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Anwohner sauer: Verwaltung mauert.

Den Anwohnern und Kleingärtnern rund um den Althöfer Bach sitzt der 11. Juni immer noch in den Knochen. 44 Einsätze nur wegen Wasserschäden verzeichnete die Doberaner Feuerwehr an diesem Tag. Vom Kollbruchweg bis zur Rostocker Straße liefen Keller voll, wurden Gärten vernichtet und Garagen geflutet. Bei einer Besichtigung vor Ort war das Interesse groß: Mehrere Anwohner gesellten sich dazu. Sie berichteten über ihre Erlebnisse, ihren Kampf gegen das Schmutzwasser, das teilweise auch mit Fäkalien verunreinigt und damit gefährlich war. „Das gab es früher nicht“ sind sich alle einig und argwöhnen mit dem neuen Abwassersystem, an dem gerade gebaut wird. Ein Graben führt vom Kollbruchweg zum Althöfer Bach. Zwei Rohre speisen diesen Graben und obwohl am 11. Juni nur das bedeutend kleinere in Betrieb war, füllte sich der Graben bis an den Rand. Es gab eine Kettenreaktion: Der Althöfer Bach wird stadteinwärts immer enger und ist teilweise verrohrt. Das Wasser der ganzen Region – insgesamt sollen es 15 Hektar sein – geht in die Bäche, die letztlich in den Randkanal münden. Wie in einem Flaschenhals kommt es besonders vor den Verrohrungen zum Rückstau, der immer wieder die Stadt entlang ihrer Bäche unter Wasser setzt. Von einem seltenen Ereignis kann keine Rede mehr sein, sind sich die Betroffenen einig. Besorgt fragen sie, was passiert, wenn auch das große Rohr zugeschaltet wird. Wer haftet für die Schäden? Und wer ist eigentlich für die Pflege und Instandhaltung der vielen Gräben im Wiesengrund verantwortlich, die seit Jahren versandet und verwuchert sind? Wem gehören sie, können sie ihre Entwässerungs-Funktion überhaupt noch erfüllen? Warum werden immer mehr Flächen versiegelt, Straßen auf Maximalbreite ausgebaut und dabei immer mehr Bäume gefällt? Diese Fragen wurden am 2. Juli an Bauamtsleiter Norbert Sass gestellt, gern hätte er auch zusammen mit dem Zweckverband Kühlung und dem Planungsbüro deren Sicht der Dinge darlegen können. Eine Antwort kam nicht. Das haben die Anwohner schon geahnt.

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