Sichtbarer Fortschritt: Richtfest für Villa „Greif“
Für reges Interesse sorgte am letzten Junitag das Richtfest für die Villa „Greif“ in Heiligendamm. Wie schon bei den Richtfesten für das Grand Hotel und die Villa „Großfürstin Marie – Perle“ regnete es in Strömen und Julius Jagdfeld zitierte seinen Vater Anno August Jagdfeld von damals mit dem Satz „Der Himmel weint Freudentränen“.
Damals – das war 2001 und Bundespräsident Johannes Rau zu Gast. Seitdem ist viel passiert und wurde in Uneinigkeit über den Weg des ältesten deutschen Seebades in die Zukunft Porzellan zerschlagen. Viele gemeinsame Wege trennten sich, einige getrennte Wege vereinten sich. Im Inneren des 160 Jahre alten Gebäudes konnte manch freudiges Wiedersehen beobachtet werden und es waren Leute da, die vor Jahren nicht zu dieser Feier gekommen wären. Im zweiten Jahr nach der Mediation ist Erleichterung zu spüren darüber, dass es weiter geht.
Und das in großen Schritten, denn das Interesse an Eigentumswohnungen in der absolut ersten Reihe mit unverbauten und unverwachsenen Strand- und Seeblick, in hochwertig sanierten, einzigartigen historischen Villen ist in einer Zeit teils rücksichts- bis geschmackloser Fewo-Bebauung riesig. In der Villa „Perle“ ist keine Wohnung mehr zu haben und auch in „Greif“ nur noch eine der sechs exklusiven, 70-127 qm großen Wohnungen. Sie sollen 2018 bezugsfertig sein. Bis dahin wird es ein weiteres Richtfest zu feiern geben, denn an der Villa „Möwe“ nebenan laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Bisher sollte sie abgerissen werden, jetzt aber werden alle Häuser im Bestand saniert.
Was das bedeutet, zeigt ein Blick auf die Villa „Greif“. Das einstige Sommerhaus hatte keinen Keller. Die Außenwände wurden mit einer Unterfangung durch eine „Hochdruckinjektion“ und der Innenwände über eine Stahlkonstruktion stabilisiert, sodass man eine Vollunterkellerung darunter bauen konnte. Die einzig originale Holz-Wendeltreppe der Perlenkette und alte Holzbalken werden erhalten und die gusseisernen Balkone und die Fassade originalgetreu rekonstruiert.
Für Aufsehen sorgte Julius Jagdfelds Ankündigung, dass auch für die Villa „Seestern“ und die Kolonnaden die Sanierung bald anläuft. „Dann sind es ja nur noch drei.“ freuten sich die Gäste.