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Hin und weg in Wittenbeck: Gezerre um GoFu-Anlage

Hin und her geht es im Golf-Resort Wittenbeck. Doch statt Bälle sind Akten gemeint: Im Juni 2013 eröffnete das Resort auf stillgelegten Übungsbahnen eine GoFu-Anlage für das Spielen von Golf-Fußball. Touristiker begrüßten das neue Angebot. Ein Jahr später war schon wieder Schluss, denn das Management hatte seine Rechnung ohne die Anwohner und Gemeinde gemacht. Erste störten sich an der Geräuschkulisse und zweite daran, nicht informiert worden zu sein.

Golfmanager Gallas sprach von einer nicht genehmigungspflichtigen Umnutzung, die Gemeinde war der Auffassung, dass eine B-Plan-Änderung nötig sei. Das Verwaltungsgericht Schwerin entschied im August 2014: GoFu ist kein Golf, sondern eine eigene Sportart. Es ist also eine B-Plan-Änderung nötig. Die GoFu-Anlage musste schließen.

Einige Gemeindevertreter sprachen sich für eine Änderung des B-Planes aus, um mit GoFu etwas Einmaliges in der Region zu etablieren. Andere wollten am Nein festhalten und hatten genervte Anwohner hinter sich. Spätestens jetzt hätte man miteinander reden müssen. Stattdessen entschied die Gemeindevertretung im Mai über die Änderung.

Das Lager derer, die das ablehnen wollten, schrumpfte auf die Bürgermeisterin, weil drei Abgeordnete sich enthielten, statt wie aus ihren Aussagen zu schlussfolgern, mit Nein zu stimmen. Dadurch bildeten die zwei Befürworter eine Mehrheit und so wurde die Änderung beschlossen.

Die Grünfläche für den GoFu-Park wird mit der Zweckbestimmung „GolfFußball“ versehen und das Golf Resort darf die Sportart offiziell anbieten. Anwohner kündigten rechtliche Schritte an.

Die Situation ist kaum lösbar: Gegen die Störung würde nur eine Verlagerung helfen, aber wo ist Platz, ohne viel ändern zu müssen und wo stört der Lärm weder Anwohner, noch „echte“ Golfer, aber auch nicht die Natur?

Um diese Frage zu beantworten, müssten sich Resortleitung, Anwohner, Gemeinde und zuständige Behörden spätestens jetzt an einen Tisch setzen, anstatt Anwälte für sich streiten zu lassen. Für die Region wäre es ein gutes Zeichen, neue touristische Angebote und Trendsportarten zu etablieren, aber das darf nicht zu Lasten der Einwohner gehen. Die müssen mitgenommen werden – nicht nur in Wittenbeck.

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