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Parkplatz-Ärger am Lettowsberg

In der Altstadt gibt es aus nachvollziehbaren Gründen nicht für alle Anwohner Stellplätze. Bisher war das kein Problem: Man konnte an der Straße kostenlos und unbegrenzt parken. Als das Rathaus neue Geldquellen suchte, wurden in mehreren Straßen Parkautomaten aufgestellt. So schnell, wie sie kamen, verschwanden viele wieder. Offiziell soll es sich nicht rentiert haben. Wenn man z. B. am Wallbach genau hinsieht, parken dort überwiegend Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

Hier zeigt sich, dass selbst bei Neubauten nicht ausreichend Stellplätze geschaffen werden. Dazu ist in Bad Doberan auch niemand verpflichtet, denn es gibt keine Stellplatzsatzung. Das hat zur Folge, dass Straßen, ob neu gebaut oder saniert, stets Parkstreifen haben. Planer und Unternehmer freut es, denn sie verdienen daran mehr.

Die Zeche zahlen die Anwohner – einmal über die direkte Beteiligung und noch einmal über Steuergelder, aus denen die Stadt ihren Anteil bezahlt. Einen garantierten Parkplatz haben sie trotzdem nicht.

Am Lettowsberg sind die Anwohner verärgert: Nach einer Unterschriftensammlung und Protesten setzte die Stadt ihnen Parkautomaten vor die Nase. Dann führte sie Anwohner-Parkausweise ein, die dort Parken ohne Parkschein erlauben, wenn denn ein Parkplatz frei war. Kurz nachdem Anfang des Jahres alle gegen Zahlung einer Bearbeitungsgebühr einen neuen Ausweis bekommen hatten, schaffte die Stadt das Anwohnerparken wieder ab. Geld gibt es keines zurück, da die Bearbeitung ja erfolgt war.

Nun müssen die Leute wieder einen Parkplatz suchen – kostenlos, aber praktisch nicht zu kriegen, denn seit um den Markt herum Automaten stehen, parken viele in den Nebenstraßen. Abhilfe würden Anwohnerparkplätze schaffen, wie in Rostocks Altstadt.

Dafür haben die Anwohner Unterschriften gesammelt, aber im Rathaus sieht man keine Möglichkeit, zu handeln. Angeblich, weil die Stadtvertreter erst ein Parkraumbewirtschaftungskonzept beschließen müssen. Damit beschäftigen sie sich in der Tat seit Jahren ergebnislos, aber es gibt seit 2011 eine Parkgebührenordnung und wenn man durch sie Automaten auf- und abbauen und Gebühren staffeln kann, dann könnte man durch sie auch Anwohnerparken regeln.

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