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Veröffentlichung der Perlenketten-Kaufpreise beschädigt Ansehen des Bad Doberaner Rathauses.

Ich hatte lange überlegt, ob ich die Preise für die Villen der Perlenkette auf ZAM veröffentliche. Wo aber die OSTSEE-ZEITUNG reißerisch die Lokal-Titelseite mit den großen blauen Zahlen füllt, war die Katze sowieso aus dem Sack. Meine Verwunderung über die Veröffentlichung von Zahlen aus einer nichtöffentlichen Sitzung tat ich dennoch gestern Kund. Gerade, da dieselbe Zeitung auch noch im gleichen Artikel schrieb, dass nur die Stadtvertreter diese Zahlen wissen durften. In einer Randnotiz geht die Ostsee-Zeitung am 29.03.2012 auf das „Leck im Rathaus“ ein.

 

Stadtvertreter-Tratsch ist altes Doberaner Problem.

Nun stehen wir also wieder da, wo der damalige Stadtvertretervorsteher Christian Berner (damals SPD) zur Jahrtausendwende öffentlich seinen Unmut äußerte: Es gibt ein Leck im Rathaus, das scheinbar darauf hinausläuft, dass ein oder mehrere Stadtvertreter Details aus nichtöffentlichen Sitzungen an die Presse – speziell die OSTSEE-ZEITUNG – weiter gibt. Zwar schreibt das Blatt, dass ihm die Zahlen aus verschiedenen Quellen zugetragen worden sind aber der Kreis derer, die diese Zahlen kennen, ist sehr gut überschaubar und die Kontakte zwischen einzelnen Stadtvertretern und einzelnen Zeitungsautoren sind ebenfalls überschaubar – nicht nur bei der Ostsee-Zeitung. Das Verbreiten vertraulicher Informationen aus dem Rathaus darf nicht sein, ist sogar strafbar und beschädigt das Vertrauen des ganzen Rathauses gegenüber der Wirtschaft und auch der Bürger.

 

Bürgermeister Semrau: Unfassbarer Vorgang.

Grund genug für den neuen Bürgermeister Thorsten Semrau, das nicht zu billigen, sondern wie seinerzeit Berner auf den Tisch zu hauen. „Wir sind zutiefst enttäuscht und schockiert, dass die Kaufpreise aus einer geschlossenen Sitzung heraus bekannt geworden sind“ zitiert die OSTSEE-ZEITUNG den Bürgermeister. In einer Pressemitteilung wird der Bürgermeister deutlich und stellt unmissverständlich klar: „Ich erwarte Verlässlichkeit und das Vertrauen aller Beteiligten. Es gilt, Vertrauen aufzubauen und es bleibt zu hoffen, dass die Basis zukünftige gedeihliche Zusammenarbeit nicht dauerhaft gestört ist.“

 

Stadtvertretervorsteher Lex: Gesamtsumme war schon vorher bekannt.

Auch Stadtvertretervorsteher Guido Lex – dessen Parteifreunden hinter vorgehaltener Hand oft zusammen mit einer bekannten Lokalzeitung inszenierte Interviews und Berichte unterstellt werden – zeigt sich enttäuscht. Beinahe verteidigend weist der Berufsrichter darauf hin, dass der Kaufpreis von 20 Millionen Euro schon seit Wochen in Bad Doberan bekannt sei und seitens des Eigentümers nicht bestritten worden sei. Da bedarf es beinahe keiner vorgehaltenen Hand mehr…

 

 

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