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Rathaus verkennt Prioritäten

Die Stadt Bad Doberan will das Kloster-Areal mit einem Millionen-Projekt attraktiv machen. Die Ruine des Wirtschaftsgebäudes soll ein Dach bekommen, in der Kloster-Mühle ein Hotel und Restaurant eröffnet werden und für eine Million Euro sollen die Parkanlagen umgestaltet werden. Diese Vorhaben sind wichtig für Bad Doberan und das Münster aber sie zeigen, dass im Rathaus fragwürdige Prioritäten gesetzt werden. In den vergangenen Wochen gerieten die öffentlichen Toiletten in Heiligendamm als die schmutzigsten aller getesteten in die Kritik und seit dieser Woche ist die Seebrücke gesperrt, weil seit zwei Jahren bekannte Mängel nur teilweise beseitigt wurden. Grund: Geldmangel. Am Geld hängt auch der Saisonparkplatz für Heiligendamm, der wegen des nicht beschlossenen Haushaltsplanes nicht realisiert werden kann. Die Strandversorgung scheiterte an Fehlern bei der Vertragserstellung und die Strandordnung wurde zerredet, statt beschlossen. Strand und Kurwald präsentieren sich ungepflegt, die Erwartungen der Gäste an das älteste deutsche Seebad können in keiner Weise erfüllt werden und Interessenten für das Grand Hotel vermissen die Grundvoraussetzungen, die ein funktionierendes Seebad haben muss. Die Frage Nummer eins bei der Urlaubsplanung ist „Berge oder Meer?“. Wer zu uns kommt, will also ans Meer. Münster, Molli und Moorbad entdeckt er erst in den Prospekten. Nichts davon ist deutschlandweit namentlich bekannt. Der Ostsee-Urlauber jedoch kann in Heiligendamm kaum flanieren, schon gar nicht bummeln und das meiste Geld wird er für Parkschein und Kurtaxe los, für letztere er gefühlt nichts bekommt. Gern würden die Gäste in Läden und Boutiquen einkehren, sich zwischen Bäckerei, Gosch und Restaurant entscheiden und sie würden auch im Winter in die Schwimmhalle gehen. Aber nichts davon hat Heiligendamm zu bieten, weil seit 22 Jahren nur Dank Fördermittel und Hilfen in Straßen und Parkplätze, nicht aber in den Aufbau eines Seebades investiert wurde. Hier muss das Rathaus Zeichen setzen, sein Seebad heraus putzen und für alle Gäste und Investoren schön machen. Das Kloster-Areal wäre das zweitwichtigste Projekt für die Stadt. Wenn sie aber ihr Geld jetzt schon dafür ausgibt, ist nichts mehr übrig, um in das zu investieren, was richtig Geld in die Stadtkasse bringt.

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