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Das Doberan-Marketing-Projekt der Jade-Hochschule Wilhelmshaven

Auch wenn die Autos die Straßen verstopfen, die Parkplätze gut gefüllt und die Attraktionen jede für sich gut besucht sind, viele Menschen am Strand liegen oder durch die Stadt bummeln – richtig gut läuft der Tourismus in Bad Doberan – Heiligendamm nicht. Die vielen Tagesgäste lassen nicht so viel Geld in der Stadt, wie es Übernachtungsgäste täten und die Übernachtungszahlen werden durch die beiden Kurkliniken künstlich in die Höhe getrieben. Bad Doberan – Heiligendamm ist von starken Konkurrenten umgeben und es wird von Jahr zu Jahr schwerer, sich am hart umkämpften Urlaubsmarkt zu behaupten. Das weiß man im Rathaus und weil der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist, sucht man schon lange nach einem Ausweg. Allerdings war bisher schon das Problem gar nicht klar erkannt, waren Ziele nicht klar definiert, gab es deshalb keine Pläne und es fehlte an vielen Stellen jegliches Problembewusstsein. Wer kein Ziel hat, der irrt umher. Das oft zitierte „Durchwurschteln“ ist die Folge dieser Blindfahrt. Da kamen Politik und Verwaltung die Idee gerade recht, angehende KurdirektorInnen und Tourismusfachleute die Stadt ins Visier nehmen zu lassen, nämlich 28 StudentInnen aus dem Bereich Tourismuswirtschaft der Jade-Hochschule Wilhelmshaven, die sich das „Marketing-Projekt Bad Doberan“ als Studienarbeit für den Studiengang Tourismuswirtschaft – Marketing & Vertrieb im Destination Management, Fachrichtung Wirtschaft ausgesucht hatten. Ihr Projektkoordinator Prof. Dr. Enno Schmoll ist darin geübt: Viele Urlaubsorte in ganz Ostfriesland tragen seine Handschrift und die seiner Studenten. In Bad Doberan war von den jungen Leuten noch niemand und gehört hatten sie bisher nur von Heiligendamm oder Rostock oder Kühlungsborn. Schon bei der Vorstellung am 19. März im Rathaus war klar, dass es noch viel zu tun gibt, für die gar nicht so bekannte Münsterstadt. Damit es nicht ausartet, wurden klare Aufgaben formuliert: Wie kann man unter den aktuellen Gegebenheiten Bad Doberan und Heiligendamm besser als Einheit vermarkten und zwar an Gäste und auch Einheimische? Entspricht die Tourist-Information den Anforderungen des Gastes, wo sind Optimierungen möglich? Ihre Arbeiten stellten die Studenten in Zweierteams am 2. und 3. Juni vor den Prüfern und den Gästen aus Bad Doberan vor. Für die jungen Menschen ist es ein wichtiger Meilenstein in ihrem Studium. Ist es für unsere Stadt auch ein Meilenstein? Wie soll es mit der Touristinformation weiter gehen? Wo liegen unsere Stärken, wo unsere Schwächen, welches sind unsere Chancen und welche Risiken gibt es? Was brauchen wir, um uns von anderen abzuheben? Und: Sind wir wirklich Münsterstädter oder doch eher Mollistädter? Das alles soll in den nächsten Ausgaben beleuchtet werden.

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