Stadt kontert Jagdfeld-Kritik / Bürgermeister: Grand Hotel hat keine Schulden bei der Stadt
FUNDUS-Chef und Heiligendamm-Retter Anno August Jagdfeld sparte nicht mit Kritik an den Stadtvertretern und Lokalpolitikern, die in der Vergangenheit nicht immer das taten, was er sich vorstellte. So wechselhaft wie das Wetter war auch die politische Lage in Bad Doberan und wie beim Wetter sind es eher die Unwetter, die in Erinnerung bleiben. Schöne Sommertage sind vergessen und der nächste Sommer liegt noch fern. Dunkle Wolken über dem Rathaus und aus ihm heraus kommen zwei Berichte. Die Ostsee-Zeitung schreibt am 02.03.2012:
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Stadt kontert Jagdfeld-Kritik
FDP und Grüne sind sich einig: Investor soll Schuld an Hotel-Pleite bei sich suchen.
Heiligendamm – Das Wetter sei Schuld. Und vor allem die Stadtpolitik, die mit ihren Diskussionen das „Image des Grand Hotels ruiniert“ habe. Als Anno August Jagdfeld, Geschäftsführer und Investor des Grand Hotels in Heiligendamm, die Insolvenz der Luxusherberge verkünden mussten, präsentierte er gleich die Schuldigen. Doch nun schießen die Stadtvertreter zurück: Schuld an der Pleite sei Jagdfeld ganz allein.
„Das oftmals den kritischen Stadtvertretern und der Stadt – also auch den kritischen Bürgern – die Folgen falscher Konzepte und eines falschen Managements in die Schuhe geschoben werden, zeugt nicht von Stil“, schreibt beispielsweise FDP-Fraktionschef Harry Klink. Im Zusammenhang mit dem Grand Hotel habe gerade die FDP Beschlussvorlagen eingebracht, die auch Schaden für die Stadt abwehren müssen. „Die in den letzten Jahren stattgefundenen dramatischen Schuldenschnitte und die aktuelle Weigerung von Banken und Anlegern, weiteres Geld bereit zu stellen, sind Belege für das geschwundene Vertrauen und ein falsches Konzept auch bei anderen Persönlichkeiten der Gesellschaft“, so Klink weiter.
Auch die Grünen greifen Jagdfeld direkt an: „Herr Jagdfeld muss einen offenen Dialog mit allen Stadtvertretern führen“, fordert Heinz Keuer. „Die Schuld an der Insolvenz muss er bei sich selbst suchen – und nicht auf andere schieben.“ Das Argument „schlechtes Wetter“ lässt Keuer auch nicht gelten: „Wir haben in Heiligendamm mehr Sonne und weniger Regen als etwa in Rostock.“ am
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Bürgermeister: Hotel hat keine Schulden bei der Stadt
Polzin dementiert Gerücht über Steuerschulden.
Bad Doberan/Heiligendamm – Die Pleite des Grand Hotels in Heiligendamm – sie könnte auch für die Stadtkasse teuer werden. Dieses Gerücht jedenfalls hält sich hartnäckig in Bad Doberan. Doch Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD) tritt den Spekulationen jetzt energisch entgegen: „Das Grand Hotel hat keine Steuerschulden bei der Stadt Bad Doberan“, sagt er. Hinter vorgehaltener Hand war in den vergangenen Tagen von bis zu 500 000 Euro Gewerbesteuer die Rede, die die Stadt dem Hotel gestundet habe. „Das stimmt aber nicht“, so Polzin gestern auf OZ-Anfrage. „Das Grand Hotel ist all seinen Verpflichtungen gegenüber der Stadt bisher immer nachgekommen. Alle Steuern und Abgaben wurden pünktlich gezahlt.“ Weder bei der Gewerbe- oder der Grundsteuer, noch bei der Straßenreinigungsabgabe habe es Probleme gegeben. Auch die Erbbauzinsen, die das Hotel für Flächen zahlen muss, die der Stadt gehören, seien immer pünktlich eingegangen. „Wir müssen jetzt abwarten, wie es im Insolvenzverfahren und mit dem Hotel weitergeht.“ Noch aber habe die Pleite keine Auswirkungen. am
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