Sportzentrum
Standort:
Großer Wohld (alt): 54°08’32.4″N 11°51’04.8″E
Kühlungsborner Straße (neu):
Nachdem 1801 der Schießplatz am heutigen Golfteich entstand, konzentrierten sich zunehmend die Sportangebote auf diesen Bereich ganz im Osten des Seebades. Den Höhepunkt erreichte diese Konzentration 1898 mit dem Bau von vier Tennisplätzen vor den Villen „Sporn“ und „Adler“. Hier fand 1899 das erste Tennisturnier im Lawn statt und 1900 sogar ein internationales Tennis-Turnier. 1902 gründete sich ein eigener Tennisverein.
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges kam der Badebetrieb durch die Mobilmachung schlagartig zum Erliegen. Die Grünflächen und Sportanlagen verwilderten, nachdem der Krieg aber keine Auswirkungen auf die Oberschicht hatte, wurde der Badebetrieb im kleineren Rahmen wieder aufgenommen und die Sportstätten wieder bespielt. Im Winter 1916/17 beschafften sich die Doberaner jedoch Brennholz durch Zerstörung der hölzernen Elemente der Rennbahn und Sportstätten. 1920 gründete sich im Albert Voss erstmals wieder ein Sportverein, der aber nur als Tarnung für eine Spielhölle diente und gleich wieder aufflog.
Zum 750. Jubiläum standen 1921 die Fremdenverkehrsangebote im Vordergrund der Anerkennung zum Bad. Man wollte aber nicht nur mehr Gäste, sondern auch auf die bestehenden Besonderheiten, wie Sommerresidenz, Rennbahn und ausdrücklich auch die Sportstätten setzen. 1922 fand wieder ein Pferderennen statt, aber die dann folgende Inflation brachte bis 1924 wieder alles zum Erliegen.
Nach der Übernahme durch Baron von Rosenberg wurden 1925 die Sportstätten wieder aufgebaut und hinter dem Deich neben der Straße nach Börgerende (heute Saisonparkplatz) ein 9-Loch-Golfplatz angelegt. Der eröffnete 1926 und auf ihm fanden auch internationale Turniere statt. Der Golfverein und der Tennisclub hatten partnerschaftliche Verbindungen nach Berlin.
1936 endet die Dokumentation über die Sportstätten und als der Förster Helmut Mattke um 1960 von ihnen erfuhr, war davon nichts mehr zu finden. Zusammen mit weiteren Interessierten überzeugte er die Bezirksverwaltung zur Wiederanlegung des Schießplatzes. In Eigenleistung entstanden 1964-1967 der Schießlatz und das Schützenhaus, das Jagdhaus als Club- und Gasthaus und danach das Forstferienheim mit der Bungalowsiedlung.
Lutz Elbrechts Aufrufe zur Wiederbelebung der Rennbahn und des Golfplatzes scheiterten schon 1954, weil man die Bodenreform nicht antasten wollte. In den Verhandlungen zum Verkauf Heiligendamms ab 1990 wollte die Asklepios-Gruppe den Golfplatz wiederbeleben. Die Dr.-Marx-Gruppe positionierte sich nicht dazu und die Jagdfeld-Gruppe wollte das Landschaftsschutzgebiet nicht anfassen, sondern den Golfplatz südlich von Heiligendamm neu bauen. Auch ein neues Sportzentrum sollt entstehen.
Seit 2009 konzentriert sich der Sport auf das Areal im Süden Heiligendamms. Der Schießsport ist dabei an alter Stelle geblieben. Das Areal des ehemaligen Golfplatzes ist 2012 zum Saisonparkplatz geworden.