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Haus der Energien: Neues Altes aus Börgerende

Nun ist es raus: Ein Bürgerbegehren zur Verhinderung des „Haus der Energien“ ist unzulässig. Das war von Anfang an klar und hier zu lesen, dass Gemeindevertreter und Bürgermeister die Verantwortung nicht auf die Bürger abschieben können.

Offenbar wollte Hagemeister nicht aufs falsche Pferd setzen, und bei den Bürgern punkten. Das wird natürlich anders genannt: „sich den Bürgern verpflichtet fühlen“. Klingt netter und sie fühlen sich „mitgenommen“ und verstanden. Dass damit nur falsche Hoffnungen erweckt wurden, haben sie offenbar nicht bemerkt.

Da ist es wohl klar, dass der Bürgermeister nicht auf eine Anfrage für den Stadtanzeiger antwortet, sondern die Ostsee-Zeitung als Presseorgan nutzt, um den Bürgern zu sagen, dass sie nicht entscheiden können, womit die Arbeit der Bürgerinitiativen von Anfang an umsonst war. Leider konnte man so nicht erfahren, wer genau schon im Landschaftsschutzgebiet gebaut hat. Wenn es denn rechtswidrig ist – warum ist es passiert und wird es nicht geändert?

Nachdem die Gemeinde den Plan, ein erfolgreiches Seebad zu werden, durch eigenes Zutun oder auch Unterlassen, wo Handeln geboten gewesen wäre, in den Sand setzte, muss sie sich andere Möglichkeiten zur Schaffung einer langfristig gesunden finanziellen Grundlage überlegen. Ein Standbein in der Wissenschaft, das zudem wirtschaftlich vom Vorteil ist, wäre natürlich ein sprichwörtlicher Sechser im Lotto.

Während in Prora ein weiterer Koloss mit Ferienwohnungen neben dem bestehenden geplant war, soll in Börgerende etwas ganz anderes entstehen. „Endlich“ sagen viele. Dass Gemeinden den weiteren Bau von Fewo verhindern und auf die Schaffung von ganzjährigen Arbeitsplätzen setzen sollten, ist mittlerweile überall angekommen. In Börgerende aber zu spät: Erst jetzt wurde eine Initiative für den Erhalt des dörflichen Charakters gegründet.

Nun aber gibt es schon viele Mehrgeschosser, weitere sind im Bau. Die Waterkant-Suites werden das Dorf weithin sichtbar prägen und wie ein Sperrriegel sein. Eben wegen diesem Billig-Großstadt-Charakter bleibt für ein Alleinstellungsmerkmal gar nichts übrig, als daneben all das in der Höhe zu überragen. Wo soll jetzt noch der Dorfcharakter her kommen? Alles abreißen? 

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