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Monatsnews Juni 2019: Neues von der Moorbad-Ruine +++ Stadt kämpft gegen Sperrmüllberge +++ Liegnitzsteg wieder begehbar +++ Land unter zum Wasserfest

Bewegung beim Stahlbad

In Bad Doberan ging das Gerücht um, der Eigentümer David Corleis wolle die Stahlbad-Ruine wieder verkaufen oder habe es gar schon weiterverkauft. Bei Facebook stellte Corleis klar, dass dem nicht so ist. Er habe sich einen Partner dazu geholt, der das Hotel entwickeln und managen wird. Er selbst stellt die Pläne und das Grundstück zur Verfügung, aber es bleibt in seinem Eigentum. Ein späterer Verkauf ist nicht ausgeschlossen, aber der erste Gang wäre dann zum Bürgermeister. Ohnehin gibt es für Denkmalimmobilien ein Vorkaufsrecht der Stadt, sodass ein Verkauf nicht unbemerkt vom Rathaus geschehen kann. Corleis räumt ein, dass es ihm nicht gelungen sei, das Vertrauen der Stadtvertreter und Stadtverwaltung zu bekommen.

Zu den Gründen für die Änderungen erklärt Corleis, dass er beim Kauf der Immobilie 48 Jahre alt war und sich als Besitzer zweier Hotels das dritte auch zutraute. Inzwischen wird er 53 und es konnte wegen Meinungsverschiedenheiten und Planänderungen nicht mit dem Bau begonnen werden. Bis das Hotel eröffnen kann, wird er wohl eher 58 Jahre alt sein und hat nur wenig Lust, dann noch ein Hotel zu betreiben. Das soll dann der Partner machen. Der hat das bisherige Konzept überdacht und will nun die Zahl der angedachten 62 Zimmer auf 100 erhöhen. Corleis wollte das Grundstück teilweise parzellieren und Einzelgrundstücke verkaufen, wovon er nun aber absieht. Die Stadt wollte ohnehin lieber eine Entwicklung der vorhandenen Bauten ohne neue Häuser. Es soll ein Restaurant und einen Wellnessbereich geben, womit das neue Hotel nicht nur an die vorhandenen Angebote der beiden großen und der kleinen Hotels in Bad Doberan anschließt, sondern je nach Größe und Ausstattung des Wellnessbereiches auch etwas Besonderes bieten könnte. Die Möglichkeit des Schulschwimmens steht noch im Raum, aber das muss letztlich der Betreiber entscheiden. Auch, ob letztlich überhaupt ein Wellnessbereich kommt, liegt in seiner Hand.

Der Bebauungsplan würde diese Vorstellungen abdecken und ließe auch noch mehr zu – Gesundheit, Freizeit und Sport. Die Gebäudeformen müssen aber erhalten werden. Vom Bürgermeister Jochen Arenz gibt es ein positives Signal – er sichert die volle Unterstützung nach allen Möglichkeiten der Stadt zu. Die neuen Pläne sollen nun bis August eingereicht und vom Bauausschuss geprüft werden. Corleis will sich beeilen, mahnt aber auch die Entscheider zur Eile, denn der Absturz eines Gebäudegiebels vor einigen Wochen lässt den Schluss zu, dass der Punkt erreicht ist, an dem die historische Gebäudesubstanz nicht mehr erhalten werden kann. Wenn in diesem Jahr keine Einigung möglich ist, ist wieder ein Jahr verloren.

 

Stadt kämpft gegen Sperrmüllberge

Die Doberaner schmücken ihre Stadt seit Wochen mit Blumenfahrrädern und als die Kneipennacht startete, fiel einem Anwohner in der Mollistraße nichts Besseres ein, als seinen Sperrmüll rauszustellen. An sich kein Problem, aber es war Samstag und der Abholtermin war erst am folgenden Donnerstag. Der Anwohner ist kein Einzelfall: Sperrmüllhäufen liegen oft tagelang am Straßenrand, wachsen immer weiter oder werden verteilt, weil Leute darin kramen. Der letzte große Haufen im September 2018 am ZOB schaffte es in die Zeitung und machte in den sozialen Netzwerken eine Welle.

Müllhaufen zur Kneipennacht brachte das Fass zum Überlaufen

Für den Bürgermeister Jochen Arenz, der sich schon als Stadtvertreter für ein ordentliches Stadtbild engagierte, brachte der Müllhaufen zur Kneipennacht das Fass zum Überlaufen. Er ließ den Bauhof den Sperrmüll abfahren und entsorgen und dem Verursacher die Rechnung schicken. So soll es in Zukunft immer sein, wenn Anwohner ihren Sperrmüll weit vor dem Abholtermin an die Straße stellen. Die Abfallsatzung des Landkreises erlaubt ein Herausstellen des Sperrmülls am Vorabend vor der Abholung.

Wer nicht reagiert, muss zahlen

So penibel will die Stadt gar nicht sein – Arenz geht es um die Müllberge, die tagelang liegen und immer größer oder breiter werden. Wenn ein Müllberg an der Straße liegt und am Folgeabend nicht abgeholt wurde, bekommt der Verursacher eine Ermahnung, den Müllberg innerhalb von 24 Stunden zu entfernen, also entweder selbst zum Wertstoffhof zu bringen oder bis zu einem neuen Abholtermin aus dem öffentlichen Raum zu entfernen.

Hier gibt es durchaus noch die Möglichkeit, über Probleme zu reden – wenn z. B. eine alleinstehende ältere Person nur an diesem Tag Helfer bekommen konnte, der Abholtermin aber erst am übernächsten Tag ist. Wichtig ist, dass man reagiert, ansonsten wird der Landkreis informiert und der Müll vom Bauhof abgeholt und entsorgt. Bis zu einem Kubikmeter werden dem Verursacher 500 Euro in Rechnung gestellt und darüber kann die Stadt bis zu 5.000 Euro von ihm verlangen. Das Geld geht an den Landkreis, der Einsatz des Bauhofes wird von dem Geld erstattet.

Sauberkeit ist auch Sicherheit

Wer sich an die Abfallsatzung hält, zahlt für die Sperrmüllentsorgung beim Landkreis bei zwei Terminen im Jahr gar nichts. Darüber hinaus kann er auch selbst den Sperrmüll zum Wertstoffhof bringen und zahlt ebenfalls nichts. Mit den einkassierten Beträgen will die Verwaltung Nachahmer abschrecken und ein sauberes Stadtbild erreichen. Für Jochen Arenz ist das auch eine Frage der Sicherheit: Eine schmutzige Stadt verursache ein subjektives Unsicherheitsgefühl. Außerdem stellen die Doberaner überall Blumenräder auf und beteiligen sich an Umwelttagen – da darf es so etwas nicht geben, so der Bürgermeister.  

 

Liegnitzsteg wieder begehbar

Der Steg unterhalb des Alexandrinencottages in Heiligendamm wurde bei den Stürmen im Januar stark beschädigt und war nicht mehr nutzbar. Zweieinhalb Monate dauerte die Sanierung des 180 Meter langen Metallsteges mit Holzbohlen.

Verbaut wurden diesmal deutlich dickere Bohlen und Lärchenholz. Außerdem wurden unter den Planken mittig Tragbalken verbaut, um mehr Stabilität zu erreichen. Die für den Küstenschutz wichtigen Steinpackungen an den Enden des Steges wurden neu angeordnet, um ein gefahrloseres Gehen zu ermöglichen.

Insgesamt verbaute Tischlermeister Karsten Fietze 20 Kubikmeter Holz. Die 60.000 Euro Kosten teilten sich die Stadt und die EntwicklungsCompagnie Heiligendamm je zur Hälfte. Fördermittel konnten für die Reparatur nicht eingeworben werden. Eine Erhöhung des Steges und der Bau zweier Rampen statt Treppen war vor 10 Jahren besprochen und nach der jüngsten Beschädigung erneut gefordert worden. Jedes Jahr den Steg zu sanieren, wäre billiger, als ein flutsichererer Neubau. Die Frage nach der Kostenübernahme für einen kompletten Neubau ist aber noch nicht geklärt worden. Somit bleibt die Hoffnung, dass der Steg jetzt länger hält.  

 

Land unter zum Wasserfest

In diesem Jahr fielen AQUAnostra und der Klostermarkt zusammen und beinahe ins Wasser. Der Ausläufer einer westlich vorbeiziehenden schweren Unwetterfront erreichte Bad Doberan und sorgte mit einer hohen zweistelligen Literzahl pro Quadratmeter (teilweise bis zu 100 l/qm) für einen derart heftigen Niederschlag, dass die Wassermassen nicht schnell genug abfließen konnten.

Wie immer traf es die Straßen entlang des Althöfer Baches. Allein im Kollbruchweg hatte die Feuerwehr drei Einsätze und auch der Pfarrkoppelweg war wieder überschwemmt. Aber auch die Beethovenstraße und Goethestraße und standen unter Wasser und diesmal traf es auch die Straßen um den Markt und den Kamp und Straßen in den neueren Wohngebieten auf dem Kammerhof, wie den Nettelbruch auf dem alten und den Kummerower Weg auf dem neuen Kammerhof.

Auf dem Buchenberg, auf dem Alexandrinenplatz und in der Seestraße mussten die Feuerwehrleute Wasser pumpen und auch in Vorder Bollhagen gab es einen Einsatz. Insgesamt rückten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Doberan zwischen 11:15 und 12:25 Uhr zu 13 Einsätzen mit Wasserschaden aus.

 

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