zum Kinderstrand und dann hinter den Molligleisen die Wohngebiets- und Zufahrtstraßen. Die Straße zum Kinderstrand entstand im Zuge der Baustelleneinrichtung für die nie fertig gestellte Adolf-Hitler-Eliteschule Heiligendamm und wurde lediglich beibehalten. Es führten Wege an der Orangerie vorbei zum Alexandrinen-Cottage und immer wieder Querverbindungen nach Süden zur Straße zum Kinderstrand und nach Norden zur Promenade. Seit je her endet die Promenade am Waldrand in Höhe der Burg an einer Aussichtsplattform und geht dann in einen Waldweg über, der bis zum Alexandrinencottage führt und dort wieder in eine Plattform übergeht. Ebenso lange nachweisbar ist ein unbefestigter und sich stets den Küstenabbrüchen anpassender Pfad durch den Wald die Küstenkante entlang bis zum Kinderstrand, wo er dann wieder Fahrbahnbreite hat und bis Wittenbeck ausgebaut ist.

Der Wald war stets öffentlich und hatte keinen Park-Charakter. Als Park legte Lenné nur den Teil bis zum Alexandrinencottage an, der ganze restliche Wald ist zum Teil natürlich gewachsen und zum Teil (nach einer Abholzung für Reparationen an die Sowjetunion) aufgeforstet worden. Die Wege im Wald waren für jedermann nutzbar und es interessierte kaum, ob sie öffentlich, nicht öffentlich oder vielleicht auch gar nicht legal entstanden waren. Es gab eingezäunte Bereiche, z. B. als Sichtschutz für Hautkranke oder auch als Schutz vor unbefugtem Zutritt, der in einem weitläufigen Gelände auch unbeabsichtigt passieren kann. Ansonsten konnte man in Heiligendamm laufen, wo gelaufen werden konnte.

Mit der Veränderung der Eigentumsverhältnisse änderte sich das. Zunächst galt es, eine riesige Baustelle einzuzäunen, was mit einem weißen Bretterzaun realisiert wurde. Weil man ein Hotel in mehreren Häusern unterbringen musste, verschwanden alte und entstanden neue Wege. Weil auf
der Großbaustelle alles zerfahren wurde, mussten die Grünflächen komplett neu angelegt werden, wobei nicht mehr benötigte und insbesondere getrampelte Wege wegfielen. Nach der Eröffnung des Grand Hotels mussten bestimmte Bereiche beruhigt werden, zum Beispiel dort, wo Rasen gesät wurde oder Hecken wachsen sollten. Auch mussten Pufferzonen zu den Gästebereichen geschaffen werden, weil das Hotelgelände ja öffentlich war. Damit man nicht den Gästen auf die Teller schauen konnte (was angesichts der Neuheit „Luxushotel“ durchaus vorkam), entstanden vor den Terrassen große Rasenflächen. Dadurch verschwand der einstige lebendige Kurplatz mit dem Rondell zwischen den drei Haupthäusern des Grand Hotels. Es entstand ein Zaun neben der Promenade vor der Perlenkette, der dort zu verschiedensten Zeiten der Ortsgeschichte auch schon einmal vorhanden war – auch als Hecke.

Auch entlang der Professor-Dr.-Vogel-Straße musste parallel ein Zaun gezogen werden, damit die Leute nicht von dieser Seite aus auf den Rasen laufen. Man muss sich vor Augen führen, dass der Besucher zwischen den Häusern das Meer sehen kann und durchaus einen kürzeren Weg sieht, als den um das Villenensemble herum. So fielen aber zu Gunsten einer einheitlichen und einfacher zu bewirtschaftenden Rasenfläche zwei Querverbindungen zwischen den Villen hindurch weg, sodass es nur noch rechts oder links herum um die Perlenkette zur Promenade ging. Die beiden Querverbindungen führten zwischen den Villen hindurch, sodass vier Villen von stark frequentierten öffentlichen Wegen tangiert gewesen wären. Das wollte man angesichts der neuen Nutzungsart verhindern und den Besucherstrrom auf der Professor-Dr.-Vogel-Straße haltend um die Villenreihe herum führen. Damit nicht alles vor den Fenstern des Grand Hotels vorbei läuft, wurde ein Wegweiser nach rechts (Richtung Seedeichstraße) aufgestellt.

Diese Wegweisung wurde auch an anderen Stellen konsequent verfolgt, führte aber zu Kritik bei einzelnen Bürgern. Sie führte auch zu Problemen, denn die Leute kürzten selbst 20-30 Meter um das Toilettenhaus herum zur Promenade ab, indem sie über die Terrasse am Haus „Bischofsstab“ liefen. Für die Eismilchbar war das kein Problem, andere Nutzer des Hauses störte es, sodass die ECH einen Zaun baute und nach einer Auseinandersetzung mit dem Betreiber der Milchbar wegen des so blockierten Lieferantenzugangs für ihn ein Tor integrierte. Zunächst verlagerte sich dadurch die Abkürzung um ein paar Meter weiter zum Bistro, wo der Betreiber aber auch eine Barriere schuf, sodass die Besucher nun den offiziellen Weg nehmen mussten. Auch heute kann man viele Abkürzungen sehen, welche die Flora des Waldes zerstören oder auch den Deich als Küstenschutzbauwerk.

Einen Knotenpunkt bildete der Eingangsbereich des Grand Hotels. Durch die vorhandene Straße gelangte man zur Perlenkette und weiter zur Seebrücke oder in den Ostteil. Man konnte aber auch links entlang zwischen Grand Hotel und Kurhaus hindurch laufen, passierte dabei den Eingangs- und Empfangsbereich des Luxushotels und die Terrassen des Kurhauses und der Nelson-Bar sowie sie aufgestellten Strandkörbe. Die Besucherströme störten hier sehr schnell nicht nur die Gäste, sondern auch die Logistik. Darum wurde der Eingangsbereich befriedet und der Besucherverkehr auf die Professor-Vogel-Straße konzentriert. Das war jedoch auch nicht optimal, denn nun kreuzte der Strom der Tagesgäste zwischen Süd und Nord den der Hotelgäste zwischen Ost und West.

Im Severin-Palais hat das Grand Hotel die meisten Zimmer und darüber hinaus den SPA-Bereich. Wer vom Zimmer zum Essen, in die Bars oder kulturellen Angebote oder auch nur zur Rezeption wollte, musste die belebte Fußgängerstraße überqueren und wer im Bademantel zum SPA-Bereich ging oder von dort kam, musste ebenfalls durch den Tagesgästestrom hindurch. An Werktagen liefen nur vereinzelt Tagesgäste durch Heiligendamm, an sonnigen Wochenenden jedoch waren es durchaus Gruppen, die hier auf Hotelgäste stießen und durchaus auch genauer hin sahen, ob da ein Prominenter bei ist. Das Problem in Heiligendamm sind gar nicht so sehr die Wege, sondern die Unvereinbarkeit der Gästegruppen auf zu kleinem Raum. Versuche der Stadtverwaltung einer zielgruppenorientierten Aufteilung – es war ein gemeinsames Kurgebiet für Klinik und Hotel angestrebt – wurden von Stadtvertretern im Keim erstickt.

Im Jahre 2006 einigten sich Stadt und ECH darauf, den Teil der Professor-Dr.-Vogel-Straße von der Kühlungsborner Straße bis zur Kurve vor der Perlenkette einzuziehen, also der Öffentlichkeit zu entwidmen und sie an die ECH zu vererbpachten. Dadurch konnte die ECH diesen Bereich mit einem Zaun (mit Toren) versehen und den nicht gewünschten Teil des Besucherverkehrs (Tagesgäste und nebenbei auch Einheimische) ganz aus dem Hotelgelände heraus halten. Die Stadt bekommt dafür Geld aus der Vererbpachtung. Der Besucherstrom lief nun also von der Kühlungsborner Straße durch das Waldstück zur Villa Schwan“ und von dort aus entweder dem Wegweiser folgend nach rechts zur Promenade oder dem Gefühl folgend nach links zur Seebrücke. Nach wie vor konnte man auch über die Seedeichstraße und den Waldparkplatz und im Westen über die beiden Strandabgänge von der Kinderstrand-Straße aus zum Strand gelangen.

Als die Stadt für die weitere Anerkennung Heiligendamms als Seeheilbad einen Kurpark vorweisen musste, aber nicht konnte, half die ECH. Ursprünglich sollte im Kleinen Wohld hinter der Median-Klinik ein Kurpark entstehen und hinter der Perlenkette ein Hotelpark. Das war logisch, denn so wäre der Kurpark direkt an der Kurklinik und der Hotelpark direkt am Hotel. Es ist nicht zu ergründen, warum Stadt und ECH einen Tausch vornahmen, aber es ist nachvollziehbar, dass dieser Tausch der ECH und dem Grand Hotel nicht störten. Der Hotelpark sollte nun nicht an das Severin-Palais grenzen, sondern an die Burg, somit also weiterhin direkt an das Hotel. Der Bereich ist ruhiger, als der an der Kühlungsborner Straße und nebenbei macht es auch für Bewohner der drei Cottages einen Unterschied, ob sie wie ursprünglich geplant an einem Kurpark wohnen oder an einem Hotelpark. Man denke hier abgesehen von der Anzahl nur an die unterschiedlichen Nutzer dieses Parks – die einen sind dort zur Kur, die anderen im Urlaub.

Die ECH baute und bezahlte für die Stadt den Kurwald und es versteht sich von selbst, dass sie der Stadt hier keinen Weg gebaut hätte, den sie selbst nicht will. Der unbefestigte, aber stark frequentierte Waldweg von der Kühlungsborner Straße durch den Wald zur Villa „Schwan“ fiel mit der Einrichtung des Kurwaldes weg, stattdessen wurden zwei bestehende Wege nach Osten benutzt, um den Besucherstrom auf die Seedeichstraße und von dort zum eigentlich geplanten neuen Zentrum Heiligendamms zu leiten. Man gelangt damit immer noch auf fünf Wegen zur Promenade, aber der kürzeste ist 700 Meter länger, als der kürzeste bisher.

Dagegen wendet sich die Politik der Stadtvertreter: Sie wollen die kürzeste Verbindung vom Bahnhof zur Seebrücke – um jeden Preis.

In der Praxis sah es dann so aus, dass die Hecke über den einstigen kürzesten Weg platt getrampelt, neu gepflanzte Bäume ausgegraben und sogar eine Bank aus der Verankerung gerissen wurden. Ein darum gesetztes Zaunfeld am Anfang des Weges musste die ECH wieder entfernen, weil es sich auf städtischem Grund befand. Die Versetzung nach Norden erzeugte eine Sackgasse, die von den Leuten aber schnell durch das Über- und Unterklettern und letztlich die Zerstörung eines Holzzaunes aufgelöst wurde. Es ist auch eine Frage der Haftung, wenn Leute auf eine Baustelle gelangen, darum zäunte die ECH im Zuge der Baustelleneinrichtung für die Villa „Großfürstin Marie – Perle“ auch im Hinblick auf die bevorstehenden weiteren Sanierungen die ganze Perlenkette entlang des von ihr geerbpachteten Grundstücks ein. Dadurch fielen diese unrechtmäßig genutzten einstigen Verbindungen ganz weg. Heike Ohde (Bürgerbund) forderte 2009, die ECH solle die Professor-Dr.-Vogel-Straße wenigstens so lange offe
n lassen, bis die Sanierung tatsächlich beginnen würde. Darauf ließ sich die ECH nicht ein, weil erstens schon im Folgejahr die Sanierung der ersten Villa begann und sie davon ausging, danach die alle zwei Jahre eine weitere Villa fertig stellen zu können. Die Straße ist die einzige Baustellenzufahrt.

 

Übersicht über die Entwicklung der Wegesituation im Zentrum von  Heiligendamm

 

Der kürzeste Weg vom Bahnhof zum Seebrückenplatz (eine Seebrücke gab es von 1949 bis 1996 nicht) führte zu DDR-Zeiten direkt durch das Klinik-Ensemble, zwischen dem Kurhaus und Haus „Berlin“ hindurch. Die Länge betrug etwa 313 Meter. Zum Baden benutze man diesen steinigen Bereich ungern und ging oder fuhr meistens zum Kinderstrand oder zur Seedeichstraße.
Eigentlich wurde es auch zu DDR-Zeiten nicht so gern gesehen, dass die Touristen an den Terrassen der Klinik vorbei liefen. Sie sollten eher diesen 332 Meter langen Weg über die Professor-Dr.-Vogel-Straße zwischen Haus „Berlin“ und „Maxim-Gorki-Haus“ hindurch nehmen.
Eingebürgert hat sich auch bald diese Variante durch den Kleinen Wohld, die an den Sanitäranlagen vorbei führte. Dabei wurde die Professor-Dr.-Vogel-Straße überquert und zwischen dem „Karl-Liebknecht-Haus“ und dem „Rosa-Luxemburg-Haus“ hindurch zur Promenade gelaufen. Natürlich offiziell, hier war ein fester Weg, auch wenn der im Wald nach etwas Regen sehr matschig war. Bis zur Promenade lief man 400 Meter und wenn man zum Seebrückenplatz (1945-1996 ohne Seebrücke) wollte, dann lief man insgesamt 632 Meter.
So sieht die Wegesituation heute aus. Der rote Weg ist der kürzeste, führt durch den Kurwald und über die Professor-Dr.-Vogel-Straße nach 660 Metern auf die Promenade, die selbst an der inzwischen wieder vorhandenen Seebrücke endet. Man gelangt dann über den Strand und einen Steg über das Packwerk nach Westen und kann bis nach Kühlungsborn laufen. Es gibt aber noch einen Strandaufgang hinter dem Alexandrinen-Cottage mit dem Namen „Liegnitzsteg“ und weiter westlich den Strandaufgang am Kinderstrand über die Terrasse des „DECK Heiligendamm“. Weiterhin gibt es in Wittenbeck einen Aufgang.

 

Gelb unterlegt ist der Teil Heiligendamms, der quasi eingezäunt, aber doch nicht völlig unzugänglich ist. Das Grand Hotel und der Hotelpark sind als eine Einheit von einem Zaun umgeben und auch die Villen der Perlenkette samt Kolonnaden, Prinzessin-von-Reuß-Palais und Nebenbauten ist als Ganzes von einem einheitlichen Zaun umgeben. Weil es sich hier eigentlich auch um eine Baustelle handelt und die ECH eine gewisse Sicherungspflicht hat, kommen auch die Hotelgäste nicht ohne Weiteres zu den Villen. Nur, wenn sie ein Hinweisschild ignorieren und den Wirtschaftsweg entlang laufen, gelangen sie hinter die Villen. Das dritte eingezäunte Gelände ist das der Median-Klinik, was leicht übersehen werden kann, aber durch Hinweisschilder klar gekennzeichnet ist. Weil sich im Klinikpark auch die Terrasse des „Café Median“ befindet, kann jeder in den Park und zum Café. Das ist aber beim Grand Hotel nicht anders: Jeder kann durch das Haupttor in der Kühlungsborner Straße auf das Hotelgelände gehen und dort die Restaurants, Bars, den SPA-Bereich, die Fitness-Abteilung oder ein kulturelles Event besuchen. Das Hotel bietet Mitgliedschaften auch für alle, die kein Hotelzimmer benötigen, z.B. Einheimische. Weiterhin gibt es Day-SPA-Tickets, mit denen Tagesgäste, Urlauber aus der Stadt und Einheimische den ganzen Tag lang den SPA-Bereich nutzen können. Die immer wieder propagierte Abschottung gibt es nicht und sie würde auch ökonomisch keinen Sinn machen. Allerdings will das Grand Hotel an den Gästen von außerhalb auch verdienen und nicht , dass sie einfach so über das Gelände laufen und sich alles anschauen und dabei das Wohl der Gäste beeinträchtigen. Das ist bei der Median-Klinik ebenso der Fall.   Es gibt von einigen Vermietern in der Gartenstraße die Äußerung, ihre Gäste hätten jetzt längere Wege. Dies soll anhand der Karten auch noch einmal überprüft werden:

 

Sinnigerweise geht man von der Mitte der Gartenstraße aus. Wer im westlichen Teil zu Gast ist, wird eher den roten Weg nehmen und wer im östlichen Teil zu Gast ist, eher den orangen. Diese Karte zeigt die beiden sinnvollsten Varianten zur DDR-Zeit, als man noch zwischen dem Haus „Glück auf“ (Burg) und dem Haus „Mecklenburg“ hindurch laufen konnte. Heute macht nur noch die orangefarbige Route Sinn, wenn man zur Promenade will.
Auch aus der Gartenstraße gibt es Forderungen nach dem Stichweg als kürzeste Verbindung vom Bahnhof zur Seebrücke. Betrachtet man die sich daraus ergebenen möglichen Routen für die Gäste in der Gartenstraße – oder auch für die Bewohner – erweist sich der Stichweg als kleine Abkürzung für alle, die im Ostteil der Gartenstraße urlauben oder wohnen.

 

 

Die Entwicklung des Wegenetzes ist nach dem Prinzip der Aktion und Reaktion entstanden. Es gibt in Bad Doberan einige Grundstücke, die einst durchlaufen wurden, um Wege abzukürzen und diese Abkürzungen wurden ganz selbstverständlich genutzt und hingenommen. Nach der Wende und dem Verkauf der Grundstücke verschwanden die Abkürzungen, aber trotzdem wollten einige sie weiter nutzen. Es entstanden Zäune, höhere Zäune, festere Zäune, unüberwindbare Zäune. Die neuen Eigentümer wollten nur ihre Ruhe und ihre Privatsphäre schützen. Jedem neuen Versuch, das zu umgehen, folgte ein neuer Versuch, das zu verhindern. So ähnlich hat es sich auch in Heiligendamm zugetragen, nur ist da der Grundstückseigentümer kein unbekannter kleiner Mann, sondern – wenn auch nie direkt – Anno August Jagdfeld, der Mann, über den
alle reden.

Zunächst glaubte Jagdfeld, man könne in Heiligendamm auf einer grünen Wiese ein Hotel in zehn Gebäuden betreiben und dazu hatte er guten Grund, denn woanders funktioniert das ganz gut. Schnell stellte sich aber heraus, dass das in Vergessenheit geratene Kleinod saniert und mit einem neuen und in der Region einzigartigen Konzept eine größere Anziehungskraft hat, als man erwartete. Zwar trug Jagdfeld selbst einen Teil dazu bei, indem er Leute nach Heiligendamm einlud, denen er Anteile am FUNDUS-Fonds Nr. 34 anbot, aber dieser Teil war zeitlich begrenzt, zahlenmäßig marginal und schließlich an einer ganz bestimmten Zielgruppe orientiert. Schließlich lud man nur Leute ein, die sich die 25.000 Euro pro Anteil auch leisten konnten. Das Gros der Gäste in Heiligendamm machen die Tagesgäste aus, von denen die Stadt pro Jahr um die 300.000 meldet. Wie man das zählt, ist nicht nachvollziehbar – wenn es nur über die Kurtaxe ist, dürfte die Dunkelziffer viel höher liegen. Die gemeldete Zahl herunter gerechnet auf etwa 100 Tage im Jahr, an denen man in Heiligendamm Sonne und Badewetter hat, sind das etwa 3.000 Besucher pro Tag, zuzüglich der Bad Doberaner selbst, zuzüglich der Hotelgäste, Kurpatienten und Urlauber in den Ferienwohnungen. Diese Massen stoßen nun also auf das Grand Hotel mit seinen gemeldeten etwa 30.000 Gästen im Jahr, die zwar zahlenmäßig weniger sind, aber der Stadt und Region viel mehr Geld bringen, weil sie einerseits mehr haben, um es auszugeben und andererseits das größte Wirtschaftsunternehmen der Stadt mit etwa 300 direkten und ungezählten von ihm abhängigen Arbeitsplätzen beleben. Die Stadt kann sich nicht für die Tagesgäste und gegen das Grand Hotel entscheiden, dann ruiniert sie sich selbst. Das hält einige nicht davon ab, genau dies zu fordern.

Dabei ist es gar nicht nötig, auf die Tagesgäste zu verzichten. Man muss ihnen nur etwas bieten, das sie unterhält, wofür sie Geld auszugeben bereit sind und das der Stadt Einnahmen bringt. Insbesondere muss dieses Etwas die Tagesgäste verteilen, die Massen von einem Punkt weg auf viele verstreuen. Das Grand Hotel braucht auch Tagesgäste, aber die müssen hinein und nicht nur hindurch wollen und sie müssen drin Geld ausgeben wollen. Das Hotel könnte in seinem Erdgeschoss mehr für Tagesgäste bieten, ohne dass das Niveau darunter leidet. Im Gegenteil wäre eine Brasserie im Seeflügel des Hauses „Mecklenburg“ niveauvoller, als ein einfacher Zeltpavillon davor. Diese Angebote würden die Leute mitnehmen, sie könnten – vielleicht wie früher in einem Rondell – im Herzen Heiligendamms bummeln und die Angebote im Erdgeschoss des Grand Hotels in Anspruch nehmen – genießen, einkaufen, sich verwöhnen und in jedem Falle Geld im Hause lassen. Das wäre ein Anfang und das würde Druck aus dem Kessel nehmen, weil das Hotel als offen empfunden würde, obwohl man als Tagesgast trotzdem nicht in die Gästebereiche hinein spazieren kann. Dem Anfang müssten dann weitere Schritte folgen: Ein Kurpark hinter dem Deich mit Platz für Kultur unter freiem Himmel, für ein Zentrum, in dem Geschichte aus drei Epochen lebendig wird, für einen kleinen Markt im Stil von anno 1825 und eine Bimmelbahn, welche den Aufenthalt der Tagesgäste verlängert und vertieft, indem sie die ganze nähere Umgebung mit einbindet.

Das alles – und natürlich Thalasso, Ayurveda, Vitalmedizin, ein Yachthafen, Sportstätten, Gourmet, Kulinarik, Konferenzen, Bälle und internationale Höhepunkte – würden Heiligendamm voran bringen. Was kann dagegen eine kurze Verbindung vom Bahnhof zur Seebrücke, an die nicht einmal Schiffe anlegen können?

 

 

Hintergrund: Das Mediationsergebnis im Detail
Kommentar: Kommentare von ZAM-Autor Martin Dostal zur Mediation zu Heiligendamm

Das Kartenmaterial stammt aus dem Geodatenportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Entfernungen sind mit der Messfunktion von Google Earth gemessen. Es kann zu Abweichungen kommen, bitte betrachten Sie die Karten und Daten daher als ungefähre Darstellungen zum Zwecke der besseren Veranschaulichung. Um den Sachverhalt nicht unnötig kompliziert zu machen, habe ich mich einer einfachen Beschreibung bedient, die ebenfalls Ungenauigkeiten enthalten kann.