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Soll Jagdfeld „weichgekocht“ werden? FDP-Chef Klink will ECH im Heiligendamm-Beirat.

Investor Anno August Jagdfeld ließ seinen Unmut darüber verlauten, dass die ECH als größter Grundstückseigentümer Heiligendamms nicht im so genannten „Heiligendamm-Beirat“ vertreten ist. Jetzt fordert ausgerechnet einer seiner schärfsten Kritiker seine Mitgliedschaft im Beirat. Einfach so?

 

Grundlage für diesen Bericht ist ein Artikel in der Ostsee-Zeitung vom 01.02.2013
(„Jagdfeld soll in den Beirat“). Die Zeitung berichtet, dass FDP-Ortschef Harry Klink sich für die Mitarbeit der EntwicklungsCompagnie Heiligendamm (ECH) und der Median-Klinik im Heiligendamm-Beirat ausspricht. „Ohne die Mitarbeit des größten Grundstückeigentümers in Heiligendamm ist keine fruchtbringende Arbeit möglich“ begründet der Fraktionschef und meint weiter „Wir können nur vorwärts kommen, wenn wir gemeinsam nach Lösungen suchen“.

Was erst einmal nach Annäherung klingt, bekommt sogleich einen Vorgeschmack auf das, was die ECH in diesem Gremium erwarten würde: Die OZ schreibt, dass auch über die Villen der Perlenkette zu reden sei. Klink hat sich nach eigenen Angaben an den Kultusminister Matthias Brodkorb gewandt und um Einflussnahme gebeten aber keine Antwort erhalten. Die OZ berichtet auch vom Rundgang des Landeskonservators Dr. Klaus Winands im September 2012 in Heiligendamm und zitiert ihn, dass „die Gebäude gesichert“ und „die Dächer dicht“ werden müssen.

Klink „legt nach“ (O-Ton OZ): „Findet man nicht gemeinsam an einen Tisch, verstreicht die Zeit, in der ein Handeln möglich ist“. Und weiter: „Oder lässt hier der Eigentümer bewusst ein kulturhistorisch wertvolles Bauensemble verfallen?“. Diese Frage hat er – darauf verweist auch die OZ – am 14.01.2013 schon einmal in einem OZ-Interview gestellt.

Tatsächlich ist diese Unterstellung eine der beliebtesten unter den Jagdfeld-Kritikern.
Erlaubt sei die Gegenfrage: Warum sollte der Eigentümer bewusst ein kulturhistorisch wertvolles Bauensemble verfallen lassen, für dessen originalgetreuen Wiederaufbau zwecks gewinnbringender Vermarktung er teuer detaillierte Pläne erstellen lassen hat?

Zurück zur Überschrift:
Hat Klink die „Fronten gewechselt“ und will Jagdfeld nun Gutes tun?
Oder ist er zu irgend einer Einsicht gelangt, die ihn Jagdfeld plötzlich unterstützen lässt?
Oder ist es eine neue Masche eines alten Strickmusters: Den Löwen mit Fleisch aus der Höhle locken, um ihn dann mit dem Knüppel eine drüber zu ziehen?

Jagdfeld wollte gern die ECH im Beirat haben, damit dieser nicht über seinen Kopf hinweg bestimmt und ihm seine Konzepte durcheinander bringt. Soweit klar: Warum aber will Klink die ECH im Beirat haben? Um ruhig und sachlich mit ihr zu diskutieren, wie es in den vergangenen 10 Jahren nicht einmal über sie gelungen ist? Es wäre ein Fortschritt und es wäre wünschenswert aber woher soll der 180°-Sinneswandel nach zehn langen Jahren plötzlich kommen? Nicht ohne Argwohn verfolgen die Doberaner Bürger den Vorstoß des FDP-Mannes.