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Selbst getestet: Die Penthouse-Wohnung im Linden-Palais.

Drei Tage Urlaub in Heiligendamm. Wer möchte das nicht einmal machen?
Für uns war es das zweite Mal – im Januar hatten wir zu einem Jubiläum schon die Ferienwohnung in der Villa „Greif“ gemietet, uns genau umgesehen und darüber berichtet.

Neue Perspektiven, nette Überraschungen und tiefe Einblicke in Heiligendamm. Unser Urlaubsbericht aus der Penthouse-Wohnung im Linden-Palais:

 

Diesmal ging es in das Linden-Palais, ganz offiziell zum Testen und Berichten. Und das kam so: Im Sommer buchte ein Paar bei mir eine Führung durch Heiligendamm. Die beiden hatten sich vor ein paar Jahren eine Ferienwohnung gekauft und wollten nun den Aufenthalt nutzen, um noch mehr über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des ersten deutschen Seebades zu erfahren, als sie es bisher konnten. Ich zeigte ihnen also die Weiße Stadt am Meer und erklärte ihnen alles, was sie wissen sollten und wollten.

Dabei kamen wir ins Gespräch, die Fewo in der „Greif“ und die Bewerbung der Ferienwohnungen auf ERSTES SEEBAD waren Themen und am Ende nahmen die beiden mich mit in ihre Ferienwohnung im Linden-Palais, zeigten sie mir und fragten, ob ich sie nicht auch mal testen und dazu etwas schreiben wollte. Schließlich kann man nur guten Gewissens empfehlen, was man auch mal wenigstens angesehen hat. 

Mir gefiel die Wohnung auf Anhieb und ich wusste, meine Familie wird sie auch lieben – und Heiligendamm sowieso – also stimmte ich gern zu. Es hat ja für die Eigentümer auch einen Vorteil, wenn jemand die Wohnung testet, der Heiligendamm kennt und liebt. Dann färbt nämlich der Urlaubsort sich nicht auf die Wohnung ab. Ich weiß, wo die Defizite in Heiligendamm liegen und ich weiß auch, wie man sie umgeht, also würde ich mich voll und ganz auf die Wohnung konzentrieren können. Wer den Erfahrungsbericht aus der Villa „Greif“ kennt weiß, dass ich ganz genau hinsehe und ausführlich berichte.

 

Termin: Der 7. Hochzeitstag

Den Termin wählten wir in der Nebensaison, weil wir vorher sowieso keine Zeit haben und die Großzügigkeit auch nicht ausnutzen wollten. Unser Hochzeitstag sollte der Termin sein: Am 20.10.2012 hatten wir in Bad Doberan geheiratet, sind mit der Kutsche nach Heiligendamm gefahren und hatten dort bei Kaiserwetter eine herrliche Fotosession verbracht. Der Kleine freute sich riesig auf „Urlaub in Heidamm“ und so ging es am Freitag, den 19. Oktober los. Die Reise dauerte ja wieder nur zwanzig Minuten. Wir fuhren mit dem Auto – zwar würde das gar nicht bewegt werden, aber wir hatten doch einiges an Gepäck dabei.

Anders als im Januar hatten wir diesmal nicht das Glück, vor dem Lindenpalais halten zu können. Wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und das Handy-Akku darum unter 10%, sodass GPS und Internet aus waren. Da wurde mir erstmals ein Nachteil des Handy-Parkens bewusst. Aber alles kein Problem:

Bei MEERFUN im Büro ging alles ganz schnell – bezahlt war schon, wir mussten nur noch die Kurtaxe bezahlen, unterschreiben und bekamen einen Schlüssel, zwei WLAN-Tickets für je 7 Tage, die Kurkarten und ein Parkschild für die Tiefgarage. Dazu ein paar Erläuterungen und gute Wünsche und schon konnte es los gehen.

 

Die Parkplatzsuche

Wir fuhren in die Tiefgarage und standen vor einem Tor. Ich tastete das Auto heran, aber nichts öffnete sich. Also ging ich durch die rechte Tür und da erschloss sich mir sofort, dass ich das Tor per Knopfdruck öffnen muss. Gedacht, getan und schon konnten wir hineinfahren. Die Pfeile zeigen nach links und rechts und da ich wusste, dass die Wohnung links liegt, fuhr ich nach links. Die Nummerierung ist wie überall nicht in der Zahlenfolge, sondern durcheinander. Mich nervt das – urlaubserfahrene Gäste werden es einfach gewohnt sein.

Meine Frau stieg aus und suchte und da sie in der Ecke nichts fand, suchte ich auch und fand den Parkplatz dann in der anderen Ecke. Das Tor ging inzwischen automatisch zu. Wir fuhren zum Parkplatz, wunderten uns über die von der Decke hängenden Bänder und erfuhren am letzten Tag bei der Ausfahrt, dass man aus dem Auto heraus durch Ziehen das Tor öffnen kann. Der Parkplatz hat eine Standardbreite – da viel frei war, kam ich mit kurzer Einweisung wegen des Pfeilers gut hinein.

 

Zwei Türen, die nach oben führen

Mit Sack und Pack gingen wir zur Tür, die zum Fahrstuhl führt. Überraschung! Dort stehen die Nummernbereiche der Wohnungen drauf, aber nicht unsere. Mir war klar, dass es auf der anderen Seite der Tiefgarage auch noch einmal solch eine Tür geben wird. Also gingen wir dort hin. Hätte man anders regeln können, aber die paar Meter sind nichts gegen die sinnlosen Umwege, die wir woanders schon über große Parkplätze nehmen mussten. Man denke nur an den Januar-Urlaub, wo mein Schuh im Schlamm stecken blieb.

Aus Brandschutzgründen geht man durch zwei Türen in den Hausflur. Die Türen fallen dementsprechend auch zu und die zur Tiefgarage hin hat auch einen recht hohen Widerstand. Der Fluchtweg führt offenbar in die Tiefgarage hinein: Die Türen öffnen in diese Richtung. Wenn man mit vollen Händen zum Auto will, ist das praktisch, umgekehrt hingegen ungünstig, weil man mit Fuß und Hintern die Tür offen halten muss.

Ganz unten im Hausflur entdeckten wir dann auch Fahrräder zum Ausleihen. Auf dem Fahrstuhl wurden wir willkommen geheißen und noch mal daran erinnert, zu welchen Wohnungsnummern es hier geht. Da hat jemand wirklich gut nachgedacht. Überhaupt sind die Hinweise hier klar, aber dezent – sie belehren nicht, sondern erinnern. Das muss man erst mal können.

 

Willkommen

Wir fuhren nach ganz oben – also zweiter Stock. Einmal um die Ecke und schon waren wir da. Die einzige Tür mit Willkommensschild auf der Etage war unsere. Ich schloss auf und ließ Frau und Kind den Vortritt. Sohnemann sah als erstes den Akku-Staubsauger und stellte fest, dass wir den auch haben. Wie wir später feststellten, haben wir nicht den, sondern einen schlechteren.

Frau und Kind sahen sich um und waren gleich angetan. Wir erkundeten noch ein wenig die Wohnung und alle waren sehr zufrieden. Wir wussten ja, dass das hier nicht die hochwertige Designer-Luxuswohnung für über 10.000 Euro pro Quadratmeter ist und darum verglichen wir auch nicht mit der Fewo in der „Greif“, sondern mit anderen Ferienwohnungen, die wir kannten. Und die alle sehr blass aussahen gegen diese hier.

Als erstes zog es uns an die Fenster und auf den Balkon – Seeblick mal aus einer anderen Perspektive genießen. Bevor wir die Wohnung ganz genau in Augenschein nahmen, gingen wir ins Schwanencafé, um für den nächsten Tag das Frühstück zu bestellen.

Danach ging es auf Bitten unseres Sohnes an den Strand, eine Sandburg bauen und bei Coco eine Kugel Eis essen. Heiligendamm war gut besucht, die Promenade gut gefüllt, am Strand saßen die Angler, spielten Familien ein Angelspiel und ließen Drachen steigen. Es dämmerte schon und es war sehr stimmungsvoll. Ein guter Anfang für den Urlaub.

Nachdem Sohnemann nasse Füße bekommen hatte, wollte er dann doch rein. Wir nahmen fortan bis auf die Abreise-Verfrachtung die Treppen – man muss ja was für seine Gesundheit tun. Nun ging es daran, das Mitgebrachte zu verstauen und zu schauen, was die Ferienwohnung so bietet. Und das ist eine ganze Menge. Aber zuerst zum Äußeren:

 

Ein paar Fakten

Die 73 Quadratmeter große Wohnung befindet sich im Dachgeschoss des Linden-Palais, das aber so gebaut ist, dass die Wohnungen keine Schrägen haben. Der Giebel mit der Wetterfahne liegt genau über der Wohnung und davor befindet sich ein 34 Quadratmeter großer Balkon. Die Wohnung besteht aus zwei Räumen und von beiden gelangt man über Schiebetüren auf den Balkon. Weiterhin gibt es ein Bad und einen Flur und zur Wohnung gehören ein Keller, sowie der erwähnte Stellplatz und gemeinschaftlich der Müllraum und Waschraum.

 

Hier will ich sein

Die Eigentümer beschreiben im Gästebuch sehr schön, wie sie die Wohnung gefunden, geplant und ausgestattet haben. Die Gäste erkennen das an: „Mit viel Liebe zum Detail“ oder „Es stimmt einfach alles“ sind die trefflichsten Aussagen.

Der Hauptton ist grau, aber es ist nicht trist-grau, sondern ein Farbton, der Wärme ausstrahlt und doch nicht leuchtet und der dezent ist und doch nicht abweisend. Ich wusste nicht, dass grau so schön sein kann. Und dieses Grau ist auch nicht einfach nur aufgetragen, sondern es schmückt. Im Tageslicht wirkt es anders, als im Lampenlicht und morgens anders, als abends. Genauso ist es auch bei den weißen Villen Heiligendamms, die morgens türkis und abends orange leuchten und in der Mittsommernacht die Weiße zur Goldenen Stadt am Meer werden lassen.

Das Grau setzt sich konsequent fort: Matte und doch nicht stumpfe graue Fliesen im Bad, glänzende graue Möbel, aber immer auch weiß und immer mit einem Akzent. Passend zu den türkisblauen Kissen auf den Sofas gibt es in gleicher Farbe Becher im Essbereich und auch die Platzdecken und selbst die Ablageflächen der Nachttische spiegeln den Akzent wider. Man merkt, hier hat sich jemand richtig Gedanken gemacht und alles bis ins Detail kombiniert.

Da ich das Ehepaar ja kurz kennenlernen durfte, hatte ich die beiden stets vor Augen, wenn ich hier den niedlichen Türstopper entdeckte und dort den einfallsreich zweckentfremdeten Aufkleber.

Und man merkt, dass die beiden nicht einfach nur ein Angebot für Gäste geschaffen, sondern diese Wohnung selbst ausprobiert und ausgekostet haben. Die eine Matratze ist weicher, die andere härter, ein Platz auf der Bank draußen hat den Wärmestrahler im Rücken, die andere nicht. Es gibt zusätzliche Kissen und Decken und auf der Terrasse steht ein Korb mit Steinen, damit man die Platzdeckchen beschweren kann. Darauf kommt nur, wer dort schon mal sein weg gewehtes Platzdeckchen aufheben musste.

Die Gastgeber teilen dieses Wissen sogar mit den Gästen, wie man es tun würde, wenn man seinen Gästen den Schlüssel für seine Wohnung gibt und dann wegfährt. Die Anerkennung der Gäste spricht aus jeder Seite des Gästebuches.

Bei aller Liebe zur Ästhetik kommt aber auch das Praktische nicht zu kurz. Ich habe noch nie so viel Stauraum gesehen. Schon der Flur ist ein Raumwunder und das setzt sich im Schlafzimmer, in der Küche und im Essbereich fort.

Im Flur gibt es vom Staubsauger, Wischer und Eimer auch Dinge, die man gar nicht erwartet: Eine Trittleiter, einen Wäscheständer, Decken und sogar eine große Strandtasche. Die Überraschungen setzen sich in den anderen Zimmern fort.

Im Schlafzimmer gibt es jede Menge Kleiderbügel – was nicht selbstverständlich ist. Viele hängen schon gar keine mehr hin, weil die Gäste sie mitnehmen. Andere hängen Omas alte Kleiderbügel hin, weil die keiner mitnimmt.

Wie gesagt, wurde hier auch praktisch gedacht und statt einfacher Nachttische, welche mit zwei Ablagen verwendet. In die untere kann man seine Sachen legen und an der Tür gibt es auch noch zwei Haken. Das ist gut überlegt, denn zwei Kleiderbutler würden zu viel Platz wegnehmen. Ich vermisste eigentlich nur eine Steckdose für das Handy, weil das auch unser Wecker ist. Neben der Tür ist eine Steckdose, die aber zu weit weg ist und auf dem Schlafzimmerschrank kann man es auch einstecken. weil wir aber vor dem Kleinen aufstehen, sollte der Alarm schnell auszustellen gehen. Ich lud es vor dem Schlafengehen auf und das reichte auch.

Im Schlafzimmerschrank gibt es wie bei „Greif“ auch einen Safe samt genauer Anleitung. Wir haben keine Wertsachen, die wir nicht bei uns führen, sodass wir einen Safe nie benötigten. Da es keine tägliche Reinigung gibt, kommt auch keiner in die Wohnung, dem man misstrauen könnte. Aber wer gern im Urlaub viel Bargeld dabei hat oder seinen teuren Schmuck verstauen will, fühlt sich mit Safe besser. Ein Laptop passt hier aber nicht hinein – das war bei „Greif“ der Fall.

Natürlich gibt es auch hier im Schlafzimmer einen Fernseher. Der blieb aber aus. Einerseits waren wir abends hundemüde und schliefen schnell ein und andererseits haben wir zuhause auch nur einen Fernseher im Wohnzimmer und sonst nirgendwo, sodass wir gar nicht das Bedürfnis nach Fernsehen im Bett hatten. Und auch nicht nach Frühstück und Brötchenkrümel im Bett. Frühstück würde sich aber auf der Terrasse super machen. 

Im Wohnbereich gibt es keine Schränke, aber ein Bücherregal, in dem auch Steckdosen und LAN-Anschlüsse sind.

Für das Bücherregal gibt es sogar eine Bücherliste. Das habe ich auch noch nicht gesehen. Zeit zum Lesen hatte ich nicht. Außer Büchern gibt es auch Zeitschriften. Keine Klatschmagazine, sondern Hochglanzmagazine, hauptsächlich für die Frau.

Das Sofa ist ausziehbar und ergibt ein vollwertiges Bett. Darum gibt es auch noch zweimal zusätzliche Bettwäsche, damit hier Familien schlafen können. Sinnigerweise haben die Eigentümer Verdunklungsgardinen angebracht. Einem Gästebucheintrag zu Folge sind viele Möbel von Kneise. Ich konnte kein Schildchen finden und kenne die Marke auch nicht. Allerdings kannte ich auch die Marken „Vitra“ und „Gubi“ in der Villa „Greif“ nicht. Das liegt wohl daran, dass unser Geldbeutel nur Poco und Sconto zulässt. Der Hingucker im Wohnbereich ist der Spiegel. Den will meine Frau nun auch haben.

Im Essbereich findet sich eine große Flachstrecke, in der es schon jede Menge Utensilien gibt. Teelichte und Kerzen, Spiele, CDs und DVDs. Es ist alles für den Familienurlaub da. Obenauf steht die Gästemappe, die ich im Grunde schon kenne, die hier aber um einige nützliche Informationen ergänzt wurde.

Mit dem Fernseher und der Settop-Box von Samsung kam ich auch ohne Anleitung klar, die Musikstation von Teufel habe ich nicht ausprobiert und der Rest ist eigentlich selbsterklärend. Fernsehen macht bei der Bildschirmgröße und mit dem Ton Spaß, aber das hat letztlich nur der Lütte genutzt. Wir haben lieber draußen gesessen. Der Lütte liebte auch die Hocker:

Sehr sorgfältig sind die Bilder ausgewählt. Im Essbereich hängen zum Beispiel Bilder von Peter Brumme, die das Grand Hotel vor der Sanierung zeigen. Selbst die Bilder sind in der Gästemappe erklärt.

Die Küche ist wie bei Villa „Greif“ von Siematic und mit solchen hochwertigen Küchen verdienen die Eigentümer ihr Geld. Sie haben auch die Küche in der Greif eingebaut. Dementsprechend waren hier schon bei der Planung Profis am Werk. Aber nicht nur die Küche selbst lässt keine Wünsche offen – auch in den Schränken fehlt es an nichts.

Wasserkocher, Toaster und unsere in der „Greif“ so vermisste „normale“ Kaffeemaschine stehen obenauf – alles PHILLIPS, wie zuhause. Trotzdem finden sich in der Schublade noch ein Kapselautomat und ein Mixer.

Auch Zitruspresse, Knoblauchpresse und Küchenhobel sind vorhanden, Flaschenöffner, Korkenzieher, Flaschenkühler und Shaker, sowie Töpfe, Pfannen, Sieb und alles, was man zum Kochen, Backen und Braten braucht.

Der Clou: Draußen auf der Terrasse wurde ein ganzer Kräutergarten angelegt. Das habe ich noch nie gesehen und das honorierten die letzten Gäste im Gästebuch auch sehr erfreut.

Unmittelbar vor unserer Ankunft muss hier auch jemand gebrutzelt und das Reinigungsteam den Geruch nicht weggekriegt haben. Als wir nach dem Abladen noch mal raus gingen, lüfteten wir erst einmal.

Übrigens war die Wohnung trotz der ja offenbar nur kurzen Zeitspanne einwandfrei sauber übergeben worden. Da meine Frau vier Jahre die Zimmer eines Gästehauses sauber machte, fühlt sie schon beim Drüberstreichen, wo oft und wo wenig gereinigt wurde. Diese Ungleichmäßigkeit fiel ihr beim Waschtisch auf, der hinten zum Spiegel hin nicht so oft gewischt worden sein wird, weil die offensichtlichen Flecken ja immer vorn sind. Ich musste selbst erst fühlen, um das nachvollziehen zu können – zu sehen ist nichts. Auch der klassische Finger-Test, den die Hausdamen im Grand Hotel bei ihren Azubis machen, fiel positiv aus. Kein Staub. Da hatten wir schon ganz andere Erfahrungen vom Staub über Spinnweben bis hin zu Tannennadeln. Gern hinterließen wir ein Trinkgeld. 

In den Schränken fanden sich noch mehr gute Sachen, wie Streichhölzer, Stift und Papier, Frischebehälter und ein Obstkorbsieb. Mülltüten, Alufolie, Filtertüten, Reinigungsmittel und sogar eine kleine Notfallapotheke mit Verbandsmaterial sind vorhanden.

Da Schwiegermutter für Porzellan schwärmte, habe ich einen Blick für Porzellan. Im Schrank fand ich kleine Tassen und Untertassen mit einem springenden Pferd drauf. Ein Blick unter die Tasse bestätigte meine Vermutung: KAHLA – made in Germany.

Das einzige, was wir überhaupt vermisst haben, waren Badutensilien. Eine Flüssigseife und eine kleine feste Seife waren da, eine Pumpflasche mit einer recht neutralen, aber wenigstens schäumenden Flüssigkeit auch, aber von „Greif“ waren wir ja Shampoo, Duschgel und Seife gewöhnt und dachten, das wäre bei MEERFUN überall so. Das war dann auch der einzige Verbesserungsvorschlag, den ich hatte. Es muss ja nicht Molton Brown sein – die sin der Wohnung sonst zu findenden Rossmann-Produkte tun es auch.

Löblich übrigens ist auch die die MEERFUN-Box mit der Erstausstattung an Küchenutensilien. Das ist eine gute Idee, denn wer denkt beim Packen schon an Geschirrspültabs? In Heiligendamm kann man sie nicht kaufen. Was wir aber in der Gästemappe entdeckt haben: MEERFUN hat einen kleinen Vorrat an Tabs für die Waschmaschine und den Geschirrspüler für ca. 20 Cent das Stück parat.

Der Waschraum befindet sich im Keller und verfügt über zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, alle mit Münzautomat.

Auch im Keller gibt es für jede Wohnung einen Kellerraum und am Ende des Ganges ist der Müllraum.

Hier stehen nicht wie bei Greif kleine Eimer, sondern ganze Container und die waren gut gefüllt. Im Treppenhaus befinden sich auch die Fahrräder, die man über MEERFUN ausleihen kann. Das Linden-Palais ist also eine richtige kleine Urlaubswelt.

Aber zurück zur Wohnung. Eigentlich haben die Wohnungen ja nur Nummern, aber viele Eigentümer haben ihren Ferienwohnungen prägnante Namen gegeben, wie „Strandresidenz“ oder „Lindenpalise“. In diesem Fall heißt die Wohnung Nr. 34 „Penthouse“ und das ist nicht übertrieben.

Mit der riesigen Terrasse über die ganze Wohnungsbreite fühlt man sich, wie auf einem Staffelgeschoss. Rechts und links geht die Terrasse weiter, verschwindet aber hinter Milchglaswänden, sodass man die Nachbarn nicht sieht.

Die Terrasse ist das absolute Alleinstellungsmerkmal. Wir haben sie jeden Tag genutzt – der erste Weg führte dorthin und der letzte endete dort. Zuhause haben wir zwar auch einen wunderbaren Blick über die Landschaft auf Rostock, aber keinen Balkon und keine Terrasse. Darum wissen wir Außensitzplätze stets zu schätzen. Sie sind ja ganz im Sinne des Großherzogs Friedrich Franz II., der sie beim Bau der Logiervillen ausdrücklich forderte.

Nun war es im Oktober aber nicht so, dass man draußen wirklich gemütlich sitzen könnte. Doch an der Wand über der Tür befindet sich ein Strahler, der zusätzlich zu den beiden Außenlampen für helles Licht und Wärme zugleich sorgt. Am ersten Abend sorgte er für etwa zehn Minuten auch für eine kleine Motten-Invasion, aber nachdem alle ihren Weg gefunden hatten, war Ruhe.

Die Fliegengitter-Schiebetüren haben zwischen Wald und Golfteich gewiss ihre Berechtigung – von den kleinen Plagegeistern blieben wir aber verschont. Außer Licht ist auch Schatten möglich – eine große Markise lässt sich so weit ausfahren, dass sie die ganze Sitzgruppe beschattet. Oder in unserem Fall vor Regen schützt, der einsetzte, als wir die Markise offen hatten, um die Wärme etwas unten zu halten. Man muss sie dann aber am nächsten Morgen noch mal zum Trocknen ausfahren. Die Markise hat auch einen Windmesser – anzunehmen, dass sie bei stärkeren Wind automatisch einfährt.

Auf der Terrasse gibt es außer einem Tisch, einer Bank und zwei Stühlen auch zwei verstellbare Sonnenliegen und eine Truhe mit den Auflagen und Kissen. Alles ist aus Teakholz, im Gästebuch steht, dass auch Plastik zur Diskussion stand und ein Gast bestätigt, dass Teak eine gute Wahl war. Das finden wir auch.

So schön Holz auch ist – nasse Bodendielen sind rutschig. Das mussten wir alle drei erfahren, der Kleine zweimal richtig. Zum Glück ist Holz auch nicht so hart, wie Stein und außerdem sind wir das von der Terrasse im Kleingarten gewöhnt. Da kann man auch nicht wirklich etwas machen.

Zu unserer Freude fanden wir noch zwei Laternen – eine für ein großes Teelicht und eine für ein kleines. Die große versüßte uns den Abend bei Wein und Snacks, Kind und Spielzeug. Bei meiner Recherche, warum in die Blumenkübel Strom hinein geht, fand ich noch einen Besen und Grillkohle und sogar einen Wasserhahn.

Nicht zu vergessen ist das Bad. Es ist geräumig, hat eine ebenerdige Dusche mit Beleuchtung und einer interessanten Ablage, sowie netter Optik.

Auch hier gibt es ein Dachfenster, das sich per Fernbedienung öffnen lässt. Man hat also ein Tageslichtbad. Zusätzlich zur Fußbodenheizung kann man hier eine elektrische Handtuchheizung einschalten, was schön warme Handtücher ergibt. Zum reinen Heizen würde die Leistung nicht reichen, aber die Fußbodenheizung sorgt schon für wohlige Wärme.

Eine Fußbodenheizung gibt es überall und sie lässt sich in jedem Zimmer separat regeln. Außer im Bad gibt es überall einen Holzfußboden, was in Verbindung mit der Fußbodenheizung sehr angenehm ist. Teppiche gibt es auch nicht mehr, als für ein schönes Aussehen nötig.

Die Leistung der Heizung ist top – in der ersten Nacht musste ich im Schlafzimmer die Fußbodenheizung ausstellen, weil es uns zu warm war. Im Doppelbett haben wir zu dritt geschlafen – das war von vornherein vorgesehen. Mit einer Wühlmaus in der Mitte schläft es sich allerdings schlechter, sodass die erste Nacht nicht so angenehm war. In der zweiten Nacht waren aber die Wirkungen des Weins dem Schlaf deutlich zuträglich, sodass wir gut geschlafen haben.

Zuhause haben wir seit Jahren dasselbe Bett und nur die Matratzen mal gewechselt und uns vorgenommen, mal ein Boxspringbett anzuschaffen. Jetzt, wo wir zum zweiten Mal auf einem geschlafen haben, festigt sich der Entschluss. Aber wir haben uns vorgenommen, eines mit festem Rand zu kaufen, denn dieses hier hat einen weichen Rand, der gut zum Aussteigen ist, aber wenn man sich zu weit dreht, auch zum Rausfallen.

Für mich interessant war auch das Nachtleben in Heiligendamm. Ich bin zwar sehr oft dort, aber selten am Abend. Nun konnte ich sehen, wann die letzten Tagesgäste abziehen und konnte einige Jugendliche beobachten und verstand, warum ich morgens manchmal auf übervolle Mülleimer und Hinterlassenschaften stoße. Ich sah die Angler kommen und gehen, die Median-Patienten ihre Morgenrunde machen, das Medinis eröffnen und die Gäste kommen und die Bewohner in der Perlenkette heimkehren.

Dazu diese Stille, das sanfte Wellenrauschen, ferne Möwenschreie – man hat das Gefühl, direkt am Meer zu sitzen. Und wenn man von oben auf das Wasser schaut sieht es so aus, als schlügen die Wellen direkt auf die Promenade, weil man von oben den Strand dazwischen nicht sieht.

Zwischen den Kopfbauten der Perlenkette hindurch sieht man Kühlungsborn und dort warten die schönsten Sonnenuntergänge darauf, genossen zu werden. Wir hatten leider nur ein ganz dezentes Verschwinden der Sonne hinter den Wolken, aber dafür hatten wir die Ostsee in all ihren Facetten.

Das Schöne überhaupt ist, dass man von jedem Zimmer aus die See sehen kann. Selbst im Badezimmerspiegel schaut man hinaus aufs Meer. Und so soll es ja auch sein, wenn man an der See Urlaub macht.

Diese Wohnung ist also ein Glücksgriff – nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Eigentümer. Langfristig wird sich hier etwas verändern, denn an der Stelle des Parkplatzes soll einmal das Thalassozentrum entstehen. Wie viel Meerblick dann noch möglich sein wird, muss sich zeigen, aber ich glaube, der Blick rechts über den blauen Turm und auf die Promenade wird bleiben.

Ein Thalasso-Tempel im vornehmen Heiligendamm-Design wird auch seinen Reiz haben und wenn der Parkplatz unter der Erde verschwindet, wird es auch am Tage ruhiger. Zum Glück haben zumindest diese beiden Erwerber gewusst, dass da noch etwas geplant ist und außer für die rechts, links und darunter ist der Bau davor eher nicht relevant.

Kühlungsborn – Hermannstraße 17

Zuletzt noch ein Blick in unsere Unternehmungen. Wir haben einen typischen Familienurlaub verbracht mit Mollifahrt nach Kühlungsborn, Spielplatzbesuch am Balticplatz, Eisbecher bei Coco und natürlich Aufenthalt am Strand. In Kühlungsborn entdeckte ich dann das erste Blumenrad für die Blumenradliste.

Beide Tage starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück im Schwanencafé. Da ist einfach alles dabei: Frische Brötchen, verschiedene Sorten Wurst und Käse, reichlich dekoriert mit Obst und Gemüse, Marmelade und Joghurt und auf Wunsch auch Rührei oder Lachs. Wir haben den ersten Morgen mit Rührei genommen und den zweiten mit Lachs und obwohl am zweiten Tag die Chefin persönlich uns begrüßte, wusste sie schon, dass unser Kleiner Nutella mag. Orangensaft, Kaffee und Kakao für den Kleinen sorgten für einen guten Start in den Tag.

Die Preise sind einfach so günstig, dass man sich die Arbeit in der Ferienwohnung sparen und einfach von Familie Ramm und ihrem Team verwöhnen lassen kann. Eine Reservierung am Vorabend reicht – dann steht das Frühstück zur abgemachten Zeit auf dem Tisch. Am ersten Morgen kamen noch zwei junge Frauen ohne Reservierung und der Mitarbeiter hat auch ihnen ein Frühstück gezaubert. Am Montag saßen wir allein im Schwanencafé, am Sonntag hingegen waren eine lange Tafel und unser Tisch vorbestellt und drei weitere Tische wurden im Laufe unserer Anwesenheit besetzt. Ich schätze, in der Hauptsaison sollte man lieber vorher reservieren. Ich hatte übrigens am Sonntag in der Tiefgarage einmal 15 und einmal 12 Autos gezählt. Am Montag war etwa die Hälfte noch da.

Einen Haken hat das Frühstück aber: Wir wollten abends noch im Herzoglichen Wartesaal essen gehen, aber nachdem wir um 11 Uhr mit dem Frühstück fertig waren und um 15 Uhr bei Coco einen Eisbecher gegessen hatten, waren wir abends so satt, dass wir nur ein Würzfleisch herunterbekamen. Wenn Sie also am Tage noch essen gehen wollen, dann lassen Sie das Frühstück besser aus. Eine Alternative am Sonntag ist übrigens noch Brunch bei KOSI.

Den letzten Morgen habe ich noch genutzt, um die verloren geglaubte Bildersammlung des Cafés im alten Golfhaus für mich festzuhalten. Bei der Hochzeit meines Bruders kurz vor unserer waren wir nach der Fotosession am Strand in das Café eingekehrt. Zwei Jahre später wurde es abgerissen – von der Baufirma, für die mein Bruder arbeitet. Hier schloss sich an diesem Morgen wieder ein Kreis.

 

Fazit: Traumwohnung in einer kleinen Urlaubswelt

 

Ich habe natürlich nicht vergessen, dass für den Bau des Linden-Palais das alte Golfhaus weichen musste und dass der Bebauungsplan die neue Bebauung nicht zuließ und man ihn eifrig änderte. Das hatte ich damals im Stadtanzeiger kritisiert. Jetzt steht da ein Gebäude, das sich einfügen will in die Weiße Stadt am Meer und sich dabei an die Vorgaben des Bebauungsplanes halten musste. Der verhinderte eine Meisterleistung, aber die Architekten schafften es doch, das Beste draus zu machen.

Jemand sagte mal treffend „Es hätte schlimmer kommen können.“ Ich sehe das Linden-Palais lieber als Solitär, denn dann muss es sich nicht anpassen.

Letztlich zählen die inneren Werte und die sind gut. Moderne Wohnungen, ganz viele mit Meerblick, alle technisch auf dem neuesten Stand und alle auch großzügig im Schnitt. Ich kann nur für die Penthouse-Wohnung sprechen, was die wohltuende Ästhetik, die hervorragende Ausstattung und die angenehme Funktionalität angeht.

Ich kann nur die Eigentümer dieser Wohnung als nette, zuvorkommende und um das Wohl des Gastes besorgte Gastgeber bewerten, weil ich alle anderen Wohnungen und Eigentümer nicht kenne.

Diese Wohnung aber kann ich voll und ganz empfehlen und eingebettet in einem kleinen Urlaubsparadies mit Servicebüro im Haus, mit dem Schwanencafé als schönen Start in den Morgen ist das Linden-Palais wirklich gelungen.

Natürlich würde ich gern auch mal die anderen Wohnungen in den historischen Villen kennen lernen, aber unsere Art Urlaub zu machen, entspricht genau dem Angebot, das die Eigentümer der Wohnungen im Linden-Palais zusammen mit den Profis von MEERFUN machen.

Wann immer wir Urlaub machten, haben wir uns letztlich für Ferienwohnungen entschieden, weil sie preisgünstiger sind und wir uns selbst versorgen können. Und wo immer Frühstück geboten oder wenigstens ein Bäcker oder Café in der Nähe ist, waren wir rundum zufrieden. Zu viele Ferienwohnungen tun dem Ort nicht gut, aber im gesunden Maße sind sie eine gute Ergänzung zu den Vollpensionen.

Wir waren schon in Heiligenhafen, Cuxhaven, Sierksdorf und auf Norderney in vergleichbaren Wohnungen und vom allen ist diese hier im Linden-Palais die Nummer eins. In Sierksdorf war die Wohnung gut, aber die Lage schwierig, auf Norderney stimmte zwar vieles, aber die Wohnung hatte ihre besten Zeiten schon hinter sich und in Cuxhaven stimmte nur die Aussicht, aber die Wohnung war eine Frechheit.

In Heiligenhafen war bisher unsere Lieblingsunterkunft – nun ist die Penthousewohnung auf den ersten Platz gerutscht, weil sie moderner und komfortabler ist.

Wie gesagt: Mit der Luxuswohnung in Villa „Greif“ vergleichen wir das nicht, weil das einfach eine andere Liga ist. Die könnten wir uns sonst auch nicht leisten, sodass wir nach so etwas gar nicht suchen würden. Unser neuer Maßstab ist nun also die Penthouse-Wohnung. So gut muss nun jede Fewo sein. Wir bedanken uns herzlich für die Möglichkeit, sie zu testen und empfehlen sie gern weiter.

Hier geht es zur Ferienwohnung „Penthouse im Linden-Palais“.

Mir wurde die Wohnung zum kostenlosen Testen angeboten. Der Bericht ist objektiv, spiegelt aber letztlich meine persönliche Meinung wider. Machen Sie sich einfach selbst ein Bild!

 

 

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