2009

Hauptthemen des Jahres

 

 

Heiligendamm

 

Die Kempinski AG kündigt am 3. Februar überraschend und mit sofortiger Wirkung den Managementvertrag für das Grand Hotel. Die Gruppe konnte die Managementgebühren auf Grund andauernder schlechter Auslastung nicht bezahlen und geriet mit dem Geschäftsführer Anno August Jagdfeld in Streit, weil sie versuchte, mit Billigangeboten über TUI und Tchibo mehr Gäste anzulocken, was wiederum die zahlungskräftigen Stammkunden verschreckte. Jagdfeld gründet die Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG und betreibt das Grand Hotel in Eigenregie. Interims-Hoteldirektor bleibt der nach dem Ausscheiden Kolbs der geschäftsführende Oliver Sembill, am 23. März wird der zuvor bei Kempinski tätige Holger König als Hoteldirektor eingestellt.

Die Umstellung der Buchungssysteme und die Entfernung des Kempinski-Schriftzuges aus sämtlichen Ausstattungs- und Verbrauchsutensilien kostet Millionen, sodass die Kreditlinie des Grand Hotels gesprengt wird und die Hausbank für eine Erhöhung eine Sicherheit fordert. Anno August Jagdfeld bittet das Land Mecklenburg-Vorpommern um eine Bürgschaft für einen Betrag von 4 Mio. Euro. Die Landesbürgschaft wird genehmigt, sorgt aber für viel Wirbel in den Medien. Als Sicherheit fordert Schwerin hohe Auflagen ein, u.a. wird die Orangerie als Sicherheit eingefordert.

Das Grand Hotel beauftragt das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) mit einer Analyse des Grand Hotels. Ähnlich wie vor 200 Jahren schlagen die Experten eine Vergrößerung des Grand Hotels vor, allerdings in kleinerem Ausmaß. Der Wellnessbereich muss verdoppelt und durch zwei Außenschwimmbäder ergänzt werden und es muss ein Sportzentrum mit Fußballplatz, Tennisplätzen und Bolzplatz entstehen. Das Sportzentrum wird am Südrand beim Heizkraftwerk geplant, wobei auch ein Schaugarten als Pufferzone zur vorhandenen Bebauung geplant wird. Zu den vorhandenen vier Restaurants sollen drei weitere Themenrestaurants hinzu kommen. Finanziert werden soll dies durch eine Kapitalerhöhung von 41 Millionen Euro und einen Kapitalschnitt. 20 Millionen sollen allein in die genannten Investitionen fließen.

Der Adlon-Erbe Percy Adlon verbietet die Nutzung seines Familiennamens durch Dritte. Lediglich das Adlon in Berlin darf den Namen nutzen. Das seit 2004 unter dem Namen Adlon am Meer projektierte Perlenketten-Ensemble wird umbenannt in Residenzen am Meer.
Im März 2009 lehnen die Stadtvertreter Tiefgarage, Sturmflutschutzmauer und Dauerwohnrecht für die Käufer der Wohnungen in der Perlenkette ab. Unabhängig davon wird der durch die ECH bezahlte Kurwald als Grundlage für die weitere Anerkennung als Seeheilbad fertig gestellt. Beim Bau wird im Einvernehmen mit der Stadt ein einst gerade an die Rückseite der Perlenkette führender Weg abgeknickt und zur Seedeichstraße geführt. Das überflüssige Teilstück wird bepflanzt und an der Professor-Vogel-Straße mit einem einfachen Holzzaun geschützt. Damit die Menschen nicht in eine Sackgasse laufen, stellt die ECH von der Kurwald-Seite eine Hecke und davor Bänke auf.

 

Schon bald wird jedoch eine Bank von Unbekannten gewaltsam verrückt und die Hecke niedergetreten, sowie die Bepflanzung des einstigen Weges zerstört und zum Teil gestohlen. Die ECH stellt daraufhin hinter der Hecke einen Zaun auf, der jedoch umgangen wird und den sie auf Bitten des Bürgermeisters Hartmut Polzin wieder entfernen muss, weil er auf städtischem Grund steht und einige Stadtvertreter sich beschwert hatten. Daraufhin baut die ECH an der Professor-Vogel-Straße auf ihrem Grundstück ein Zaunfeld, das jedoch ebenso umgangen wird.

Die ECH und das Grand Hotel bringen ab Mai eine gemeinsame Zeitung Zukunft Heiligendamm heraus. Im Grundaufbau stellt die Zeitung die Arbeit des Grand Hotels, der ECH und des Gutes Vorder Bollhagen, sowie des Golfressorts Wittenbeck vor, berichtet zu aktuellen Ereignissen und nimmt Stellung zu politischen Themen Heiligendamm betreffend. Das Editorial wird abwechselnd vom Hoteldirektor und dem Geschäftsführer geschrieben.

Parallel gründen 9 Gastgeber um Ralf Goedeke und Birgit Koch in Heiligendamm die Interessengemeinschaft Heiligendammer Gastgeber (IHG). Die IHG sagt in ihrem Selbstverständnis, dass sie „nicht gegen das Grand Hotel arbeiten, sondern den Stein wieder ins Rollen bringen“ will, schließt gleichwohl aber eine Mitgliedschaft des Grand Hotels als größten Beherbergungsbetrieb im Ort per Größenbeschränkung in der Satzung aus. In der Folgezeit nutzt die IHG die Lokalzeitung Ostsee-Zeitung für die Publikation ihrer Forderungen, die teilweise entgegen der zwischen Stadt und Investor getroffenen Entscheidungen stehen. Daraufhin distanzieren sich alle nicht in der IHG vertretenen Gastgeber des Ortes (etwa drei Viertel) teilweise öffentlich von der IHG und ihren Forderungen.

Im Spätsommer 2009 muss die Stadtvertreterversammlung über einen Antrag des Bürgerbundes abstimmen, der mit einer Willenserklärung erreichen will, dass der von der ECH als Hotelpark vorgesehene Teil des Kleinen Wohld nicht in eine Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Hotelpark“ umgewandelt werden darf, sondern öffentliche Wald bleibt. Bürgerinitiativen, Bürgerbund und IHG protestieren in der Ostsee-Zeitung gegen die angestrebte Umwandlung.

 

Am 2. November müssen die Stadtvertreter über die Beschlussvorlagen des Bürgerbundes und der FDP abstimmen, was jedoch nach vierstündiger Diskussion noch nicht erfolgt. Die FDP beantragt daraufhin eine Aussetzung der Entscheidung, was von der Mehrheit abgelehnt wird, sodass noch am selben Tag eine Entscheidung getroffen werden muss. Schließlich werden alle drei Beschlussvorlagen mit 11 Stimmen abgelehnt, sodass es keine Willensbekundung gibt.

 

Stadtvertreter Rolf Kuchenbuch beantragt, die Stadtvertretung in Klausur zu schicken. Durch eine Klausurtagung erhofft er sich eine sachliche Verständigung und mehr Sacharbeit. Sein Antrag wird von den Stadtvertretern abgelehnt.

Es  wird bekannt, dass der Bürgermeister mit der ECH Kompromisse ausgehandelt hat, welche eine Zustimmung der Stadtvertreter erleichtern sollen. Die FDP nutzt diese Situation zu einer Nachverhandlung in einzelnen Punkten und stellt ihre Zustimmung zu den Anträgen auf Grund der neuen Kompromisse in Aussicht. Dennoch stellen FDP und Bürgerbund für die Sitzung Anträge, die in ihrer Art an den Interessen den Investors vorbei gehen oder direkt dazu geeignet sind, ihn zu behindern.

Am 14. Dezember genehmigt die Stadtvertreterversammlung die B-Pläne 25 und 30 und erlaubt damit der ECH den Bau einer Tiefgarage und eines Hotelparks, sowie die Sanierung der Perlenkette samt der geplanten Neubauten in der zweiten Reihe und den zukünftigen Bewohnern der Perlenkette die ganzjährliche Nutzung ihrer Wohnungen. Weiterhin erlaubt sie den Verkauf der Cottages (Krone, Marie, Alexandrine) und den Käufern Dauerwohnrecht.

 

Die ECH kündigt an, mit dem Wiederaufbau der Villa „Großfürstin Marie – Perle“ bereits im Juni 2010 zu beginnen. Die Bauzeit beträgt 15 Monate und die anderen Villen werden nacheinander oder parallel saniert, sowie die Mehrzahl der Wohnungen verkauft ist. Sämtliche Anträge des Bürgerbundes und der FDP die in irgend einer Form dazu geeignet wären, den Investor oder das Grand Hotel zu behindern, werden mehrheitlich abgelehnt. Die B-Pläne gehen mit 15 von 23 Stimmen mehrheitlich durch die Stadtvertretung, Zustimmung kommt auch aus der FDP, die zu Gunsten des ausgehandelten Rundweges auf den Stichweg zu verzichten vorgibt und damit Kritik vom Bürgerbund auf sich zieht.
Auf der konstituierenden Sitzung vom 5. Juli fordert Guido Lex im Namen des Bürgerbundes den „Abriss der Personensperranlage in Heiligendamm“ oder auch „Schikane-Umweg“. Die Beschlussvorlage wird mit 23 zu einer Stimme bei einer Enthaltung auf die Tagesordnung gesetzt. Auch die Beschlussvorlage, den Bürgermeister zu beauftragen, eine Auskunft über den geforderten Vertrag des Grand Hotels mit der Median-Klinik über den Durchgang von Patienten durch das Hotelgelände wird mit diesem Abstimmungsergebnis auf die Tagesordnung gesetzt. Herbert Baor (HGV) setzt eine geheime Abstimmung durch, sodass alle hinter den beiden stehenden Tagesordnungspunkte vertagt werden müssen. In der Öffentlichkeit wird die Begriffswahl Lex‘ (Personensperranlage, Vergleich mit der Berliner Mauer) scharf kritisiert.

Im Dezember gründet Stadtvertreter Rolf Otto Kuchenbuch die Initiative Stadtentwicklung, in der sich unabhängig von der Politik Leute einbringen und Ideen zur Stadtentwicklung einbringen und in Arbeitsgemeinschaften Konzepte entwickeln wollen.

Michael Otto (Otto-Versand) erwirbt die Villa Krone als Sommerhaus und beginnt mit einer originalgetreuen Rekonstruktion und Sanierung. Alexander und Ines Ramm eröffnen am 4. Juli das Jagdhaus neu. Der Neubau an Stelle des 2003 abgebrannten Holzhauses verfügt über 40 Plätze im Gastraum, 25 im Kaminzimmer und weitere im Außenbereich sowie vier Doppelzimmer zur Vermietung im Obergeschoss.

Goethestraße

 

Im Zuge der Planungen zur Sanierung der Goethestraße gibt es sowohl in der Stadtvertretung, als auch in der Öffentlichkeit Diskussionen um den Sinn oder Unsinn der geplanten Baumfällung. Die Pläne sehen vor, fast alle der alten Bäume zu fällen und durch neue zu ersetzen, die in spezielle Betten gesetzt werden sollen, um nicht wie bisher Gehwege und Straßendecke zu beschädigen.
 

Politik und Verwaltung

 

Die  Wahlen zum Kreistag am 7. Juni enden mit folgenden Ergebnissen:

 

CDU 18 Sitze

SPD 11 Sitze

Linke 10 Sitze

FDP 7 Sitze

Grüne 3 Sitze

NPD 2 Sitze.

Thomas Jenjahn aus Clausdorf
und Rainer Karl aus Kühlungsborn jeweils einen Sitz.

 

Die Wahlbeteiligung beträgt 52,9%.

Die Legislaturperiode der Stadtvertretung Bad Doberans (2004-2009) endet mit den Kommunalwahlen ebenfalls am 7. Juni. 11 Wahlgemeinschaften und Einzelbewerber bewerben sich auf die 25 Sitze. Die Wahlbeteiligung liegt bei 49,69%. Die Wahlergebnisse im Einzelnen:

CDU 2188 Stimmen (15,63%)
4 Sitze: Caroline Brandt (690), Katharina Losand (195), Rolf Otto Kuchenbuch (262), Joachim Seehaus (233)

SPD 2402 Stimmen (17,15%)
4 Sitze: , Birgit Mersjann (473), Ulrich Baltzer (476), Gebhard Zeug (317), Stefanie Drese (300)

Linke 2252 Stimmen (16,08%)
4 Sitze:  Gerlinde Heimann (1008), Monika Schneider (318), Friedrich Keding (348), Arnold Scholz (321)

Bürgerbund 1616 Stimmen (11,54%)
3 Sitze: Hannes Meyer (360), Guido Lex (282), Hannes Roggelin (209)

HGV 1323 Stimmen (9,45%)
2 Sitze: Herbert Baor (565, Uta Gehrke (249)

FDP: 1282 Stimmen (9,16%)
2 Sitze: Harry Klink (260), Sylvia Stracke (160)

NPD 789 Stimmen (5,63%
2 Sitze: Dirk Susemihl (354), Dirk Bethke (179)

Grüne 594 Stimmen (4,24%)
1 Sitz: Heinz Keuer (209)

BfBD 432 Stimmen (3,09%)
1 Sitz: Frank Pieplow (209)

CDG 271 Stimmen (1,94%)
1 Sitz: Horst Gühler (133)

Jochen Arenz 386 Stimmen (2,76%)

Die FDP kann einen Sitz zulegen, das Bündnis für Bad Doberan (BfBD) zieht mit einem Kandidaten und die NPD mit zwei Kandidaten in das Rathaus ein. Die Christlich Demokratische Gemeinschaft (CDG) verliert zwei, der Handwerker- und Gewerbeverein (HGV) ein Sitz und die restlichen Parteien behalten ihre Sitze, tauschen teilweise aber die Besetzung aus.

Die konstituierende Sitzung findet am 5. Juli statt.

Als sachkundige Einwohner werden gewählt:

Finanzausschuss: Dieter Rotscheid (für Bürgerbund) und Stephanie Zajonc (für CDU)
Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss: Ralf Goedeke (für Bürgerbund), Lutz Pentzien (für Zählgemeinschaft), Eckhard Elbrecht (für FDP)
Sozialausschuss: Inge Meyer (für Bürgerbund), Stephan Krauleidis (für CDU), Burkhard Scheffler (für SPD)

In den Aufsichtsrat der WIG werden gewählt: Jochen Arenz, Manfred Obst, Andre Tode, Heinz Paape, Reinhard Wolfgramm

Bürgermeister bleibt Hartmut Polzin.

Als Stellvertreter setzt sich Norbert Saß mit 17 zu 6 Stimmen gegen Edgar Schmidt durch, zweiter Stellvertreter wird Gerhard Kukla.

Als Stadtvertretervorsteher löst Guido Lex (Bürgerbund) Caroline Brandt (CDU) ab. Sein herrisches und zurechtweisendes Auftreten sorgt kurz darauf für Empörung bei Stadtvertretern und Bürgern. Stellvertreter werden Gerlinde Heimann (Linke) und Heinz Keuer (Grüne).

Die CDU hatte zur Wahl zwei Kandidatenlisten erstellt, davon eine für ungültig erklärt und die andere eingereicht. Die CDU-Stadtvertreter Andreas Unterfranz, Katy Hoffmeister können dadurch nicht noch einmal kandidieren. Der SPD-Politiker Bodo Wiegand-Hoffmeister ficht daraufhin die Wahl an und erhält Unterstützung von zwei weiteren Anfechtern. Mitglieder des Bürgerbundes solidarisieren zunächst mit der Anfechtung, rücken jedoch nach ihrem erfolgreichen Einzug wieder davon ab.

Im Wirbel um die neue Stadtvertretung schaltet sich erstmals Pastor Albrecht Jax ein und mahnt in einem Brief an die Stadtvertreter zur Konstruktivität:

„Viel ist in den vergangenen Tagen über den demokratischen Prozess der Wahl hier in unserer Stadt debattiert worden. Manche Frage steht im Raum. Mitunter entsteht der Eindruck, dass die Sache in den Hintergrund tritt und persönliche Befindlichkeiten uns bestimmen. Von welchem Geist sind wir beseelt? Einige mir sehr eindrückliche Sätze von Phil Bosmans möchten ich mit Ihnen teilen: ,Verschmutzung von Geist ist für das Glück der Menschen noch viel tödlicher als Verschmutzung von Wasser und Luft. Wenn der menschliche Geist verpestet und zerfressen ist von Habgier, Profitjagd, Machthunger, Prestigesucht, dann ist es ihm auch völlig gleichgültig, ob auch in Zukunft diese Welt noch zu bewohnen ist, ob auch in Zukunft noch Menschen hier leben können. Alles, selbst Wasser und Luft und die ganze Schöpfung, wird der Gier und dem Größenwahn einiger weniger geopfert….’ Es sollte unser gemeinsames Anliegen sein, die Verantwortung, in die wir gestellt sind ernst- und wahrzunehmen und in der konstruktiven Auseinandersetzung der Stadt Bestes zu suchen… . Gottes

Segen für Ihren Dienst.“
 

Stadtentwicklung und Baugeschehen

 

Der Verein Perspektive reinigt im August das gesamte Klostergelände und streicht das Weiße Tor neu. Der zu DDR-Zeiten zugeschüttete Mühlenteich am Moorbad wird auf 2.500 qm wiederhergerichtet und das Flussbett renaturiert. Der Stülower Bach wird zugleich für 185.000 Euro renaturiert, 90.000 Euro trägt die Stadt selbst.

 

Der Hanseatenweg von Althof nach Hütten wird am 11. November freigegeben. Die Sanierung der 1.061 Meter langen Strecke kostete 137.000 Euro. Der Stülower Weg wird für 897.000 Euro saniert, da es sich teilweise um eine Kreisstraße handelt, zahlt der Landkreis 192.000 Euro.

 

Die Ruine der Hellmonds-Möbelwerke wird am 24. Juli abgerissen. Der Schulhort der Buchenberg-Schule wird um 40 Plätze auf 180 vergrößert. Im Dezember beginnt der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die Sanierung seiner neuen Einrichtung in der Kröpeliner Straße 17b.
 

Kultur und Veranstaltungen

 

Die jährlich stattfindende Strauß-Gala soll auch nach dem Ausstieg Kempinskis bestehen bleiben.
Am 9. Mai findet der erste Gourmet-Gipfel in Heiligendamm statt.

Der Historiker Helge Rehwald und die Museumsleiterin Silvana Rieck bringen als Nachfolger der eingestellten Doberaner Jahrbücher die Doberaner Blätter heraus. Der Verkaufspreis beträgt 1,50 Euro.

Der Schauspieler Fritz Wepper dreht in Heiligendamm in der Reihe „Mord in bester Gesellschaft“ den Krimi „Alles Böse zum Hochzeitstag“, welcher vom ZDF im Frühjahr 2010 ausgestrahlt wird. Zusammen mit seiner Tochter Sophie nutze er die Kulisse Heiligendamms. Die in Heiligendamm gedrehte Komödie Pretty Mama wird ausgestrahlt. Im Kino wird der DEFA-Film über die Klosterscheune Althof von Karl-Heinrich Joost aus dem Jahre 1988 aufgeführt.

Am 9. August legt der niederländische Traditionssegler „Aphrodite“ anlässlich der 19. Hanse Sail in Heiligendamm an, vom 12. bis 16. August findet die 20. Zappanale statt, diesmal an der anderen Seite der Rennbahn. Erstmals werden zur Begrüßung der Gäste unter den Willkommenstafeln an den Ortsteingängen Schilder mit der Aufschrift „ZAPPATOWN“ und Angaben zur aktuellen Zappanale angebracht.

Am 17. August findet um 17:45 Uhr das vom NDR-Magazin DAS! live übertragene Sängerduell gegen Emden statt. In der ostfriesischen Stadt dirigiert Schlagersänger Michael Holm 701 Sängerinnen und Sänger auf dem Rathausplatz zu seinem Lied „Mendocino“. In Bad Doberan finden sich 952 Menschen zusammen, um von Achim Mentzel dirigiert dessen Schlager „Gott sei Dank ist sie schlank“ zu singen. Nach zehn Minuten führt in der Telefon-Wertung noch Emden, danach stimmt die Mehrheit der Anrufer für Bad Doberan. Die Münsterstadt gewinnt die 30minütige Wette mit 52% der Stimmen, sodass Moderator Hinnerk Baumgarten in Emden die Wette gegen Moderatorin Bettina Tietjen in Bad Doberan verliert. Gemäß dem Doberaner Schlachtruf „Hinnerk, mach die Dusche an – siegen wird Bad Doberan“ muss der Moderator im geblümten Badeanzug eine kalte Dusche nehmen, während Tietjen die Konsequenzen der Gegenseite „Emden gibt heut Gas, Bettina wird pitschnass“ erspart bleiben.

Das Bad Doberaner Rheumazentrum initiiert das 1. Heiligendammer Gespräch im Grand Hotel.
Das Kreisverbindungskommando KVK tagt am im August im Friedrich-Franz-Palais.
 

Wirtschaft und Tourismus

 

In Bad Doberan eröffnet am 23. Juni im ehemaligen Penny-Markt am Kammerhof Kempe Zoo & Samen aus Bentwisch. Am 29. August eröffnet der Wasserlehrpfad am Klärwerk in Walkenhagen und am 30. August schließt die Boutique Maxima von Volker Schmugler in der Mollistraße. Die Jugendkunstschule und das Kornhaus-Café ziehen im August in die Kampschule um. Am Markt Nr. 3 eröffnet im November auf dem Hof der Firma EP. Kutz der Kunsthof mit 15 Ausstellern auf 100 qm. Im Gewerbegebiet Walkenhagen kauft Christina Scheel die ehemalige Halle des Aldoberan-Unternehmens „MEDIkomm“ und plant eine „Blue Hall“ als Konzerthalle und Treffpunkt von Musikern.

In Bad Doberan auf der ehemaligen Mülldeponie am Stülower Weg will Christian Dirkner aus Bargeshagen eine Sommerrodelbahn bauen und erhält dafür die Zustimmung der Stadt.

 

In Heiligendamm wird sich um ein Anschluss an das schnelle DSL-Netz bemüht. Es zeichnet sich aber bald ab, dass stattdessen oder wenigstens zusätzlich der Anbieter Vodafone den vorhandenen Funkturm mit LTE-Technik ausrüsten wird.

 

 

Gesellschaft und Stadtgeschehen

 

Im Juni stirbt der langjährige Heiligendammer Ärztliche Direktor Cuno Serowy im Alter von 88 Jahren in Kühlungsborn und am 23. November die Plattdeutsch-Autorin Ilse Mühlbach im Alter von 86 Jahren in ihrem Haus in Bad Doberan. Ihre Beerdigung findet am 4. Dezember statt. Die Ostsee-Zeitung widmet ihrer Autorin eine Seite und veröffentlicht „Ilsings letzte Zeilen“.

 

Das Elektromobil „EmiL“ geht nach nur kurzem Einsatz als Rundfahrtmobil nach Kühlungsborn. Es werden stattdessen Stadtführungen, Münsterführungen und Führungen des Grand Hotels und der Molli angeboten.

 

Die Stadt führt ein Online-Buchungssystem für die Ferienunterkünfte ein.

 

Das Münster bringt eine Foto-CD mit 269 Bildern in 9 Themengebieten zum Kaufpreis von 6 Euro und ein Themenheft zum Hochaltar für 5 Euro zur Finanzierung der Sanierung desselben heraus.

Im August entbrennt ein Streit um das Stadtwappen. Das Rathaus nutzt das Wappen, das einen Hirsch mit ausgestreckten Vorderläufen zeigt, während die Anbieter von Souvenirs ein Wappen nutzen, in dem die Vorderläufe des Hirsches angewinkelt sind. Ein Kenner bezeichnet die von ihm bei der Anbringung an den Willkommensschildern der Stadt entdeckte offiziell benutzte Variante als falsch und löst damit eine Diskussion zwischen Gewerbetreibenden und Rathaus aus. Mit Blick auf die unterschiedlichen offiziellen Wappen seit der Stadtgründung kommt es zu keinem abschließenden Ergebnis.

Die Schweinegrippe erreicht auch Bad Doberan. Am 22. Juni wird der Erreger bei einer jungen Frau festgestellt, die von einer Mallorca-Reise zurück gekehrt ist. 25 Fälle wurden bereits registriert, davon 8 allein in der 25. Kalenderwoche.
 

Zahlen und Fakten

 

– 301.056 Übernachtungen
-257.355,99 Euro Einnahmen aus der Kurtaxe