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Heiligendamm: Stadt will Kammerhof-Desaster wiederholen.

Gerade hat der Landkreis im Streit um die Baugenehmigung für die Perlenkette vor Gericht verloren, da droht die nächste Pleite: Das Rathaus plant die „Überprüfung der Verträge in Heiligendamm“ weil sich die Geschäftsgrundlage geändert habe. Die Basis für den Grundlagenvertrag mit Jagdfeld sei entfallen, weil das wirtschaftliche Gesamtkonzept durch den Wegfall des Hotels nicht mehr realisierbar sei. Der Vertrag legt fest, welche Ziele die Stadt zusammen mit dem Investor verfolgt: Beide Partner wollen in enger Kooperation Heiligendamm zu einem anspruchsvollem Seeheilbad und Erholungs – und Freizeitort mit hoher Qualität entwickeln. Ausdrücklich wird die Schaffung des exklusiven Hotelbereichs und das Ziel genannt, Heiligendamm zum wirtschaftlichen und kulturellen Motor der Region zu machen. Die Stadt hat Recht: Das wirtschaftliche Gesamtkonzept ist in der vereinbarten Form nicht mehr realisierbar. Zu dem Schluss könnte auch Jagdfeld kommen. Er könnte sagen, die Stadt habe sich schuldhaft nicht an den Vertrag gehalten, weil sie selbst in Heiligendamm nichts zu Stande gebracht und sich von den Plänen, ein hochwertiges Seeheilbad zu schaffen, längst öffentlich verabschiedet habe. Außerdem habe sie durch ihr ständiges obstruktives Verhalten, z. B. dem rechtswidrigen Entzug der Baugenehmigung, verhindert, dass er vertragsgemäß handeln kann. Am Ende kann es dazu kommen, dass ein Festhalten am Vertrag für Jagdfeld unzumutbar ist, er also nicht geändert, sondern aufgehoben wird. Die Stadt hätte dann gar nichts mehr in der Hand – hat sie das bedacht? Ihr Ziel scheint es zu sein, mit Gewalt vom eigenen Versagen abzulenken. Sie hat das Ansehen des Landkreises beschädigt und vor lauter kleinlichen Streitereien versäumt, eine vernünftige touristische Infrastruktur in Heiligendamm zu schaffen. Da hilft es nichts, den Investor zu bekämpfen und eine B-Planänderung durchzudrücken, die dazu führt, dass hohe Entschädigungszahlungen an Jagdfeld geleistet werden müssen. Das derzeitige Vorgehen ist gefährlich und kann die Stadt finanziell ruinieren, ohne dass im Erfolgsfall irgendetwas Zielführendes heraus kommt: Heiligendamm wird dadurch nicht im Geringsten attraktiver, das Geld könnte man einzig sinnvoll in die Entwicklung des Ortes stecken. Der Kammerhof lässt grüßen!

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