Spiegelsee (Waldsee, Waldteich)
Standort:
Kleiner Wohld
54°08’30.1″N 11°49’32.2″E
Bauzeit: natürlicher Ursprung
Beschreibung:
Der Spiegelsee ist ein Waldsee, der von einem bei Fulgen entspringenden Bach und dem von der Wasserscheide zufließenden Oberflächen- und Grundwasser gespeist wird. Sein Überlauf wiederum bildet den Strandbach am Kinderstrand.
Ein auf Fotos zu erkennender „Mönch“ als Staueinrichtung lässt den Schluss zu, dass der See künstlich erhalten wurde. Dadurch bildete sich offenbar einer oder mehrere Wasserfälle, sodass man auf Postkarten auch „Bei den Wasserfällen“ liest.
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass er künstlich angelegt wurde. Da kaum Wind am See mitten im Wald ankommt, liegt seine Oberfläche glatt wie ein Spiegel da. Der Kleine Wohld war bis 1938 parkähnlich mit Rundwegen erschlossen.
Rainer Maria Rilke folgte einer Einladung seiner guten Freundin Helene von Nostiz an den Heiligen Damm, erholte sich dort vom 28.07. bis 16.08.1913. Rilke suchte neue Inspiration in einer schwierigen Phase. Der erste Eindruck war für ihn negativ. Das Bad war voller Menschen und er wollte wieder abreisen. Helene von Nostitz führte ihn in den ruhigeren Wald und zeigte ihm den Spiegelsee. Er schrieb von ihm inspiriert die Gedichte „Hinter schuldlosen Bäumen“ und „Waldsee“.
Siehe auch: Aus der Gästeliste von Bad Doberan-Heiligendamm: Rainer Maria Rilke
Der Spiegelsee ist heute verwahrlost, die Brücken und Geländer sind verfault und defekt, die Wege um den See zerwühlt und eine Umrundung ist kaum möglich. Im Sommer trocknet der See manchmal über längere Zeit aus. Es gab 2010 Bestrebungen des Heiligendammers Siegfried Eckart Paap zur Wiederherstellung des Park-Charakters. Zusammen mit dem Biologen Dr. Giersberg entstand ein Konzeptpapier. Nachdem Paap zwei Jahre später starb, geriet das Vorhaben in Vergessenheit.
Doberans Pastor Albrecht Jax möchte die Felder Gesundheit und Seelsorge sowie Medizin und Theologie neu verzahnen, und das mit Blick auf die Buga 2025. Das ist eine gute Chance, den Spiegelsee, nicht weit von der Kirche entfernt, zu renaturieren und in einen Gesundheitswald um die ev. Kirche zu integrieren.
Hallo Herr Beck,
das ist eine sehr gute Idee! Herr Dr. Giersberg hatte ein kleines Konzept zur Wiederherstellung und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität entwickelt, das Ecki Paap mir überlassen hat. Wenn sich noch einmal ein paar Mitstreiter finden, um die Forst zu überzeugen, dann kann das endlich was werden. Unter dem Aspekt der Gesundheit geht da sicherlich viel mehr, als nur unter touristischen Aspekten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Dostal