Kommt nun die Rettung für die Moorbad-Ruine?
Die Moorbad-Ruine ist ein Schandfleck. Lange stand das Haus leer, nachdem 1996 ein neues Moorbad gebaut wurde. Ein Grund dürfte die hohen Preisvorstellung des damaligen Eigentümers, der AOK Berlin, gewesen sein. 2001 kaufte der Projektentwickler Frank Thee das Objekt, 2006 brannte der Dachstuhl, später ließ der Landkreis den Ostgiebel abreißen und seitdem verfällt das Haus zusehends. Der Traum einer Seniorenresidenz war längst ausgeträumt, als 2010 die Zwischeninverstoren Reinhard Wiese und Michael Montua ihr Hotelprojekt vorstellten. Im Folgejahr sollte es los gehen und 2012 Eröffnung sein. Dazu kam es nicht, stattdessen entbrannte ein Streit um die Sicherung des gefährlichen Grundstücks. Das Landeskultusministerium schlug 2013 den Abriss vor, aber Politik und Verwaltung waren dagegen und auch für die Bürger war das die letzte Option. Ein Jahr später strickte man daran, dem Eigentümer das Grundstück zu entreißen, hoffte auf Investoren, denen man es in die Hand legen könnte, wollte es aber notfalls auch über die stadteigene WIG in eigene Hände kriegen. Die Stadt war beim Bau eines Zaunes zur Sicherung in Vorleistung gegangen, zählte also zu den Gläubigern und kämpfte für die Zwangsversteigerung. Diese fand am 18.09.2015 statt, die WIG sollte mitbieten und bot bis 190.000 Euro. Bei einem Verkehrswert um 237.000 Euro scheiterte sie natürlich. So überboten sich am Ende nur zwei und bekam David Schorleis bei 415.201 Euro den Zuschlag. Bekannt ist er durch die Sanierung des „Ziegenkrug“ in Sievershagen und in der Münsterstadt durch die Spielothek in der Dr.-Leber-Straße. Dieses Geschäftsmodell stellt er sich auch für das Moorbad vor: Eine Spielothek, ein großes Restaurant und ein Hotel, sowie ein eigenes Wohnhaus. Allerdings gibt es jede Menge Hürden zu überwinden, denn erst einmal muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden und aus dem Rathaus hieß es mehrfach, die Stadt wolle ihre Interessen durchsetzen und jeder Eigentümer sei von ihr abhängig. Welche Interessen das genau sind, ist nicht klar. Die zweite Hürde ist der Wildwuchs, der schon als Wald zählt und der Stadt bereits bei der Jugendherberge zum Problem wurde. Bleibt also zu hoffen, dass der neue Investor nicht nur Geld, sondern auch Ausdauer hat. Denn für das Moorbad könnte er die letzte Chance sein.